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Kategorie: Science Fiction

Kennen Sie Hilketa? Bei dieser Sportart gehen die Spieler mit Schwertern und Hämmern aufeinander los. Das Hauptziel des Spiels: Erbeute den Kopf deines Gegners und befördere ihn durch den Torpfosten. Für gewöhnliche Menschen wäre ein solcher Sport unmöglich. Aber alle Spieler sind „Threeps“, roboterartige Körper, die ferngesteuert werden. Alles ist erlaubt. Bis Starathlet, der einen solchen Threep steuert, während eines Spiels zu Tode kommt. Ist es ein Unfall oder Mord? Die beiden FBI-Agenten Chris Shane und Leslie Vann ermitteln.

 

Frontal 

Originaltitel: Head on
Autor: John Scalzi
Übersetzer: Bernhard Kempen
Verlag: Fischer Tor
Erschienen: Oktober 2018
ISBN: 978-3596299799
Seitenzahl: 365 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die obenstehende Verlagszusammenfassung bietet einen guten ersten Eindruck von John Scalzis neuem Roman „Frontal“. Mehr möchte ich auch nicht vorweg nehmen, denn das Buch bietet von Beginn an so manche Überraschung. Dem Autor ist auf jeden Fall eine spannende Geschichte gelungen, die den Leser während der 365 Seiten bestens unterhält.

„Frontal“ spielt in der gleichen Zukunftswelt wie „Das Syndrom“. Es handelt sich um einen abgeschlossenen Roman, der unabhängig gelesen werden kann. Allerdings merkt man besonders am Anfang, dass ein paar Hintergrundinformationen fehlen. Das gibt sich bald und ist nicht wirklich störend. Trotzdem würde ich empfehlen mit „Das Syndrom“ anzufangen, da das die Vorgeschichte der Protagonisten von „Frontal“ ist.


Stil und Sprache
„Frontal“ beginnt mit einem Zeitungsbericht, der den in der obenstehenden Zusammenfassung erwähnten Tod schildert. Dieser erläutert gleichzeitig die Hintergründe der Sportart Hilketa und die aktuellen Entwicklungen rund um den Sport. Ich war davon eher ein wenig verwirrt, aber als dann im ersten Kapitel der FBI-Agent Chris Shane in der ersten Person die Schilderung der Handlung übernimmt, habe ich langsam in die rein gefunden. Leser, die „Das Syndrom“ gelesen haben, werden sich wahrscheinlich schneller in Chris‘ Welt zurecht finden. Mich haben die vielen neuen Begriffe und Begebenheiten anfangs eher verwirrt. Sobald man sich aber einmal daran gewöhnt hat, wird „Frontal“ sehr spannend und kann den Leser fesseln. Am Schluss ist es nicht ganz überraschend, wer hinter dem Tod des Spielers steckt, aber bis dahin kann man wunderbar miträtseln und wird immer wieder überrascht.

Der Schreibstil von John Scalzi liest sich klar und sachlich, fängt aber auch die emotionaleren Szenen gut ein. Beeindruckend fand ich, dass er die Besonderheiten von Chris‘ Leben als Haden so gut rüberbringen konnte.


Figuren
Chris Shane ist ein Protagonist zu dem man schnell Zugang findet. Er leidet an der unheilbaren Krankheit „Haden-Syndrom“ und kann deswegen seinen eigenen Körper nicht bewegen. Trotzdem ist es ihm dank eines roboterartigen Körpers, eines sogenannten „Threeps“, möglich ein nahezu normales Leben zu führen. In seinem Job bringt sein Zustand sogar Vorteile, denn für einen FBI-Agenten ist es ausgesprochen nützlich mit einem Kamera- und Aufnahmesystem ausgestattet zu sein. Obwohl er aus reichem Elternhaus kommt, ist er dabei bei weitem kein verwöhnter Junge, sondern durchgängig sympathisch. Kein herausragender Protagonist, aber auf jeden Fall ein überzeugender Ermittler.

Chris‘ Eltern, verschiedene Freunde und Kollegen, Verdächtige und Informanten – es gibt wirklich viele Nebenfiguren in diesem Buch. Sie sind alle ihrer Wichtigkeit entsprechend ausgestaltet. Besonders gut haben mir Chris‘ Mitbewohner gefallen, von denen hätte ich gerne noch mehr gelesen. Auch Chris‘ Partnerin Leslie Vann fand ich großartig. Mit ihrer dreisten Art hat sie mich wirklich beeindruckt und immer wieder zum Lachen gebracht.


Aufmachung des Buches
„Frontal“ ist als Klappbroschur im Fischer Tor Verlag erschienen. Das Buch ist in Schwarz gehalten und zeigt – betont von orangen Teilen – einen Roboterkopf. Auch der Autorenname ist in diesem Orangeton gehalten. Zusammen mit den Mustern im Hintergrund passt das Cover zum Inhalt des Buches. Das Buchinnere ist schlicht und gut lesbar.


Fazit
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase bietet John Scalzi mit „Frontal“ spannende Unterhaltung in einer vielschichtigen Science Fiction Variante unserer Welt. Fans des Genres sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren.

4 Sterne


Hinweise
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