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Ein schwerreicher Promi liegt tot in einer Hotelsuite und die Freitagsleiche noch auf dem Seziertisch. Kommissar Hardy Dahlberg - mittelgroß, mittelschwer, mittelblond - hat zu tun. Über Berlin brütet eine Mordshitze und Dahlberg kommt sich bald vor wie einer, der Luftballons für Bälle hält, mit denen er Tore schießen kann.

 

Mordshitze 

Autor: Carla Kalkbrenner
Verlag: Martini & Loersch
Erschienen: 2014
ISBN: 978-3981610703
Seitenzahl: 220 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Ein bekannter Berliner Baulöwe wird tot aufgefunden – ermordet. Seine um einiges jüngere Frau ist nicht die einzige Verdächtige für Kommissar Dahlberg, denn Oswald Tiefenbrock kannte nicht nur einige zwielichtige Gestalten, er war augenscheinlich auch in nicht ganz legale Geschäfte verstrickt.

Carla Kalkbrenner hat mit „Die Sonne über Berlin – Mordshitze“ ihren ersten Krimi vorgelegt und sie geht gleich richtig in die Vollen – für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr, denn auf nur etwas über 200 Seiten einen so komplexen Fall zu lesen, ist relativ anstrengend. Ein paar mehr Seiten und etwas weniger Tempo wären sicher nicht schädlich gewesen.


Stil und Sprache
Wie schon erwähnt legt die Autorin von Anfang an ein hohes Tempo vor und da man naturgemäß zu Beginn einer neuen Reihe die Protagonisten nicht kennt, muss man sich als Leser immer wieder neu sortieren. Die Erzählabschnitte sind durchweg kurz, Kapitel gibt es nicht und eine Trennung der Erzählstränge erfolgt nur durch stilisierte Blutstropfen (in der mir vorliegenden pdf-Version fehlen diese Blutstropfen ganz). Erzählt wird außerdem aus der beobachtenden Perspektive, was die Orientierung nicht unbedingt leichter macht.

Diese schnelle – stellenweise zu schnelle – Erzählweise geht leider auf Kosten der Gesamtkonstruktion, das hohe Tempo heizt zwar die Spannung an, ist aber für die Komplexität des Falles eher schädlich. Dafür verfügt Carla Kalkbrenner über einen trockenen Humor, der immer wieder aufblitzt und den Leser bei der Stange hält. Grundsätzlich bin ich ein Freund von klarer Sprache und die Vorliebe wird hier durchaus bedient, aber dennoch hätte ich mir ein bisschen mehr „Drumherum“ um den eigentlichen Fall gewünscht.


Figuren
Kommissar Hardy Dahlberg ist eigentlich ein grundsympathischer Typ, allerdings kommt man ihm nicht wirklich nahe. Vor lauter Verwicklungen im Fall bleibt kaum Zeit, auf sein Leben abseits der Arbeit einzugehen, was wirklich schade ist. Vieles wird nur angedeutet, hier wäre mehr drin gewesen.

Neben Hardy Dahlberg gibt es eine Unmenge an Verdächtigen, Kollegen, Zeugen und sonstigen Beteiligten. So viele, dass es kaum gelingt, sie alle im Auge zu behalten. Das muss man allerdings dringend, um die Zusammenhänge der Geschichte überhaupt zu verstehen. Dazu wäre eine detailliertere Beschreibung schön gewesen, aber da mir bereits der zweite Band der Reihe vorliegt und der fast doppelt so dick ist, hoffe ich einfach mal, dass die Autorin das im zweiten Fall besser gelöst hat.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover eine im Dunst liegende Skyline von Berlin, darüber befindet sich die Andeutung einer blutroten Sonne, ein paar zusätzliche Blutstropfen sind über das Cover verteilt. Innen gibt es keine Kapiteleinteilung, stattdessen werden die kurzen Abschnitte durch stilisierte Blutstropfen voneinander abgegrenzt.


Fazit
Ein durchaus guter Auftakt, der aber noch Luft nach oben für die Fortsetzung lässt.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de (Das Buch ist nur noch als eBook, direkt beim Verlag, oder gebraucht erhältlich)

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