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Jason Dubois will um jeden Preis der Star des Pariser Balletts werden. Doch um dieses Ziel zu erreichen, benötigt er dringend Hilfe. Denn obwohl technisch perfekt, fehlt es seinen Darbietungen an Ausdrucksstärke und Emotionalität. Diese Hilfe erhält er - wenn auch nicht ganz freiwillig - von Mike Collins, dessen vielversprechende Tanzkarriere vor einigen Jahren durch einen folgenschweren Unfall jäh beendet wurde. Obwohl Jason als schwierig gilt, arbeiten beide Männer beharrlich daran, Jasons Traum zu verwirklichen. Aus anfänglicher ABneigung wird schließlich Freundschaft - und vielleicht noch etwas mehr. Doch dann geschieht etwas Unvorhergesehenes, das alles, was Mike und Jason gemeinsam erreicht haben, zu zerstören droht.

 

Pas de deux 

Autor: J.L. Carlton
Verlag: Deadsoft
Erschienen: Februar 2019
ISBN: 978-3-9608-9283-0
Seitenzahl: 320 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Zu der ausführlichen obenstehenden Verlagszusammenfassung gibt es von meiner Seite nichts zu ergänzen. J.L. Carlton hat mit "Pas de deux" einen emotionalen Ballett-Roman geschrieben, der den Leser mit einer hinreißenden Liebesgeschichte ebenso zu unterhalten weiß wie mit den wunderschön beschriebenen Tanzszenen.


Stil und Sprache
Der Schreibstil von J.L. Carlton liest sich sehr angenehm und es gelingt ihr, sowohl die Emotionen der Charaktere als auch das Gefühl von Paris großartig einzufangen. Mein Highlight waren allerdings die Beschreibungen der Ballet-Szenen. Nicht nur, dass sie diese gekonnt als Spiegel der Entwicklung der Charaktere nutzt, sondern sie beschreibt sie so überzeugend, dass man besonders gegen Ende des Romans meint, selbst im Zuschauerblock zu sitzen.

Die Geschichte wird weitestgehend aus Mikes Perspektive in der dritten Person erzählt. Abschnittsweise nimmt die Autorin auch die Perspektive von Jason oder einigen der Nebenfiguren ein. Zwischen den Kapiteln sind außerdem einzelne Zeitungsausschnitte eingefügt, die zusätzliche Informationen zur Handlung liefern, vor allem aber dadurch, dass sie mit einem Datum überschrieben sind, den Fortlauf der Zeit verdeutlichen.

Neben dem Schreibstil kann auch die Handlung überzeugen. Dem Genre entsprechend kommt zwar keine atemlose Spannung auf, aber der Autorin gelingt es trotzdem, den Leser an das Buch zu binden. Besonders zu Mike baut man schnell eine Beziehung auf und beobachtet dann fasziniert, wie Jason sich ihm nach und nach ebenfalls öffnet. Dabei ist die Mischung aus humorvollen Dialogen und ruhigeren, teils romantischen Szenen gut gelungen. Die Erotik ist nur sehr dezent eingefügt, was mir ausgezeichnet gefallen hat. Ich hätte bei dieser atmosphärischen Liebesgeschichte sogar ganz auf sie verzichten können.


Figuren
Da "Pas de deux" weitestgehend aus Mikes Perspektive geschrieben ist, lernt man ihn und seine Emotionen am intensivsten kennen. Er war mir von Beginn an ausgesprochen sympathisch. Obwohl sein Lebenstraum gescheitert ist und er mehr oder weniger in einer Sackgasse steckt, geht er offen auf die Menschen zu und übernimmt verantwortungsbewusst die ihm übertragenen Aufgaben. Er wächst an den Herausforderungen im Laufe des Romans und findet seinen Weg.

Auf den ersten Blick wirkt Jason neben Mike ein wenig klischeehaft - der schwierige Ballet-Star, der zwar umwerfend aussieht, aber neurotisch und zickig ist. Zum Glück gelingt es der Autorin jedoch schnell zu zeigen, dass hinter seiner Fassade noch deutlich mehr Emotionen stecken. Anfangs ist er dem Leser - sicher gewollt - unsympathisch, aber umso schöner ist es, wenn man ihn gemeinsam mit Mike nach und nach ins Herz schließt und sich bis zum Schluss ebenfalls in ihn verliebt hat. Das gelingt J.L. Carlton vor allem auch dadurch, dass die Chemie zwischen Mike und Jason großartig funktioniert.

Die Nebenfiguren wurden ihren Rollen entsprechend in passender Detailtiefe ausgearbeitet. Sie waren stellenweise herrlich exzentrisch und haben der Liebesgeschichte einen wunderbaren Hintergrund geboten.


Aufmachung des Buches
"Pas de deux" ist im Deadsoft Verlag als größeres Taschenbuch erschienen. Das Cover zeigt passend zur Thematik einen Ballettänzer in eleganter Pose. Im Hintergrund ist ein frühlingshaftes Parismotiv mitsamt Eiffelturm zu sehen. In Summe ein sehr stimmiges Motiv, das die Handlung gut widerspiegelt.


Fazit
Nachdem ihr Debüt "Macht und Ohnmacht" sich um eine härtere Liebesgeschichte im Londoner Mafia-Milieu drehte, entführt J.L. Carlton den Leser diesmal in die Pariser Ballett-Welt. Auch diese zarte Liebesgeschichte, die ohne ausführliche Erotik auskommt, gelingt ihr großartig. Für alle Fans des Genres auf jeden Fall zu empfehlen!


4 5 Sterne


Hinweise
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