Selbstversorgung aus dem Garten zeigt und erklärt, wie man einen Garten plant, den Boden bearbeitet, Zäune aufstellt, richtig aussät, Tiefkulturen anlegt, Wechselanbau betreibt, Gewächshäuser benutzt, Schuppen baut, Werkzeuge repariert, Kompost bereitet, Dünger ausbringt, Pflanzen schützt, Schädlinge bekämpft, Sellerie anhäufelt, Spargel sticht, Tomaten pflanzt, Pastinak pikiert, Rüben zieht, Bäume schneidet, Pfropfreiser aufsetzt, Kräuter trocknet, Beerensträucher pflegt, Früchte einmacht, Gurken einlegt, Bohnen einsalzt, Kartoffeln lagert, Zwiebelzöpfe bindet, Nahrung tiefkühlt, Wein keltert, Kleinvieh hält, kurzum: wie man die Natur verstehen lernt, einen Garten natürlich bearbeitet, reiche Ernte erzielt, gesunde Nahrung erzeugt.

Autor: John Seymour Verlag: Urania Erschienen: 2009 ISBN: 9783783161458 Seitenzahl: 256 Seiten

Stil und Sprache
Es ist ein Abenteuer, sich selbst zu versorgen. Und es ist gar nicht so schwer! Das wird schnell deutlich, wenn man John Seymours Klassiker zum Thema liest. Der Autor schreibt einfach und gut verständlich. Er spricht den Leser mit "du" an und nimmt ihn so gewissermaßen an die Hand. Die Lektüre macht viel Spaß, weil Seymour einen ziemlich lockeren Stil pflegt und im Plauderton von seinen eigenen Erfahrungen berichtet. Er weiß genau, dass man es nicht schafft, den Garten optimal zu pflegen und von jeglichem Unkraut zu befreien (ohne chemische Keule!) und er gibt an vielen Stellen zu, dass auch in seinem Garten an einigen Stellen das Unkraut wuchert. Doch selbst dann kann man noch ordentlich ernten.

Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Das Buch gliedert sich in zehn Kapitel: Illustrierter Index der Gemüse, Früchte und Kräuter, die Gartenarbeit im Jahreslauf, die Planung des Nutzgartens, die Grundlagen des erfolgreichen Gartenbaus, der Gemüseanbau, der Obstanbau, die Kräuter, der Anbau im Gewächshaus, Vorratswirtschaft und Verschiedenes (z.B. Tiere im Garten, Drainage, Terrassen, Hecken und Zäune, Schuppen, Klimazonen Deutschlands usw.). In jedem Kapitel geht der Autor ausführlich auf die einzelnen Themen ein, so dass auch ein blutiger Gartenanfänger kaum etwas falsch machen kann.
Der persönliche Ton macht das Buch gut lesbar. Seymour beschreibt sehr genau, wie man verfahren muss und er erzählt auch von eigenen Fehlern, die er anfangs gemacht hat. Auf alle Fälle ist das Buch ungeheuer motivierend, weil man nicht belehrt wird, sondern eher Geschichten in einem freundschaftlichen Ton erzählt bekommt. Hier findet man auch eine Vielzahl ganz einfacher und genialer Tipps (z.B. der Tipp mit dem Blumentopf, wenn die Blätter einer Pflanze nicht nass werden dürfen - was habe ich mich da beim Gießen schon herumgeärgert!).
Das Buch eignet sich für alle, die einen Garten haben und gerne gesunde und schmackhafte Nahrungsmittel genießen wollen - und das für recht wenig Geld! Es ist erstaunlich, auf wie wenig Fläche man richtig viel ernten kann (auch das rechnet Seymour hoch). Die Selbstversorgerbibel ist nicht nur was für Gartenprofis, sondern auf alle Fälle auch etwas für Anfänger!

Aufmachung des Buches
Das großformatige Buch ist fest gebunden. Auf dem Cover ist ein üppig bebauter Garten zu sehen. Eine Frau ist gerade dabei zu ernten. Das Cover wirkt sympathisch und regt sehr dazu an, selbst etwas im Garten anzupflanzen.
Auch der Innenteil ist reich bebildert. Der farbig illustrierte Pflanzenindex ist wunderschön gestaltet. Viele Skizzen (überwiegend in schwarz-weiß-braun) tragen zum besseren Verständnis bei. Besonders witzig finde ich übrigens, dass der Autor auf zahlreichen Zeichnungen in Erscheinung tritt. Seymour (Jahrgang 1914) sieht richtig "urig" aus :)

Fazit
"Selbstversorgung aus dem Garten" ist das Standardwerk zum Thema - seit vielen Jahren. Und es hat nicht an Aktualität eingebüßt. Die motivierende Aufmachung und die gut verständlichen Texte lassen einen immer wieder in dem Buch blättern. Mein Mann und ich hat auch gleich das Gartenfieber gepackt und wir haben damit angefangen unseren Hanggarten ordentlich zu bewirtschaften!

Hinweise
Rezension von Sigrid Grün

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