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Was wäre, wenn das Schicksal bei dir anklopft, um dich vor deinem bevorstehenden Tod zu warnen? Am 5. September, kurz nach Mitternacht, bekommen Mateo und Rufus einen solchen Anruf. Von der »Death Cast«, die die undankbare Aufgabe hat, ihnen die schlechten Neuigkeiten zu überbringen: Sie werden heute sterben. Noch kennen sich die beiden nicht, doch aus unterschiedlichen Gründen beschließen sie, an ihrem letzten Tag einen neuen Freund zu finden. Die gute Nachricht lautet, dass es dafür eine App gibt: Sie heißt ›Last Friend‹ und durch sie werden sich Rufus und Mateo begegnen, um ein letztes großes Abenteuer zu erleben – und um gemeinsam ein ganzes Leben an einem einzigen Tag zu verbringen.

 

Am Ende sterben wir 

Originaltitel: They Both Die at the End
Autor: Adam Silvera
Übersetzer: Katharina Diestelmeier
Verlag: Arctis Verlag
Erschienen: September 2018
ISBN: 978-3038800194
Seitenzahl: 336 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In Adam Silveras Roman "Am Ende sterben wir sowieso" ist der Todeszeitpunkt eines jeden Menschen kein Geheimnis mehr - zu Beginn des Todestages wird man angerufen. So kann man seinen letzten Tag sinnvoll nutzen und genau das sollte Mateo nach dem schockierenden Anruf auch tun. Doch alleine kann er sich nicht einmal dazu überwinden, seine Wohnung zu verlassen. Erst als er über die Letzte Freunde App Rufus kennenlernt, rafft er sich auf. Ein letzter Tag ist ihm geblieben, um der zu werden, der er immer sein wollte. Ein paar letzte Stunden, um ein ganzes Leben zu leben…

Das Szenario von „Am Ende sterben wir sowieso“ hat mich sofort neugierig gemacht und es freut mich sehr, dass der Roman mit meinen hohen Erwartungen mithalten konnte. Was schnell klischeehaft oder absurd hätte werden können, wird von Adam Silvera einfühlsam, humorvoll und bewegend geschildert. Dass das Buch zusätzlich sehr nachdenklich stimmt, ist da nur noch das Tüpfelchen auf dem i.


Stil und Sprache
Der Großteil der Handlung wird von Mateo und Rufus abwechselnd in der ersten Person erzählt. Zwischendurch gibt es kurze Abschnitte aus anderen Perspektiven, bei denen man meistens erst im Nachhinein erkennt, wie sie mit der Haupthandlung zusammenhängen. Die Geschichte beginnt mit dem Anruf für Mateo, in dem er erfährt, dass er den Tag nicht überleben wird. Während er über seine weiteren Schritte nachdenkt, führt er den Leser nebenbei in das System der Todesbotschaften und die damit einhergehenden Serviceangebote ein. Kurz darauf lernt man auch Rufus kennen und die Handlung nimmt ihren Lauf. Als Leser fiebert man schnell dem Treffen der beiden Protagonisten entgegen und freut sich darauf, zu lesen, wie diese sehr unterschiedlichen Charaktere zusammen agieren werden. Die Handlung umfasst die Stunden des letzten Tages der beiden und die Spannung zieht sich sowohl aus der Frage, wie Rufus und Mateo wohl sterben werden, als auch aus der sich entwickelnden Beziehung zwischen ihnen. Lediglich im Mittelteil hat das Buch ein paar Längen, ansonsten geht es zügig voran. Adam Silvera gelingt es dabei, bis zum Schluss zu überraschen und den Leser emotional mitzureißen. Das liegt nicht zuletzt auch an seinem guten Schreibstil, der sich angenehm und trotz der Emotionen nie kitschig liest.


Figuren
Mateo hat sein Leben ausgesprochen vorsichtig verbracht. Er hat kaum die Wohnung verlassen, sich nur mit seiner besten Freundin und seinem Dad umgeben und sich schon immer intensiv mit den letzten Botschaften Todgeweihter beschäftigt. Umso unfairer kommt es ihm nun vor, dass ausgerechnet er jung sterben wird. All die hochtrabenden Träume, all die mutigen Entscheidungen, die er treffen wollte, wird es nun nicht mehr geben. Es ist verständlich, dass er da an seinem letzten Tag nochmal etwas unternehmen will. Mir hat es dabei besonders gut gefallen, dass er nicht unglaubwürdig wird, sondern nur kleine Schritte raus aus seinem Schneckenhaus wagt. So bleibt er authentisch und macht trotzdem im Laufe des Romans eine beeindruckende Entwicklung durch.

Rufus lernt man nicht unbedingt als Sympathieträger kennen, denn er verprügelt gerade den neuen Freund seiner Ex-Freundin, als er den Anruf erhält. Doch nach und nach merkt man, dass er keineswegs der klischeehafte Bad Boy ist, sondern deutlich mehr Tiefe besitzt, als man vermutet hätte. So unterschiedlich die beiden Protagonisten auch sind, sie ergänzen sich perfekt und ergeben eine absolut überzeugende Mischung.

Die Nebenfiguren nehmen nur geringen Anteil an der Handlung. Sie sind ihren Rollen entsprechend aber gut ausgearbeitet und dass sie nicht so viel Raum einnehmen, passt zum Fokus auf die Protagonisten und ihre Entwicklung.


Aufmachung des Buches
Der Arctis Verlag hat „Am Ende sterben wir sowieso“ als Hardcover herausgebracht und das sehr passende Originalcover übernommen. Zu sehen sind im Scherenschnitt zwei Jungen, die vor einer nächtlichen Skyline laufen und als Schatten den Tod hinter sich haben. Das Motiv gefällt mir wirklich gut und passt in der Schlichtheit auch zum Inhalt des Buches.

Im Buchinneren leitet eine kurze Botschaft des Autors an die Leser den Roman ein. Die Handlung selbst ist dann in mehrere Teile untergliedert und innerhalb dieser jeweils in kurze Abschnitte, über denen zu lesen ist, wann sie spielen und wer der Erzähler ist.


Fazit
„Am Ende sterben wir sowieso“ ist ein außergewöhnliches Jugendbuch – humorvoll, bewegend, nachdenklich stimmend. Die Geschichte von Mateo und Rufus kann ich Fans des Genres auf jeden Fall ans Herz legen.

4 Sterne


Hinweise
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