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Während eines Experiments der NASA bricht nach einem mysteriösen Zwischenfall der Kontakt zum Space-Shuttle Eternity ab. Laut Computerdaten ist das Shuttle spurlos verschwunden. Als Eternity Minuten später wieder auftaucht, deutet nichts auf das Überleben der Besatzung hin.
Die NASA leitet eine Notlandung ein und lässt das Shuttle in den Atlantik stürzen. Taucher der US-Navy dringen zum Raumschiff vor, finden aber keine Spur von der Besatzung. Und doch befindet sich jemand an Bord: Ein achtjähriger Junge mit unglaublicher Macht: der Fähigkeit, durch Gedanken Leben zu erschaffen – und zu zerstören.
Als der Junge von einer ägyptischen Bruderschaft entführt wird, beginnt für FBI-Agent Mark Grimley eine blutige Jagd. Er kämpft um das Leben des Kindes, um seine eigene Erlösung und um die Existenz der Menschheit.

 

  Autor: Gian Carlo Ronelli
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: 07/2009
ISBN: 978-3-940235-82-4
Seitenzahl: 218 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Mit „Die Offenbarung“ liegt nun der Abschluss der Goweli-Trilogie vor. Wieder treffen wir den Indianer Mark Grimley und Goweli, das Buch mit der Geschichte ohne Anfang und ohne Ende. Mit diesem Schlussband bekommt Goweli nun einen Anfang und ein Ende. David, ein Junge, taucht nach einem geheimen Experiment plötzlich an Bord des Space Shuttles auf, niemand weiß woher. Zeitgleich gibt es einen Anschlag auf das Goddard Space Flight Center. Hier laufen die Auswertungen dieses Experimentes zusammen. Nur eine Person überlebt den Anschlag, Vanessa Gibbins, weil ein kleiner Junge sie kurz vor dem Anschlag aus dem Gebäude gelockt hat, David.
FBI-Agent Mark Grimley wird mit der Untersuchung dieses Anschlages betraut und muss seiner Tochter versprechen, sich um ihren neuen, für Mark unsichtbaren, Freund namens David zu kümmern.
Es dauert eine Weile, bis Flight-Director Jeff Holmes, er war für den Space Shuttle-Flug verantwortlich, und Terry Watson von der NASA mit Grimley und Gibbins zusammentreffen und erkennen, dass das verbindende Element der Junge David mit den gelben Katzenaugen ist.


Stil und Sprache
Lässt man den Prolog mal außen vor, beginnt die Geschichte mit einem Paukenschlag: Das Space-Shuttle startet ein geheimes Experiment und ist direkt danach für einige Zeit verschwunden. Das ist ein genialer Einstieg in einen Thriller. Die Spannung schießt nach oben, als feststeht, dass die Crew verschwunden ist und statt dessen ein kleiner Junge an Bord ist. Nun teilt sich die Handlung in verschiedene Stränge auf. Interessanterweise wissen die agierenden Personen nichts voneinander. Das gibt dem Ganzen noch mal einen zusätzlichen Spannungsschub.
Die Spannung erreicht ihren vorläufigen Höhepunkt, als die verschiedenen Gruppierungen aufeinander treffen. Aber, wie wir Gian Carlo Ronelli inzwischen kennengelernt haben, hat er als Autor noch das ein oder andere Ass im Ärmel und den Leser erwartet ein grandioses Finale.

Die Geschichte wird in der 3. Person aus der Sicht der verschiedenen Personen erzählt. Wechsel in der Erzählperspektive werden mit einem Absatz und fünf kleinen Sternchen gekennzeichnet. Als besonderen Service an den Leser gibt es dazu auch immer eine Orts-, Datums- und Zeitangabe. So ist dem Leser immer klar, in welchem Bereich der Geschichte er sich nun befindet, vorausgesetzt, er liest diese Angaben sorgfältig. Wie auch schon in den beiden vorherigen Bänden, wird der Leser in den Bann des Buches gezogen und kommt nicht mehr los.
Ronelli erzählt seine Geschichte in einer schönen und klaren Sprache. Von den anderen Büchern schon vorbereitet, habe ich mich wieder auf die ausdrucksstarken Bilder gefreut. Sie machen das Lesen zu einer echten Freude und geben gute Vorlagen für die Bilder, die beim Lesen im Kopf entstehen. Ich konnte David vor mir sehen. „Diese Augen, diese Tränen, dieses Glitzern, als hätte Gott Milliarden mikroskopische Diamanten auf die Wangen des Jungen gestreut.“ (S. 61). Für meinen Geschmack hätten es durchaus noch mehr von diesen bildhaften Vergleichen geben können.
Die wissenschaftlichen Ausführungen werden gut und allgemein verständlich erläutert, wie z.B. die Sache mit den künstlichen Wurmlöchern oder die Erklärungen über das Pyramiden-Projekt. In diesem Zusammenhang sei kurz darauf hingewiesen, dass der Epilog in Band 2 „Die unbefleckte Empfängnis“ tatsächlich einen Ausblick auf diesen 3. Teil gibt.


Figuren
Der Indianer Mark Grimley ist wieder da. Er ist FBI-Agent und berühmt-berüchtigt für seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden. Auf der Suche nach Goweli, dem Buch ohne Anfang und Ende, vertraut er seinem Instinkt und hofft auf die Hilfe seiner Ahnen. Seine Art zu denken wird gut nachvollziehbar dargestellt. Es gibt auch gute Erläuterungen zur Naturreligion der Cherokee. Diese Religion bietet den Ausgangspunkt für Goweli. Es gibt einige Andeutungen in Bezug auf seine Familie. Das hat der Autor spannend gelöst. Mehr kann ich hier dazu nicht sagen, ohne das Wesentliche zu verraten.
Ihm zu Seite steht Vanessa Gibbins. Sie ist Spezialistin auf dem Gebiet der Dechiffrierung und weiß eigentlich gar nicht, was hier passiert. Sie muss dem Indianer vertrauen, was ihr zu Anfang ziemlich schwer fällt. Ihre Zweifel sind glaubwürdig.

Die Hauptfiguren des nächsten Handlungsstranges sind Flight-Director Jeff Holmes und Terry Watson von der NASA. Holmes war für den Shuttle-Flug verantwortlich und der unerklärliche Tod der Astronauten lastet schwer auf ihm. Er will unbedingt herausfinden, was genau passiert ist. Der Umstand, dass verschiedene Leute augenscheinlich etwas vertuschen wollen, motiviert ihn um so stärker. In einer der spannendsten Phasen des Buches läuft er zur Höchstform auf.
Terrys Team hat das Space-Shuttle auf den Start vorbereitet. Auch sie will verstehen, was schief gelaufen ist. Sie hat für den Leser und ihre Mitstreiter noch eine ganz besondere Überraschung parat. Das lässt ihre Motive noch einmal in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Die wichtigste Figur dieses Buches ist der Junge David. Keiner weiß, wo er herkommt, er ist auf einmal in dem Space Shuttle. Mit dem Taucher, der ihn nach der Notwasserung des Shuttles aus dem Wasser rettet, Gordon Martens, verbindet ihn auf Anhieb eine ganz besondere Beziehung.
Die Andersartigkeit von David zeigt sich in vielen kleinen Dingen. Da hat sich der Autor eine Menge einfallen lassen. Besonders gut hat mir die Art der Kommunikation zwischen David und Gordon gefallen.

Es gibt noch einige andere Figuren. Alle sind gut ausgearbeitet. Manche haben für ihr Handeln ganz andere Motive, als die, die auf den ersten Blick ersichtlich sind. Diese überraschenden Wendungen erhöhen nochmals die Spannung.


Aufmachung des Buches
„Die Offenbarung“ ist der gelungene Abschluss der Goweli-Trilogie.
Das Buch liegt, wie die ersten beiden Teile auch, in broschierter Ausgabe vor. Allerdings ist das Format etwas größer als sonst bei Taschenbüchern üblich. Trotz der Größe lässt es sich gut handhaben. Das Druckbild ist klein, aber sehr klar und somit gut zu lesen. Beim ersten Aufschlagen fällt auf, dass die Seiten viel weiter bedruckt sind, als sonst allgemein üblich. Somit passt mehr Text auf eine Seite. Im herkömmlichen Taschenbuchformat mit gängigem Schriftbild wäre dieses Buch sicher um einiges dicker und unhandlicher geworden. Interessanterweise fängt der Text auf Seite 4 oben links an. Das ist eigentlich sehr ungewöhnlich.

Das Cover ist in rot und lila Tönen gehalten. Der Titel der Serie und der Titel dieses Buches stehen in relativ kleinen Buchstaben im oberen Drittel. Der Autorenname steht, in noch kleineren Buchstaben, darüber. In verschieden großen Buchstaben ist der Name des Space Shuttles „Eternity“ auf dem Cover verteilt.
Die Rückseite ist komplett schwarz und enthält in roten Buchstaben eine Zusammenfassung des Inhaltes.

Der Text ist in einen Prolog, 14 Kapitel, einen Epilog und in ein Post Skriptum unterteilt. Alle Abschnitte sind mit den schon erwähnten Orts-, Datums- und Zeitangaben versehen.
Der Epilog schließt den Kreis zum ersten Teil der Trilogie, eine tolle Idee von Ronelli. Eine fast noch bessere Idee ist das Post Skriptum. Es stellt einen direkten Bezug zu Goweli, dem Buch ohne Anfang und ohne Ende dar.


Fazit
Mit „Die Offenbarung“ schließt nun die Goweli-Trilogie. Gian Carlo Ronelli hat einen würdigen Abschluss für eine geniale Serie gefunden. Gerade Mark Grimley ist mir doch sehr ans Herz gewachsen. Ich hoffe für ihn, dass seine Geschichte in Goweli ein gutes Ende findet.
Allen Lesern, die Spannung und Wissenschaft mit Mystik verbinden können, sei diese Trilogie sehr empfohlen. Der Autor hat viele interessante Ideen verarbeitet, so dass sich diese Trilogie aus dem sonst üblichen Mystik-Thriller Mix deutlich abhebt. Trotz Ronellis Anspruch, die Teile so zu schreiben, dass man sie in beliebiger Reihenfolge lesen kann, würde ich empfehlen, bei der vorgegebenen Reihenfolge zu bleiben.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Der letzte Engel
Band 2: Die unbefleckte Empfängnis

Es ist nicht zwingend vorgegeben, aber doch empfehlenswert, die Teile in der von Autor vorgegebenen Reihenfolge zu lesen.

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