Der Stammesvampir Aric Chase ist ein Tagwandler mit außergewöhnlichen Kräften und gehört zu den mächtigsten Familien des Ordens. Trotz dieser Privilegien möchte er sich endlich im Einsatz beweisen. Seine Chance kommt, als er Informationen über die Geheimorganisation Opus Nostrum beschaffen soll. Ihm zur Seite wird die kämpferische Kaya gestellt. Vom ersten Moment an entfacht die verschlossene junge Frau eine nie gekannte Leidenschaft in ihm. Doch in ihrer Vergangenheit lauern Geheimnisse, die nicht nur sie selbst in den Abgrund reißen könnten.
Originaltitel: Claimed in Shadows |
Die Grundidee der Handlung
In Montreal findet eine Promihochzeit statt und ist das Ereignis des Jahres. Mitten drin der Bräutigam, der vermutlich die Geheimorganisation Opus Nostrum unterstützt oder aber deren Mitglieder kennen könnte. Aric Chase und die Anwärterin Kaya dürften Opus bisher nicht als Vampirkrieger bekannt sein und haben genau die speziellen Fähigkeiten, die gefragt sind, um dem Bräutigam auf den Zahn zu fühlen sowie dessen Geheimnisse zu lüften. Der Auftrag ist alles andere als leicht und die Zielperson äußerst gut abgeschirmt. Als es Kaya endlich gelungen ist, die Information zu beschaffen, geht plötzlich alles schief. Die Vergangenheit hat Kaya eingeholt und droht alles in den Abgrund zu reißen, für das sie so hart gekämpft hat …
Ein neuer Feind mit einer bezwingenden Waffe bringt neue Spannung in die Serie. Die Welt der Vampire bleibt spannend.
Stil und Sprache
Wie gewohnt führen die beiden Protagonisten abwechslungsweise durch die Handlung. Da sie sehr unterschiedlich aufgewachsen sind, kommt die entsprechende Persönlichkeit und das Temperament auch im Schreibstil sehr schön zur Geltung. So ist Aric zu Beginn total von sich überzeugt und hat oftmals eine Spur Sarkasmus im Umgang im Kayla an der Hand, wohingegen sie mit Andeutungen über ihre Vergangenheit zusätzlich Neugier aufbaut. Die Spannung lässt ebenfalls nicht lange auf sich warten und geht in diverse, kleine Spitzen. Erst im Verlauf der Handlung steigt sie immer mehr in die Höhe, denn die Zusammenhänge werden verzwickter und die Gefahr für die Vampirkrieger steigt stetig. Sie scheinen immer einen Schritt zu spät zu sein, die Gegner werden zunehmend gefährlicher, sodass es zu Verlusten in den Reihen der Vampire kommt. Die Emotionen sind hingegen nicht ganz so stark ausgearbeitet, wie Potential vorhanden war, zumal meine Augen trotz zu beklagenden Toten trocken blieben. Auch die Geburt und Taufe eines Babys ist zwar schön zu lesen, aber auch hier ist einerseits die Zeremonie bereits bekannt und andererseits griffen die Gefühle nicht richtig auf mich über. Die stürmische Liebesgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen ist hingegen gewohnt gelungen in die verschlungene Handlung eingefügt. Gegen Ende gibt es eine saftige überraschende Wendung, deren Feuer aber schnell ausbrennt.
Figuren
Aric ist sogar unter den Vampiren außergewöhnlich, ein Tagwandler mit der Fähigkeit, die Schatten so zu manipulieren, dass er sich fast unsichtbar machen kann. Einerseits ist er etwas überheblich und hat fast zu viele Talente, andererseits ist er gerade noch so sympathisch, dass man es ihm nicht krumm nimmt. Er möchte sich unbedingt beweisen und ist überaus erfreut, als er endlich seine erste Mission übertragen bekommt. Dass ihn seine Partnerin Kayla so stark fasziniert, hat er überhaupt nicht miteinberechnet und es lenkt ihn gefährlich ab.
Kayla ist eine verschlossene Protagonistin mit Geheimnissen aus der Vergangenheit, die sie unbedingt schützen will. Sie ist davon überzeugt, dass man ihr das Vertrauen entzieht und sie aus dem Orden ausgeschlossen wird, wenn ihre Herkunft bekannt wird. Dass Kayla ausgerechnet bei ihrem Einsatz darüber stolpert, hätte sie nicht gedacht und das bringt den ganzen Auftrag in Gefahr. Die Auflösung der Rätsel ist dann nicht ganz so aufregend, wie das von den Andeutungen her zu erwarten war.
Wieder sind zahlreiche Protagonisten aus früheren Bänden bei den Nebenfiguren oder werden wegen ihrer Verwandtschaft erwähnt. Es gibt aber auch einige neue Stammesvampire der nächsten Generation, die man mit Ecken und Kanten kennenlernt. Nikolai und Renate führen den Orden in Montreal an und bekommen ihr erstes Baby. Die Mitglieder von Opus Nostrum agieren immer noch völlig aus dem Hintergrund und nur einzelne Schergen werden in direkte Auseinandersetzungen hineingezogen.
Aufmachung des Buches
Erfreulicherweise wird das Taschenbuch weiterhin als Klappbroschur verlegt und liegt daher stabil in der Hand. Der Ausdruck im Männergesicht ist sehr angespannt und blickt den Betrachter über der Skyline der Stadt düster an. Wie gewohnt ist der Autorenname hell und der Titelschriftzug wurde wiederum mit Spotlack versehen. Die Innenklappen sind in einem helleren Grünton und zeigen ebenfalls eine Stadt mit grauem Himmel und zahlreichen Fledermäusen darin. Das Covermotiv zieht sich über den Buchrücken weiter, wo auf der Rückseite eine kurze Inhaltsangabe im Himmel abgedruckt ist.
Fazit
Der verborgene Feind Opus Nostrum bringt neue Spannung in die Serie, aber trotzdem bleibt Vieles gleich und man hat verschiedene Szenen schon öfters gleich oder ähnlich gelesen. Die Protagonisten sind zwar gut, aber eben auch nicht mehr. Zu lesen lohnt sich der Band allemal, auch wenn die Bewertung nur leicht über den Durchschnitt kommt.
Hinweise
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Backlist:
Band 10: Erwählte der Ewigkeit
Band 11: Vertraute der Sehnsucht
Band 12: Kriegerin der Schatten
Band 13: Verstossene des Lichts
Band 14: Verführte der Dämmerung
Novelle 3: Berührung der Nacht
Novelle 4: Verlockung der Dunkelheit
Novelle 5: Packt der Dunkelheit
Novelle 6: Ruf der Versuchung
Novelle 7: Entfesselte Dunkelheit
Kompendium: Midnight Breed