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In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten. Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mächtigen Herrscherfamilie Jardine. Doch nun rast Lukes Herz vor Angst, als er plötzlich von den anderen getrennt und in die laute und schmutzige Fabrikstadt Millmoor gebracht wird. Die Arbeit dort ist besonders hart.
Seine Schwestern sind mit den Eltern am prunkvollen Hofe der Jardines den rücksichtslosen Machtspielen und eiskalten Intrigen der Elite ausgesetzt. Vor allem der junge Adlige Silyen verfolgt mit seinen ungeheuerlichen magischen Fähigkeiten eigene Ziele. Und Lukes Schwester Abi verliert ihr Herz an den Falschen.

 

Dark Palace 1 

Originaltitel: Gilded Cage
Autor: Vic James
Übersetzer: Franca Fritz und Heinrich Koop
Verlag: FJB
Erschienen: August 2018
ISBN: 978-3841440105
Seitenzahl: 442 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Das Land ist zweigeteilt. Auf der einen Seite sind da die magisch begabten, unglaublich mächtigen Adelsfamilien. Auf der anderen Seite die normalen Menschen, die ein jahrhundertealter Gesellschaftsvertrag dazu zwingt, zehn Jahre in Sklaverei zu verbringen. Wie unterschiedlich diese Sklavenzeit verlaufen kann und welche Fallstricke auf die Sklaven lauern, verfolgt man bei Luke und seiner Familie mit. Ungeplant werden sie getrennt und sind dann jeder auf ihre Art schutzlos der Elite ausgeliefert. Dass im Hintergrund revolutionäre Bewegungen schwelen und einige Familienmitglieder zwischen die Fronten geraten, hätten sie sich allerdings nicht mal in ihren schlimmsten Albträumen ausmalen können …

Vic James hat „Dark Palace“ zuerst auf Wattpad veröffentlicht und so bereits international eine große Fangemeinde aufgebaut. Der FJB Verlag veröffentlicht ihre düstere Fantasy-Version unserer Welt nun in gedruckter Form. Einen Blick sollten alle Fantasy- und Dystopie-Fans auf jeden Fall riskieren, denn das Buch ist ein wirklich spannender Reihenauftakt.


Stil und Sprache
Die Autorin präsentiert ihre Handlung aus wechselnden Perspektiven jeweils in der dritten Person. Vorherrschend sind dabei die Geschwister Luke und Abi, aber auch viele andere Charaktere bekommen zwischendurch ihre Kapitel. Die Perspektivwechsel werden geschickt zum Spannungsaufbau genutzt und geben dem Leser die Möglichkeit, den Hauptfiguren ein wenig voraus zu sein und so andere Seiten der Handlung zu erleben. Der Schreibstil von Vic James liest sich dabei in allen Perspektiven angenehm leicht. Sie schreckt nicht davor zurück, die erlebten Grausamkeiten detailliert zu beschreiben, findet aber das richtige Maß.

Der Einstieg der Handlung stellt die drei Söhne der Jardine Familie vor und vermittelt gleich einen Eindruck davon, zu welcher Grausamkeit die magische Elite fähig ist. Danach erhält der Leser einen kurzen Einblick in das normale Leben von Luke und seiner Familie, bevor die Sklavenzeit beginnt. Da erstmal das gesellschaftliche System vorgestellt wird und die Familie sich in ihren jeweiligen Sklavendiensten zurechtfinden muss, dauert es danach ein wenig, bis wieder Spannung aufkommt. Diese wird dafür dann aber bis zum Schluss des Buches gehalten. Dieser wartet mit so einigen Überraschungen auf und macht ausgesprochen neugierig auf die folgenden zwei Bände.


Figuren
Dadurch dass die Handlung kurz vor dem Beginn der Sklavenzeit einsetzt, lernen wir Luke und seine Familie erst in ihrer normalen Umgebung kennen. Luke ist der ganz normale Teenager mit den üblichen Sorgen um die Noten und einer nervigen kleinen Schwester. Ebenso wie sich seine Welt mit dem Beginn der Sklavenzeit vom einen zum anderen Moment wandelt, muss auch Luke sich anpassen. Seine Wandlung wurde von Vic James durchaus realistisch dargestellt und er gewinnt mit jeder Seite Sympathien dazu.

Abi ist die zweite Hauptfigur und sie war für mich nicht ganz so zugänglich. Das liegt sicher daran, dass anfangs die Handlung eher aus Lukes Perspektive erzählt wird. Aber zusätzlich bin ich mit Abi nicht so ganz warm geworden, weil sie für mich nicht stimmig ausgearbeitet war. Auf der einen Seite wird sie als sehr intelligent beschrieben, auf der anderen Seite geht sie unglaublich naiv an die Sklavenzeit ran. Auch ihre Liebe war für mich nicht glaubwürdig und kam praktisch aus dem nichts. Ich hoffe sie erhält im zweiten Band noch mehr Tiefe.

Die Nebenfiguren sind zahlreich und durch die Bank gut ausgearbeitet. Besonders faszinierend fand ich Silyen. Er wirkt zwar ganz und gar nicht sympathisch, aber dafür deutet sich schon an, zu welchen Wundern er fähig ist und seine Denkweise fand ich im Kontrast zu den „normalen“ Menschen sehr gut dargestellt.


Aufmachung des Buches
„Dark Palace“ ist als Hardcover mit Schutzumschlag bei FJB erschienen. Das Cover zeigt Teile von zwei Gesichtern, die durch rote Risse getrennt sind. Vermutlich sollen die Gesichter zu den Geschwistern Luke und Abi gehören. Was besonderes wird das Cover dadurch, dass die Risse mit Spotlack veredelt sind und sich so glänzend vom matt samtigen Cover abheben. Auch der Titel wird leicht erhaben dargestellt.


Fazit
Vic James hat mit „Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern“ einen beeindruckenden Auftaktband vorgelegt. Dieser überzeugt nicht nur durch eine spannende, wendungsreiche Handlung sondern vor allem durch eine faszinierende Grundidee, die irgendwo zwischen Fantasy und Dystopie angesiedelt ist.


4 5 Sterne


Hinweise
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