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Kategorie: Hobby

In nur 16 Schritten zum eigenen FPV-Racercopter – ganz ohne Vorkenntnisse

FPV-Racing begeistert heute jeden, der sich für schnelle Flugzeuge, Rennevents und Multicopter interessiert. Das Fliegen aus der Ich-Perspektive ist der neue Trendsport aus den USA und wird das nächste Big Thing in der Sportwelt. Die Drone Racing League ist jedem in der Szene ein Begriff. In geradezu atemberaubender Geschwindigkeit nimmt der Bekanntheitsgrad dieser neuen Sportart zu – nicht zuletzt, weil Experten bereits von der „Formel 1 der Zukunft“ sprechen. Drone Racing ist der neue Techniksport schlechthin!

In diesem Buch erfahren Sie alles über die Grundlagen der Multicoptertechnik, was sie ausmacht, aus welchen Bauteilen ein Copter aufgebaut ist und welche Eigenschaften die einzelnen Bauteile haben. Danach steigen Sie direkt in die Welt der DYS-Technikprojekte ein: Ein detailliert beschriebenes Selbstbauprojekt zeigt Ihnen, wie Sie mit viel Spaß und überschaubarem Aufwand eine Renndrohne planen und in nur 16 Arbeitsschritten selber zusammenbauen.

Steuern Sie ihren fertigen Copter live durch ein Parcours und lassen Sie ihn mit einem spannenden Drohnenbattle antreten. Für noch bessere Rundenzeiten bietet das Buch Ihnen viele Tipps und Tricks zur Optimierung des Flugverhaltens.

 

Racerdrohnen selber bauen 

Autor: Patrick Leiner
Verlag: Franzis
Erschienen: Oktober 2017
ISBN: 978-3-645-65402-9
Seitenzahl: 256 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe

 
Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Patrick Leiner hat ein umfassendes Kompendium zu Copter- und speziell FPV-Racingtechnik zusammengestellt. Damit richtet er sich an alle Leser, die sich mit der Technik ihrer Copter intensiv auseinandersetzen oder sogar Selbstbauten planen und vornehmen wollen – im Besonderen richtet er sich an diejenigen Piloten, die sich intensiv mit FPV-Racingcoptern und dem Racing-Sport beschäftigen wollen. Und so gibt er im ersten Kapitel einen Überblick, was FPV-Racing überhaupt ist, wie Rennen ablaufen und was benötigt wird, um selbst an solch einem Rennen teilzunehmen.

Ab dem zweiten Kapitel geht es dann ans technisch Eingemachte: ausführlich und detailliert beschreibt er jedes Bauteil, seine Funktionen, wichtige Parameter, aber auch Stolperfallen von Multicoptern, und gibt einen umfassenden Überblick. Dabei greift er auf eine klare, bildhafte und sehr gut verständliche Sprache zurück, die auch nicht technikaffine Leser wie ich – die einen festen Bestandteil der Zielgruppe dieses Buches ausmachen – jederzeit nachvollziehen und anwenden können. Viele Bilder / Fotos, Skizzen, Tabellen und Screenshots, aber auch Randerläuterungen begleiten den Haupttext. Dem Leser wird viel Wissen sowie zahlreiche, markenunabhängige Ratschläge an die Hand gegeben, um einzelne Bauteile kennen, beurteilen und für eigene Projekte einschätzen zu können. Zwar liegt der Fokus auch hier auf Racing Modellen, doch schaut der Autor oft genug nach links und rechts, um auch Piloten anderer Coptermodelle – zum Beispiel FPV Freestyle – zu bedienen.

Komplizierter wird es in Kapitel 6: hier stellt der Autor grundlegende Berechnungen und -methoden zur Antriebsleistung und Flugzeit vor. Auch hier kann man seinen Ausführungen überwiegend gut folgen, schwieriger wird es für Einsteiger dennoch bei der praktischen Auswahl von Motoren und Luftschrauben sowie den Flugzeitberechnungen. Rechenhilfen, die der Autor zum Download bereitstellt, unterstützen bei diesen Projekten.

Bevor nach der erfolgten Grundlagenunterweisung begleitete Selbstbau startet, schiebt der Autor noch ein kurzes Kapitel zur aktuellen, deutschen Drohnenverordnung ein. Im letzten Abschnitt geht es dann an das konkrete Bauprojekt, begonnen mit Überlegungen der Planung, der Berechnung und der Komponentenauswahl – letztere entsprechen dem Stand 2016 bzw. Anfang 2017, sind jedoch nur beispielhaft benannt. Dem Leser bleibt es überlassen, aktuelle Komponenten auszuwählen. Wie diese dann zusammengefügt werden, erklärt Patrick Leiner anschaulich Schritt für Schritt.

Im Gesamten bedachtet ist die Sortierung der Kapitel etwas unglücklich und wirkt ungeordnet: Der Autor beginnt mit einer Einführung in die Welt des FPV-Rennens, Kapitel 2 und 3 widmen sich den technischen Grundlagen der Einzelkomponenten, Kapitel 4 geht dann plötzlich wieder auf die Grundlagen eines FPV-Rennens ein, Abschnitt 5 beschäftigt sich mit der technischen Programmierung der Komponenten und Abschnitt 6 mit konkreten Bauprojekten, bevor Kapitel 7 mit der rechtlichen Situation unterbricht, um wiederum in Kapitel 8 zur Technik, genauer dem individuellen Selbstbau, zurückzuführen.

Die technische Welt der Multicopter schreitet so schnell wie einst die PC-Technologie für Heimanwender voran, und so sind einige konkret benannte Bauteile, wie z.B. FlightController, zum Zeitpunkt meiner Rezension schon nicht mehr up-to-date. Dennoch bietet das Buch, z.B. bei Erläuterungen technischer Kennzahlen von Motoren, ESCs, LiPo-Akkus u.a., so viel mehr an vertieftem Grundlagenwissen, dass sich das Lesen nach wie vor lohnt. Auch Berechnungen und Planungsschritte zu eigenen Bauprojekten sowie der grundsätzliche Aufbau sind zeitlos genug, um auch weiterhin eine wichtige Hilfestellung zu geben.


Aufmachung des Buches
Franzis hat „Renndrohnen selber bauen“ als Softcover-Broschur aufgelegt, die Verarbeitung ist einwandfrei und haltbar. Neben dem Haupttext bietet die Gestaltung – wenn keine Randerläuterungen gegeben sind – genug Raum für eigene Notizen. Das Buch startet mit einem Inhaltsverzeichnis und endet mit einem Stichwortverzeichnis. Auf dem Seitenschnitt sind die jeweiligen, farbig markierten Kapitel gut zu erkennen, so dass die Navigation schnell und intuitiv erfolgt.


Fazit
Erschienen im Oktober 2017, entsprechen die Komponenten z.T. Stand 2016 und sind in einer sehr schnelllebigen Szene – zum Zeitpunkt dieser Rezension – überholt. Dafür trumpft Patrick Leiners Werk auch heute noch mit ausführlicher Grundlagenarbeit, Berechnungen, Planungen und detaillierten Aufbauschritten auf, die weiterhin aktuell sind und mit einer Tiefe selbst technisch nicht affinen Menschen vermittelt werden, die sich so auf vergleichbaren Internetportalen nicht finden lässt. Daher nach wie vor eine gute Starthilfe für Einsteiger ins Thema.


3 5 Sterne


Hinweise
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