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Auf einer Party stürzt Nele mit Jerome ab, der alles verkörpert, wonach sie sich immer gesehnt hat. Als sie sich zum ersten Mal küssen, hat Nele hunderttausend Schmetterlinge im Bauch. Doch am nächsten Tag kursiert ein Video von ihr im Netz, auf dem sie eindeutig zu wenig anhat. Eigentlich kann nur Jerome dieses Video gemacht haben. Aber Nele ahnt, dass die Wahrheit viel komplizierter ist ...

 

Liebe ist so scheisskompliziert 

Autor: Sabine Schoder
Verlag: Fischer
Erschienen: August 2018
ISBN: 978-3-7335-0406-9
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nele ist fast zwei Meter groß und passt dadurch leider nicht ins gängige Schönheitsideal. Entsprechend wenig Interesse hat sie bisher bei den Jungs ihrer Schule ausgelöst und umso ungläubiger ist sie, als plötzlich Jerome, der neue Star der Basketballmannschaft, Interesse an ihr zeigt. Als sie auf einer Party bedingt durch Drogen und Alkohol schließlich doch darauf eingeht und sich von Jerome küssen lässt, ist sie überglücklich. Doch das böse Erwachen folgt am nächsten Morgen – ein übler Kater und ein Video von ihr auf Jeromes Seite …

Die Ausgangssituation von Sabine Schoders neustem Roman passt durchaus in die Trends der diesjährigen Jugendliteratur und sie hat mit Nele und Jerome ein wirklich sympathisches Pärchen geschaffen. So ganz einfangen konnte ihr Roman mich aber leider trotzdem nicht.


Stil und Sprache
„Liebe ist so scheißkompliziert“ beginnt mit der typischen Jugendliebesroman-Ausgangslage: Wir haben die Außenseiter-Protagonistin, die wegen ihrer Körpergröße nicht so recht Anschluss findet, und das typische Ensemble der Schule. Dazu eine kleine Schwester, die ebenfalls um Anschluss kämpft, und einen besten Freund aus Kindertagen. Die Ausgangslage an sich war somit nicht sonderlich spannend, aber dank Sabine Schoders gutem Schreibstil findet man trotzdem schnell in das Buch rein. Nele erzählt in der ersten Person und hat von der Autorin eine passende Stimme erhalten. Einiges an Humor ist ebenfalls in der Beschreibung enthalten, sodass man von Beginn an gut unterhalten wird. Auch die sich langsam aufbauende Liebesgeschichte zwischen Nele und Jerome fand ich gut umgesetzt. Allerdings ist für mich das gesamte Buch über kaum Spannung aufgekommen. Viele Entwicklungen waren für den geübten Jugendroman-Leser recht vorhersehbar und so wurde ich kaum überrascht. Erst das Ende wurde dann nochmal dramatisch und konnte mich mitreißen. Dank des humorvollen Schreibstils und des sympathischen Pärchens wurde ich zwar gut unterhalten, aber meiner Meinung nach blieb das Buch ein wenig hinter den Möglichkeiten der Grundidee zurück – schade.


Figuren
Mit Nele und Jerome hat Sabine Schoder ein weiteres Mal zwei grundsympathische Hauptcharaktere geschaffen, die man schnell gern hat. Jerome hat mir dabei besonders gut gefallen, denn er ist nicht der klischeehafte Draufgänger, den man viel zu oft in Jugendromanen findet. Stattdessen hat er so einige Ecken und Kanten. Sein Verhalten ist immer nachvollziehbar, aber nicht immer legal. Jedoch hat er dafür bei weitem bessere Motive als viele vergleichbare Protagonisten und zieht seine Stärke erfreulicherweise auch nicht daraus, Nele machohaft zu dominieren. Wirklich gut gelungen!

Weniger gut hat mir leider Nele gefallen. Sie ist zwar auch sympathisch, allerdings blieb sie mir viel zu blass. Ihre Haupteigenschaft scheint ihre Körpergröße zu sein, ansonsten erfährt man kaum etwas über sie. Weder herausragende Hobbies, noch besondere Interessen hat die Autorin ihr mitgegeben, sodass sie auf mich besonders zu Beginn recht langweilig wirkte.

Die Nebenfiguren sind ebenfalls durchwachsen. Während ich manche, wie zum Beispiel Neles besten Freund, extrem interessant fand, bleiben viele andere sehr blass und vorhersehbar. Das ist ihren Rollen entsprechend zwar durchaus verzeihlich, der Eindruck wird durch die recht blasse Protagonistin jedoch noch verstärkt.


Aufmachung des Buches
Der Fischer Verlag hat „Liebe ist so scheißkompliziert“ als Klappbroschur rausgebracht. Das Cover wird vom Titel dominiert und zeigt neben dem Schriftzug eine wenig Gras und eine Wand im Hintergrund. Durch die pinke Farbe, die sich am Buchrücken fortsetzt, ist das Buch recht auffällig, aber wirklich schön finde ich die Gestaltung nicht und auch einen Zusammenhang mit dem Inhalt des Romans kann ich nicht feststellen. Dafür werten im Inneren der Klappen jedoch einige Zeichnungen der Autorin die Aufmachung auf.


Fazit
In ihrem neusten Jugendroman „Liebe ist so scheißkompliziert“ bietet Sabine Schoder ein weiteres Mal gute Unterhaltung. Durch ein paar kleinere Schwächen keine unbedingte Empfehlung, aber Fans des Genres sollten allein schon für den männlichen Protagonisten auf jeden Fall einen Blick riskieren.

3 Sterne


Hinweise
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