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Sie verfügt über paranormale Fähigkeiten. Sie hat dem Bösen schon einmal ins Gesicht geblickt. Und ein quälendes Geheimnis überschattet ihre Vergangenheit. Doch nun muss Nell Gallagher an den Ort zurückkehren, den sie vor Jahren fluchtartig verließ. Eine Serie barbarischer Morde stellt die Polizei vor ein unlösbares Rätsel: Es trifft immer die angesehensten Männer der kleinen Gemeinschaft, und jeder von ihnen hatte etwas zu verbergen. Handelt es sich um Rache? Oder um etwas viel Dunkleres? Nur wenn Nell bereit ist, den Schleier über ihrer eigenen Vergangenheit zu lüften, kann sie die Dämonen der Gegenwart bekämpfen. Aber dabei riskiert sie weitaus mehr als nur ihr Leben … 

 

Die Stimmen des Boesen 

Originaltitel: Whisper of Evil
Autor: Kay Hooper
Übersetzer: Alice Jakubeit
Verlag: Weltbild
Erschienen: April 2006
ISBN: 3-89897-277-1
Seitenzahl: 400 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Nell ist nach 12 Jahren zurückgekehrt in den Ort, wo sie aufgewachsen ist, um das Alleinerbe von ihrem Vater endlich zu regeln. Dies gibt ihr und der FBI-Spezialeinheit einen guten Vorwand, um undercover an den vier Morden zu ermitteln, denn der Sheriff weigert sich, das FBI hinzuzuziehen. Die Ermittlungen sind dabei nicht mal das größte Problem für Nell, denn ihre Vergangenheit wiegt schwer und das Wiedersehen mit Max lässt Gefühle aufkommen, die Nell überhaupt nicht gebrauchen kann. Zudem muss sie äußerst behutsam und doch schnell vorgehen, denn das Profil des Mörders zeigt auf, dass es sich beim Täter vermutlich um einen Cop handelt ...

Vor allem Nells Vergangenheit, ihre Familiengeschichte und die frühere Liebesgeschichte werden wie Puzzleteile nach und nach offengelegt, sodass die Neugier den Leser total packt und ich mich beherrschen musste, um nicht das Ende vorweg nachzulesen. Die Umsetzung ist bestens gelungen.


Stil und Sprache
Ein Prolog vor 12 Jahren und der erste Mord an einem angesehenen Geschäftsmann in der Gegenwart zünden das Feuer der Spannung. Diesmal führen sehr viele verschiedene Figuren in der dritten Person durch die Handlung, wobei alle Geheimnisse haben und man ihren Motiven bis fast zum Ende nicht wirklich trauen kann. So einige sind in eine Rolle geschlüpft und ihre Tarnung hält lange vor. Nell hat dabei einen etwas größeren Erzählanteil und steuert verschiedene Visionen aus der Vergangenheit bei, kleine Bruchstücke an Informationen, die vorerst nicht wirklich helfen und so die Neugier und Spannung ständig in die Höhe treiben.

Das Übersinnliche hat diesmal auch seinen angestammten Platz. Nell ist nicht die einzige mit paranormalen Fähigkeiten, denn der Mörder scheint nicht nur Polizist zu sein, sondern hat beträchtliche mediale Stärken, die er zuerst subtil, dann immer mehr auf Nell richtet. So ist es auch diesmal wieder ein Wettlauf gegen die Zeit, den nächsten Mord oder die Überlastung von Nells Gehirn, das ständig unter Strom steht.

Das Ende kommt als geballte Ladung Spannung, mit vielen Auflösungen und einer emotionalen Achterbahn, die zu Beginn Fahrt aufgenommen hat und während der ganzen Zeit anhält.


Figuren
Nell arbeitet seit einigen Jahren im Team von Noah Bishop und der Special Crime Units, die inoffiziell um Hilfe gebeten werden. Und sie hätte schon längst ihr Erbe regeln sollen, was ihr einen ausgezeichneten Vorwand für ihren Undercovereinsatz liefert. Für Nell ist das emotional eine schwere Aufgabe, hat sie vor 12 Jahren die Stadt sowie ihren Freund ohne Vorwarnung und spätere Nachricht verlassen. Zudem fordern die ständigen Visionen, die Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und das heimliche Ermitteln ihren Tribut, sodass Nell am Rande des Zusammenbruchs steht.

Max ist einerseits wütend und verbittert, andererseits ist endlich die Liebe seines Lebens wieder zurückgekehrt. Er steht oftmals an ihrer Seite, drängt auf Antworten über die Vergangenheit und unterstützt Nell dabei, die Tarnung aufrecht zu erhalten sowie bei den Ermittlungen voranzugehen. Auch bei ihm ist man lange Zeit nicht sicher, ob er mit offenen Karten spielt oder selbst Leichen im Keller hat. Ausgezeichnet gelungen.

Wiederum sind einige Polizisten mit größeren Nebenrollen ausgestattet und auch andere Personen aus der Stadt sind mit differenzierten Rollen eingefügt. Zudem begleitet man eines der Opfer kurz vor dem Tod. FBI-Mitglieder helfen entweder verdeckt vor Ort oder aus der Ferne bei diesem Fall.


Aufmachung des Buches
Das Covermotiv ist düster und das Bild einer Person am Fenster verschwommen. Diesmal ist der Einband mit einer matten Oberfläche versehen, trotzdem leuchtet der weiße Buchtitel schön aus dem dunklen Hintergrund hervor. Die Rückseite ist grün und zeigt lediglich die Inhaltsangabe.


Fazit
Wieder wird auf wenige Tage eine packende Handlung verteilt, diesmal sind es gerade mal sechs an der Zahl, und zudem werden noch Ereignisse aus der Vergangenheit miteinbezogen, die ebenso spannend sind und noch immer nachwirken. Definitiv nichts für zarte Gemüter, doch für Fans von mystischen Thrillern sehr zu empfehlen.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Augen des Bösen

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