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80 AROMATISCHE REZEPTE VON MEZE BIS BAKLAVA
Ali Güngörmüs, der einzige Sternekoch mit türkischen Wurzeln, verrät in diesem Buch seine liebsten Rezepte aus seiner Heimat – alle mit seiner persönlichen Note: Neben traditionellen Gerichten aus seiner Heimat Türkei greift er auch auf klassische Rezepte seiner Mutter zurück. Ali Güngörmüs fügt jedem Gericht noch seine ganz persönliche Note hinzu: Aus dem klassischen  Hummus wird eine Weiße-Bohnen-Creme, Döner wird auf Fladenbrot  geschichtet und zum Feigen-Mirabellen-Salat gibt es geröstete Kürbiskerne. Die Gerichte voller Aromen und spannender Geschmackskombinationen bringen die Frische, Vielfalt und Lebendigkeit der türkischen Küche auf den Teller – und sind zu Hause gut nachkochbar! Einmalige Fotos aus Istanbul und Pageou, von Ali Güngörmüs und seiner Familie, versetzen direkt in die Türkei .

Meine tuerkische Kueche 

Autor: Ali Güngörmüs
Verlag: Dorling Kindersley Verlag
Erschienen: 25. Januar 2016
ISBN: 978-3831027866
Seitenzahl: 192 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Der Titel "Meine türkische Küche" ist Programm, Betonung auf "Meine". Was heißt das nun "Meine"? Ali Güngörmüs hat sich die Gerichte seiner Heimat vorgenommen und sie meistens etwas moderner, d.h leichter gemacht. Böse Zungen könnten behaupten dem mitteleuropäischen Geschmack angepasst, wenn z.B. das traditionelle Baklava weniger süß zubereitet wird. So weit möchte ich nicht gehen. Von einem Sternekoch erwartet man doch geradezu, dass er seine Version der Gerichte präsentiert und das ist ja dann auch das spannende an solchen Kochbüchern: Schafft er es den Speisen ihre Seele zu lassen oder nicht?

Unterteilt werden die Rezepte in folgende Rubriken:
- Meze & Suppen
- Fleisch
- Fisch & Meeresfrüchte
- Vegetarisch
- Süßes

Wer die türkische Küche ausprobieren möchte, findet hier eine breite Palette von Gerichten, von einfach und schnell bis hin zu Speisen, die etwas mehr Aufwand bedürfen. Wobei "Aufwand" nicht unbedingt bedeutet, viele exotische Zutaten, sondern Achtsamkeit und Zeit für die Zubereitung. Ein Eintopf schmeckt halt dann am leckersten, wenn er einige Stunden vor sich hin köcheln konnte; um gefüllte Weinblätter herzustellen, braucht man etwas Fingerspitzengefühl und deshalb Zeit - auch zum Üben, wenn man sie zum ersten Mal macht. Neben der traditionellen Küche lassen sich noch solche Rezepte finden, die man eher in der Sterneküche verortet. Die Gerichte selbst kommen ohne ellenlange Zutatenliste aus, obwohl es manchmal, durch das Layout bedingt, danach aussieht. Vieles hat man im Haus wie z.B. (mediterrane) Kräuter. Auch bei den Gewürzen sollte das meiste im Schrank stehen. Etwas anders sieht es bei den (orientalischen) Gewürzmischungen aus; oder bei den Yufka-Teigblättern. Das kann, wenn man den türkischen Supermarkt nicht um die Ecke hat, ein bisschen schwierig werden, sie zu besorgen. Aber wozu gibt es das Internet? Was wird noch gebraucht? Bei (Trocken-)Obst und Gemüse findet sich viel Vertrautes, aber auch Ausgefallenes wie Maulbeeren oder grüne Mandeln. Wo möglich wird Ersatz angeboten. Bei Fleisch und Fisch setzt Güngörmüs auf Huhn und Lamm in vielfältiger Form, sowie auf Lachs und Saibling oder Forelle, allerdings findet auch Schwertfisch und Flussbarsch Verwendung. Nachdenklich hat mich gestimmt, dass man heutzutage Zutaten wie Innereien und Kalbsbäckchen als exotisch bezeichnen muss, weil man sie nicht mehr eben mal so beim Metzger um die Ecke kaufen kann, sofern es den überhaupt noch gibt.

Den Rezepten ist immer eine Doppelseite gewidmet. Neben dem ganzseitigen, appetitanregenden Foto findet sich die in zwei Spalten aufgeteilte Arbeitsanleitung. Links die Zutatenliste, rechts davon die Arbeitsschritte. Die Zutatenliste folgt chronologisch dem Arbeitsfortschritt und ist soweit ich feststellen konnte immer vollständig angegeben. Da erlebt man keine bösen Überraschungen, wie mir das schon in anderen Kochbüchern passiert ist. Die Arbeitsschritte sind ebenfalls klar, deutlich und gut nachvollziehbar, es wird aber teilweise Küchenwissen vorausgesetzt, z.B. wie man Artischocken vorbereitet. Dennoch sollten auch Anfänger, die sich nicht gleich die "Sternerezepte" oder die Innereien vornehmen, damit klar kommen. Zu jedem Rezept verfasst Güngörmüs eine kleine Einleitung, in der man etwas über Land und Leute oder die Geschichte des Gerichts erfährt. Manchmal gibt er bereits hier ein paar Tipps zur Zubereitung, manchmal auch erst am Ende der Arbeitsschritte. Was mir gut gefällt ist, dass der Autor seinen LeserInnen auf Augenhöhe begegnet. Da gibt es keinen Sternedünkel, sondern ein Koch unterhält sich mit dem anderen über seine Erfahrungen. Bleibt noch eine Frage zu klären: Können die Gerichte denn auch geschmacklich überzeugen? Ja, können sie. Meine Testesser waren voll des Lobes.

Aufmachung des Buches
Bei diesem Buch ziehen die Farben des Covers die Blicke auf sich. Eigentlich ist es nur das Türkis des Tellers und des Tisches, das so ins Auge fällt, aber ohne das Umbra im Hintergrund käme es bei weitem nicht so zum Tragen. Erst danach bemerkt man den mittig platzierten Titel und das Foto des gut gelaunten Autors im oberen Viertel. Wenn man dann das Buch in die Hand nimmt, fällt gleich der sehr dicke Karton des Hardcovers auf. Das Papier ist fest, matt und fühlt sich gut an. Die Fadenheftung vervollständigt die gute Ausstattung. Auch das Layout kann sich sehen lassen. Das Buch wird immer wieder durch Fotos von Land und Leuten aufgelockert. Ebenso tragen auch die zum Teil farbigen Seiten, "Wasserzeichen" oder farbige Borden dazu bei, dass von Eintönigkeit in diesem Buch keine Rede sein kann. Einen kleinen Makel gibt es und zwar wurden die "Hinweise zu den Rezepten" im Impressum versteckt. Das ist sowohl ungewöhnlich, als auch schade, denn ich finde es wichtig, dass man gleich zu Beginn weiß, dass sich z.B die angegeben Backtemperaturen auf Ober– und Unterhitze und nicht auf Umluft beziehen. Mit einem Glossar, dem Register und dem Impressum schließt das Buch ab. 

Fazit
"Meine türkische Küche" überzeugt in jeder Hinsicht.

4 5 Sterne


Hinweise
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