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Frieda Klein ist abgetaucht, nicht einmal die engsten Freunde kennen ihren Unterschlupf. Nur eine junge Frau gibt nicht auf: die Studentin Lola Hayes, die sich ausgerechnet die umstrittene Psychologin und ihre spektakulären Fälle als Arbeitsthema ausgesucht hat. Lola wird fündig, aber sie riskiert ihr Leben. Denn Friedas alter Widersacher Dean Reeve ist den beiden Frauen unbarmherzig auf der Spur. Bald erschüttert eine Mordserie die Londoner Öffentlichkeit. Die Polizei tappt im Dunkeln, Frieda und Lola sind auf einer atemlosen Odyssee. Doch Frieda spürt, das Finale – Leben oder Tod – steht bevor...

 

Der Achte Tag 

Originaltitel: The Day of the Dead
Autor: Nicci French
Übersetzer: Birgit Moosmüller
Verlag: C. Bertelsmann
Erschienen: 29. Oktober 2018
ISBN: 978-3-570-10317-3
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Schon seit Jahren ist die Psychologin Frieda Klein auf der Flucht, doch die Lage spitzt sich zu, so dass sie niemanden – vor allem nicht aus ihrem direkten Umfeld – gefährden möchte. Sie versteckt sich inmitten einer Großstadt und bewegt sich doch wie ein Geist. Dennoch gelingt es einer Studentin, sie aufzuspüren, wodurch ein Prozess in Gang gesetzt wird, der nur auf seine Vollendung wartet. Wird man Frieda nun endlich glauben, dass Dean Reeve noch immer lebt – und sie umbringen will?

Für das Finale hat das Autorenduo sich eine besonders perfide Schnitzeljagd ausgedacht, die gar nicht so leicht zu durchschauen ist. Doch hat man erst einmal begriffen, wie der Hase läuft, ist man schnell Jäger, nicht mehr Gejagter. In rasantem Tempo prescht man voran, dem Höhepunkt entgegen.


Stil und Sprache
Der Abschlussband der Thriller-Serie wird aus der bereits bekannten, beobachtenden Perspektive erzählt, so dass es dem Leser möglich ist, einen recht weitläufigen Blick zu erlangen, auch wenn man schnell merkt, dass selbst hier Grenzen gesetzt sind. Nichtsdestotrotz ist man gewillt den Kampf aufzunehmen, um möglichst an Friedas Seite zu agieren, obwohl ihr Gegenspieler alles andere als harmlos daher kommt. Es wird ein hohes Tempo angeschlagen, wodurch vollste Konzentration gefordert ist, damit man nicht auf offener Strecke abgehängt wird. Die Gedankengänge scheinen sich beinahe zu verselbstständigen, da wird nicht mehr groß hinterfragt, sondern als gegeben hingenommen.

Durch die Schnelligkeit der Erzählung ergibt sich ein ebenfalls hohes Spannungspotential. Gleichzeitig wird aber auch der Druck erhöht, dieses von Anfang bis Ende zu halten. Das gelingt in weiten Teilen, allerdings nicht durchgängig, so dass es zu Einbrüchen der Spannungskurve kommt, die jedoch relativ schnell wieder behoben werden können. Wenn man als Leser sämtliche Bände verfolgt hat, hat man mitunter einen Blick für die Feinheiten, die sich zwischen den Zeilen abspielen. So ist es möglich, den ein oder anderen Hinweis zu entlarven, bevor es die Protagonisten selbst tun. Dennoch bleibt vieles nebulös und wird erst im Laufe des Geschehens aufgelöst. Entsprechend kommt es zu diversen Überraschungsmomenten, die mal mehr, mal weniger Bezug auf vorangegangene Ereignisse nehmen, aber doch immer im Zusammenhang mit dem großen Ganzen stehen.


Figuren
Frieda Klein wird zum Abschluss der Reihe nicht unbedingt durchsichtiger für den Leser. Im Gegenteil, sie scheint sich in ihrer eigenen Welt zu befinden und lässt nur selten zu, dass man weiter in ihren Kopf eindringt. Doch gerade dort gehen Überlegungen vonstatten, die faszinierend und möglicherweise sogar alarmierend sind, allerdings erst im Nachhinein offen gelegt werden. Somit bleibt sie als Figur auf Distanz, präsentiert nur das, was man sehen soll und lässt ansonsten viel Raum für Spekulationen.

Sicherlich richtet sich dieses Mal ebenfalls das Hauptaugenmerk auf Dean Reeve, der allerdings nach wie vor eher im Untergrund agiert, hin und wieder sogar einen Schritt voraus ist. Niemand bekommt ihn richtig zu fassen und auch der Leser wird gekonnt auf Abstand gehalten. Die weiteren Figuren, egal ob es sich dabei um Friedas Freunde und Familie oder gänzlich neu eingeführte Charaktere handelt, erhalten ausreichend Aufmerksamkeit, um eine gewisse Einordnung zu schaffen. Dennoch dringt man nicht allzu tief in ihr Innerstes vor, sonst wäre der ein oder andere Aspekt innerhalb des Geschehens zu vorhersehbar.


Aufmachung des Buches
Ganz in Reihenmanier kommt auf dieser Band als Klappenbroschur im C. Bertelsmann Verlag daher. Der Blickwinkel legt nahe, dass man sich vermutlich unter der London Bridge befindet, möglicherweise am Ufer oder auf der Themse in einem Boot. Zum Inhalt passt die Perspektive perfekt, man hat sofort die passenden Bilder im Kopf. Zudem sind Wasser und Himmel blutrot verfärbt, was auf eine drohende Gefahr hindeutet, die absolut gegeben und absehbar ist. Entsprechend neugierig macht das Cover bereits im Vorfeld und gibt noch einmal Stoff zum Resümieren nach der Lektüre.


Fazit
Ein absolut starker Finalband, der zwar nicht gänzlich an die Höchstleistungen anknüpfen kann, aber doch ein befriedigendes wie gelungenes Ende liefert, auf das Protagonisten wie Leser über Jahre hin gefiebert haben.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 3: Schwarzer Mittwoch
Band 4: Dunkler Donnerstag
Band 5: Mörderischer Freitag
Band 6: Böser Samstag
Band 7: Blutroter Sonntag

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