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Kategorie: Ab 10 Jahre

Auszug aus den Regeln des Polarbären-Entdeckerclubs: Alle Iglus auf dem Clubgelände müssen über einen Flachmann voll heißem Kakao und einen beträchtlichen Vorrat an Marshmallows verfügen.

Ihre erste Expedition mit dem legendären Polarbären-Entdeckerclub beginnt mit einer Katastrophe: Die Juniorforscher Stella, Beanie, Shay und Ethan werden von der Gruppe getrennt und sind plötzlich mitten in Eis und Schnee auf sich allein gestellt – und sie können einander nicht ausstehen! Aber im Kampf gegen gruselige Frostelfen und fleischfressende Kohlköpfe wird ihnen bald klar, dass sie dieses Abenteuer nur bestehen können, wenn sie eines tun: ihre Rivalitäten überwinden und fest zusammenhalten.

 

Der Polarbaeren Entdeckerclub Reise ins Eisland  Originaltitel: The Polar Bear Explorers‘ Club
Autorin: Alex Bell
Übersetzerin: Sybille Schmidt
Verlag: FISCHER Sauerländer
Erschienen: 26.09.2018
ISBN: 978-3-7373-5498-1
Seitenzahl: 336 Seiten

 
Die Grundidee der Handlung

Mädchen haben bei einer Expedition wahrlich nichts verloren, doch Felix setzt sich im Polarbären-Entdeckerclub durch und nimmt seine Adoptivtochter Stella mit auf eine Reise ins Eisland. Dort werden sie, ihre Freunde Beanie und Shay sowie der weniger beliebte Ethan von der Forschergruppe getrennt und müssen sich in der kalten, unwirtlichen Gegend selbst durchschlagen. Getrieben von ihrem Entdeckergeist dringen sie immer tiefer ins Eisland vor und erleben allerhand Abenteuer.

Alex Bell legt mit „Der Polarbären-Entdeckerclub. Reise ins Eisland“ den Auftaktband der Reihe vor und weiß mit ihren neuen und teilweise etwas verrückten Ideen zu überraschen.


Stil und Sprache
In der von der Autorin Alex Bell geschaffenen Welt sind Einhörner keine Mädchenträume, sondern Realität. Ebenso wie Feen, Frosties und viele weitere fabelhafte Wesen. Erzählt wird die abenteuerliche Geschichte in 3. Person aus Sicht der Protagonistin Stella, die unheimlich neugierig und mutig ist: „Sie hatte bislang in ihrem Leben kaum Gelegenheit gehabt, sich zu verirren, und nun genoss sie in vollen Zügen das Gefühl, nicht zu wissen, wo sie war und wem sie als nächstes begegnen würde“ (Seite 42).

Der Schreibstil ist der Zielgruppe angemessen, dabei wunderbar bildreich und von teils humorvollen Dialogen geprägt. Die Spannung kommt auch nicht zu kurz, denn die vier Juniorforscher bringen sich durch ihre Neugier immer wieder in Gefahr. Gerade zu Beginn ihrer ungeplanten Forschungsreise auf eigene Faust kommt es oft zu Streitigkeiten, da sie sich zunächst zusammenraufen müssen. Rivalität unter den verschiedenen Entdeckerclubs ist schon unter den Erwachsenen Gang und Gäbe und Ethan gehört als einziger aus der Gruppe nicht zum Polarbären-Entdeckerclub, sondern zu den Meereskraken. Das sorgt für zusätzlichen Zündstoff, weshalb Langeweile zu keiner Zeit aufkommt. Frosties und fleischfressende Kohlköpfe tun ihr Übriges dazu, die Vier in Bredouille zu bringen und der Geschichte etwas abgedreht-verrücktes zu verleihen, dass der Zielgruppe viel Freude bereitet. Das Ende wartet mit einem fiesen Cliffhanger auf, der einen direkt zum Folgeband greifen lassen möchte.


Figuren
Die zwölfjährige Stella Starflake Pearl hat schon immer davon geträumt, Seefahrerin zu werden. Nur Einhörner mag sie noch lieber. Sie lebt bei ihrem Adoptivvater und Feenforscher Felix, der sie als kleines Kind auf einer Expedition mitten im Schnee gefunden hat. Über ihre Herkunft wissen weder er noch Stella selbst etwas. Auf Seite 10 wird ihr außergewöhnliches Äußeres wie folgt beschrieben: „Schneeweiße Haare, perlweiße Haut, Augen so klar und blau wie Eissplitter.“ Stellas Freund Beanie ist sehr eigen mit seinen zahlreichen Ticks, die ihn auf seine eigene Art jedoch sehr liebenswürdig machen. Er hat absolut kein Gespür für Ironie und nimmt stattdessen alles wortwörtlich, was seine Gesprächspartner durchaus in den Wahnsinn treibt - insbesondere Ethan, der ein arroganter Möchtegern-Zauberer ist. Shay hingegen ist ein sehr sympathischer Charakter, über den man jedoch nicht allzu viel erfährt. Er ist ein Wolfsflüsterer, was Stella für eine ganz besonders tolle Gabe hält.

Neben diesen vier Figuren haben eine Handvoll Erwachsener und einige fabelhafte Wesen mehr oder minder große Rollen inne und sind entsprechend ihren Rollen ausgearbeitet. Die eine oder andere Figur weiß dabei im Verlauf der Handlung durchaus zu überraschen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene und mit einem Schutzumschlag versehene Buch ist im Sauerländer-Verlag erschienen. Der Umschlag ist wunderschön gestaltet und spiegelt die abenteuerliche Geschichte, die zwischen den Buchdeckeln auf neugierige Leser wartet, treffend wieder. Über den Kapitelnummern finden sich monochrome Illustrationen von Iacopo Bruno, die passend zum Inhalt des jeweiligen Kapitels gewählt sind. Am Ende des Buches sind zudem die Regeln der vier Entdeckerclubs abgedruckt und sorgen durchaus für ein Schmunzeln.


Fazit
Eine fantasievolle Abenteuergeschichte, spannend und bildreich erzählt. Ein gelungener Reihenstart!


4 5 Sterne


Hinweise
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