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Verflucht und von innerer Dunkelheit getrieben, verließ Adrik Wilder seine Familie, um mit einer ruchlosen Bande von Outlaws das Grenzgebiet zwischen Tibet und Nepal unsicher zu machen. Dort, an den Flanken des Mount Anaya, trifft er auf die bildschöne Karen Sonnet. Nacht für Nacht unterwirft Adrik sie sich, doch dann kommen ihm erstmals Zweifel. Denn Karen scheint ein schlimmeres Schicksal zu drohen, als ihm zu dienen. Als ihr Leben und ihre Seele bedroht werden, nimmt er den Kampf gegen den Familienfluch auf, um sie zu retten …
 

Samtschwarze Nacht 

Originaltitel: Into the Shadow
Autor: Christina Dodd
Übersetzer: Beate Darius
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Oktober 2010
ISBN: 978-3-442-37261-4
Seitenzahl: 384 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Kaum erwachsen hat Adrik seine Familie verlassen, um seinen eigenen Weg zu gehen und sein Schicksal selbst zu bestimmen. Er ist mittlerweile ein gefürchteter Warlord und skrupelloser Anführer. Im Grenzgebiet von Tibet und Nepal hat er ein Lager mit vielen Anhängern aufgebaut. Er nimmt sich, was er will, seien es Mordaufträge, Beute oder Frauen. Auch die schöne Karen hat er Nacht für Nacht verführt und als sie in Gefahr gerät, nimmt er sie kurzerhand mit in sein Lager. Doch Karen entpuppt sich nicht nur als verführerische Amazone, sondern hat einen Teil der Familienikone in einer der Höhle gefunden. Als das Lager angegriffen wird, bleibt Adrik nichts anderes übrig, als Karen gehen zu lassen und sich den zahlenmäßig völlig überlegenen Feinden entgegen zu stellen …

Die Handlung ist in zwei Abschnitte unterteilt. Einerseits Adrik als skrupellosen Warlord, der sich alles nimmt, was er haben will und andererseits die späteren Ereignisse in Amerika. Während mir ersteres nicht so recht gefallen hat, ist letzteres ausgezeichnet gelungen.


Stil und Sprache
Karen und Adrik teilen sich die Perspektive in der dritten Person, wobei sie phasenweise längere Zeit bei einem der beiden Protagonisten verweilt, wenn sie nicht gerade zusammen sind. Der Handlungsort ist zuerst in den unwirtlichen Bergen am Mount Anaya und die Schauplätze werden bildhaft in Szene gesetzt. Die Reaktionen von Karen und Adrik haben mich jedoch in diesem Teil nicht immer restlos überzeugt. Sie wirken erst im späteren Verlauf mit den entsprechenden Hintergrundinformationen zur Vergangenheit glaubwürdig, wenn auch nicht immer ganz stimmig. Die Emotionen haben mir im zweiten Teil viel besser gefallen und auch die Spannung wirkt weniger aufgesetzt außerdem sind die Wendungen mit mehr Überraschungen ausgearbeitet. Der packende Showdown ist vor Spannung kaum zu überbieten und endet mit dramatischen Szenen, die kein Auge trocken lassen dürfte. Der Cliffhänger am Schluss ist richtig fies, sollte man den letzten Band der Serie nicht zur Hand haben, um nahtlos weiterzulesen.


Figuren
Adrik ist nicht tot, wie der Familie Wilder mitgeteilt wurde. Er ist inzwischen der gefürchtete Anführer einer mordlustigen Bande und nur sein Stellvertreter kennt sein Geheimnis. Vom braven jungen Mann, wie es seine Brüder sind, ist nicht mehr viel vorhanden. Diese Eigenschaften bringt erst Karen nach und nach wieder zum Vorschein, sodass Adrik eine gewaltige Wandlung durchmacht. Im zweiten Teil, geläutert, hat er mir hervorragend gefallen, während ich zu Beginn mit seinen Aktionen und Reaktionen einige Mühe hatte.

Auch Karen überzeugt zwar im ersten Teil, als sie in den verklüfteten Hängen ein Hotel bauen soll und in die Hände von Adrik fällt. Aber so richtig gefallen hat sie mir erst später, als die beiden nach Jahren wieder aufeinandertreffen, jeder in seinem neuen Leben mehr oder weniger erfolgreich.

Die Familienmitglieder der Wilders greifen erst spät ins Geschehen ein, aber dann geht die Post ab. Es sind einige Jahre vergangen und es ist schön zu lesen, wie ihre Leben weitergegangen sind. Auch einige Nebenfiguren auf Karens Seite sind differenziert eingefügt und diesmal haben die Feinde teilweise ein Gesicht mit Charaktereigenschaften, die nicht mehr so blass sind.


Aufmachung des Buches
Wiederum ist auf dem dunklen Cover des Taschenbuches im oberen Bereich ein Frauengesicht abgebildet, das den Betrachter direkt ansieht. Die weißen und roten Schriftzüge sind fast mittig angeordnet und im unteren Bereich streift ein schwarzer Panter über die nächtlichen Dächer. Die Art und Weise der Covergestaltung wirkt wieder etwas bieder, passt aber diesmal zum Inhalt. Auch auf der Rückseite sind der schwarze Panter und ein kleiner Teil der Dächer zu sehen. Darüber, im rötlichen Himmel, befindet sich die Inhaltsangabe.


Fazit
Leider hat mir die erste Hälfte der Handlung nicht annähernd so gut gefallen wie die Ereignisse in den USA. Diese sind dann jedoch packend, dramatisch und mit berührenden Emotionen versehen, die es in sich haben. Der fiese Cliffhanger am Schluss macht neugierig auf den Abschlussband.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Nachtschwarze Küsse
Band 2: In den Armen der Nacht

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