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Kategorie: Ab 8 Jahre

„Er konnte jetzt gut verstehen, dass Lesley das Haus unheimlich fand. Vor allem auch wegen der vielen seltsamen Figuren an den Außenwänden und an der Dachrinne. Finster hoben sich die Monster vor dem rosarot beleuchteten Abendhimmel ab.“

Eigentlich sollte Bob in dem einsam gelegenen Haus nur Katzen füttern. Doch dann läuft etwas furchtbar schief. Als sich der dritte Detektiv nicht mehr meldet, tappen Justus und Peter im Dunkeln. Steckt etwa der verschrobene Besitzer des Hauses dahinter?

 

Die drei Fragezeichen 203 

Autor: Ben Nevis
Verlag: Kosmos
Erschienen: 03/2019
ISBN: 978-3440154939
Seitenzahl: 144 Seiten


Die Grundidee der Handlung
… ist eigentlich ganz einfach: Bob soll eigentlich nur Katzen füttern, ist dann aber seiner Detektivnatur entsprechend neugierig und gerät in einen Hinterhalt. Die Suche der beiden anderen Detektive nach ihm gestaltet sich deutlich komplizierter, gibt es doch praktisch keine Hinweise auf Bobs Verbleib.

Ben Nevis hat einen richtig schönen Rätselplot ersonnen, der mit Hinweise und unerwarteten Wendungen nicht geizt, in manchen Teilen an Klassiker wie „Das Gespensterschloss“ erinnert und einfach viel Spaß macht.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit Bob, der sich allein – seine Kollegen planen eine Wochenendtour mit dem Camper – auf den Weg zu Mr. Pinches‘ einsam gelegenem Haus macht, um dort dessen Katzen zu füttern. Dementsprechend steht zunächst seine Perspektive im Mittelpunkt, bis – ja bis er verschwindet. Von da an gibt es nur an wenigen Stellen, kurze Einschübe mit Bobs Gedanken und das Hauptaugenmerk liegt bei Justus und Peter, die nach Bob suchen. Das ist ausgesprochen spannend zu lesen, denn man weiß ja als Leser zumindest ansatzweise, was mit Bob passiert ist und kann so gut beobachten, ob Justus und Peter die richtigen Schlüsse ziehen.

Richtig gut gelungen ist auch das Finale, endlich wird die Auflösung des Ganzen nicht auf zwei Seiten und mit einem Vortrag von Justus abgehandelt, sondern die drei müssen einiges tun, um sich aus der scheinbar ausweglosen Situation zu befreien. Gelungen!


Figuren
Bob hat aufgrund seiner fast durchgehenden Abwesenheit nur wenige Erzählanteile, dafür müssen Justus und Peter umso mehr leisten. Auf der Suche nach ihrem Freund wachsen sie beide über sich hinaus und Justus gelingt es fast durchgehend, sich nicht zu sehr in den Vordergrund zu spielen. Kleines Schmankerl am Rande ist sicher die Beziehung zwischen ihm und Bobs Cousine Mary, die er eigentlich nicht leiden kann, aber gezwungen ist, mit ihr zusammenzuarbeiten. Großartig gemacht!

Neben den drei Detektiven gibt es einige Nebenfiguren, eben die erwähnte Cousine Mary, die eine Quasselstrippe allererster Güte ist und zumindest anfangs allen ziemlich auf die Nerven geht. Das ändert sich im Verlauf der Ermittlungen und am Ende … – aber hier soll nicht zu viel verraten werden! Die anderen Nebenfiguren sind etwas weniger detailliert ausgearbeitet, das stört aber kaum und ist angesichts der Kürze der Geschichte völlig angemessen.


Aufmachung des Buches
Das fest gebundene Buch ist bis auf das Titelbild komplett schwarz. Der dunkle Wächter findet seinen Platz in Gestalt eines dreiköpfigen Hundes mit leuchtenden Augen und zeigt die auf der Rückseite zitierte Szene. Innen gibt es 19 kurze Kapitel und keine weiteren Besonderheiten.


Fazit
Eine schöne Rätselfolge mit Charme und Witz, gerne mehr davon!


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 198: Die Legende der Gaukler
Band 199: Höhenangst
Band 200: Feuriges Auge
Band 201: Das weiße Grab
Band 202: Tauchgang ins Ungewisse