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„Das intensive Grün der Smaragde schillert obszön im gleißenden Licht der Deckenstrahler. Dem jungen Mann, der am Boden liegt und dessen Kehle mit einem brutalen Schnitt durchtrennt worden ist, haben die Steine kein Glück gebracht. Seine sanften braunen Augen sind tief in die Höhlen gedrückt und durch zwei völlig identische riesenhafte Smaragde ersetzt. Auch der sinnlich geschwungene Mund ist mit einem dieser Steine geschmückt. Perfekt gefärbt, perfekt geschliffen sind sie die Krönung eines noch im Tode atemberaubend attraktiven Männergesichts.“

Ihr siebter Fall lässt Bastian Kreuzer, Sven Winterberg und Silja Blanck tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken, wo Geltungsdrang und Begehren auch vor dem Tod nicht Halt machen.

 

Falscher Glanz 

Autor: Eva Ehley
Verlag: Fischer
Erschienen: 27. März 2019
ISBN: 978-3-596-70266-4
Seitenzahl: 304 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sven Winterberg hätte sich wohl niemals träumen lassen, dass sich in dem Juweliergeschäft, an dem er noch vor ein paar Stunden mit seiner kleinen Familie vorbeigeschlendert ist, ein grausamer Mord ereignen wird. Doch plötzlich stehen er und seine Kollegen vor einer Leiche, die seltsam „geschmückt“ wurde und einem Fall, der mehr Rätsel aufgibt, als dass er Antworten liefert. Auch eine Fahrt nach Berlin scheint nicht die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Dann kommt es zu einer weiteren grauenvollen Tat...

Verschmähte Liebe, ein Ritualmord oder ein Zufallsopfer? Alles ist möglich, doch keine Erklärung will so recht passen. Eva Ehley schafft es erneut, Ermittler wie Leser auf Trab zu halten, denn wie immer ist nichts wie es scheint und doch alles offensichtlich.


Stil und Sprache
Der siebte Band rund um das Sylter Ermittlertrio wird wie gehabt aus der beobachtenden Perspektive erzählt. Gleichzeitig jedoch wird der Leser in gewisser Weise auf Distanz gehalten, so dass er zwar auf Hinweise stoßen kann, diese aber nicht auf dem Silbertablett serviert bekommt. Es kann also durchaus sein, dass man Theorien anstellt, die in eine vollkommen andere Richtung abzielen als die Ermittlungen der Polizei, nichtsdestotrotz bedeutet dies keinesfalls den Durchbruch oder gar die Auflösung. Der Autorin gelingt es zudem – trotz aller bedrückender Ereignisse – einen lockeren Schreibstil anzuschlagen, der den Leser förmlich durch das Geschehen fliegen lässt und zugleich Hoffnung ausstrahlt.

Mit Spannungselementen kennt Eva Ehley sich ebenfalls aus und weiß diese geschickt zu platzieren, ebenso wie Überraschungsmomente, die in genau der richtigen Menge dosiert wurden. Hin und wieder mag sich ein Hauch zu viel übertriebene Dramatik in die Geschichte schleichen, wodurch die Gefahr besteht, einer Seifenoper zu ähneln, glücklicherweise schlägt die Atmosphäre aber nie vollends um. Daher bleibt man gerne bis zum Schluss am Ball, schließlich ist noch immer alles möglich und einiges denkbar, vielleicht wartet ja auch noch ein besonderer Kniff auf den Leser, wer weiß das schon?


Figuren
Auch wenn eher mit einer Nebenrolle bedacht, so rückt in diesem Fall der Journalist Fred Hübner deutlich mehr in den Fokus als bisher. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind hauptsächlich privater Natur, das Berufliche wird nur am Rande angeschnitten. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Ermittler oder gar die Opfer in den Hintergrund treten. Vielmehr vermengt sich hier eine allgemeine Entwicklung bereits bekannter wie auch neu hinzugekommener Protagonisten.

Die anderen Personen halten sich mehr oder weniger vornehm im Hintergrund und lassen diverse Charaktereigenschaften erst von der Leine, wenn es für die Handlung als solche relevant ist. Ansonsten würde man vermutlich zu früh eine Ahnung davon haben, was sich tatsächlich abgespielt hat.


Aufmachung des Buches
Wie immer reiht sich das Cover des Taschenbuchs aus dem Fischer-Verlag nahtlos in die bisherigen Veröffentlichungen ein. Der komplett schwarze Hintergrund wird durchbrochen von der Silhouette Sylts, die den Blick auf einen Leuchtturm, der inmitten der rauen Landschaft steht, freigibt. Der Himmel verdüstert sich bereits, scheinbar zieht ein Sturm auf. Anspielungen auf den Inhalt?


Fazit
Trotz dessen, dass es sich bereits um den siebten Band handelt, gelingt es Eva Ehley erneut den Leser abzuholen und mit ihrer Erzählung in den Bann zu ziehen. Gleichzeitig sind auch Neueinsteiger noch immer willkommen und haben nicht das Gefühl, ausgegrenzt zu werden.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 2: Frauen lügen
Band 3: Männer schweigen
Band 4: Mörder weinen
Band 5: Mädchen töten
Band 6: Sünder büßen

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