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Vegane Küche, die rockt
Superlecker, superlässig und aufregend anders: Ohne ernährungswissenschaftlichen Dogmatismus, dafür mit viel Leichtigkeit, ansteckender Kreativität und Probierfreude entdecken wir mit Lenaliciously ungewöhnliche und köstliche Food-Kreationen, wagen uns auf neues kulinarisches Terrain und feiern ein Fest für alle Sinne. Die 100 veganen, größtenteils glutenfreien Gerichte sind entspannt nachzukochen, machen Spaß und sehen dabei noch umwerfend aus.

 

Lenaliciously 

Autor: Lena Pfetzer
Verlag: Knesebeck
Erschienen: 15. März 2018
ISBN: 978-3957280992
Seitenzahl: 240 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Der Genuss und das Verständnis für eine gesunde Küche ändert sich rasant. Weder Ernährungswissenschaftler noch die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) sind dem neuen Gesundheitsbewusstsein gewachsen. Die einen kommen mit ihren Studien nicht hinterher, die anderen stehen dem skeptisch gegenüber und beharren weiterhin auf ihre althergebrachten Empfehlungen. Die neuen Stars der gesunden Küche tummeln sich auf Instagram und Facebook, haben eigene Blogs, auf denen sie ihren Lebens- und/oder Leidensweg schildern, ihre Passion für gesundes Essen und eine nachhaltige Ökologie.

Lena Pfetzer, 20 Jahre jung, Instagrammerin mit 75.000 Followern und einer sparsamen Homepage, auf der nichts von alldem zu finden ist, soll nun der neue Star der gesunden und veganen Küche werden. Warum, ist das Geheimnis des Verlags und Pfetzers. Offensichtlich reichen einige Tausend Follower, hübsche Bilder, die Jugend der Autorin und der enorme Hype in alle Essensrichtungen, sei es Paleo, Low Carb oder Vegan, um ein Kochbuch veröffentlichen zu dürfen. Vielleicht auch, weil Psychologen sagen, bei den Foodhypes handelt es sich nicht nur um Modeerscheinungen, sondern auch um Zugehörigkeit.

Dennoch sehen die Rezepte in ihrem Buch alle sehr appetitlich aus - sie wurden von Pfetzer selbst fotografiert - und bestätigen, dass sie trotz ihrer 20 Jahre kochen kann. Die Ideen sind manchmal ein wenig bemüht (Mango-Erdnuss-Spaghetti, Tomatenpizza mit Mungbohnenpesto), überambitioniert (Spinat-Crepetorte mit Matcha-Schoko-Creme oder der Brokkoli-Avocado-Salat mit Kürbisgnocchi und Spinat) bis langweilig (Smoothies zum Löffeln oder trinken, Porridges, Fenchel-Orangen-Salat).

Lena Pfetzer hat keine Mission, sie leidet an keiner Krankheit, und setzt sich nicht mit den Zutaten auseinander. Sie nimmt, was der Markt hergibt und kreiert daraus ihre Rezepte. In ihrer sehr kurzen Einführung betont sie, sie sei weder Ernährungswissenschaftlerin noch dogmatisch, was die vegane Ernährung angeht. Man kann das als erfrischend betrachten, aber es drängt sich der Gedanke auf, sie nutze nur den derzeitigen Trend einer veganen und gesunden Ernährung und bedient sich der Nachahmung. Wie bei ihrem Nicknamen Lenaliciously, der sehr stark an Deliciously Ella erinnert.

Gleichwohl ist es bewundernswert, dass eine 20-jährige sich mit gesundem Essen auseinandersetzt, egal aus welchen Gründen. Auch sind viele erfrischende Rezepte in dem Buch zu finden (Kürbishummus mit Bananenecken, Hanf-Minz-Käsekuchen, salziges Müsli). Lena Pfetzer straft all die Nicht-Veganer Lügen, die behaupten, die vegane Küche bestünde nur aus Surrogaten. Bei diesen Rezepten, die nicht annähernd an die alte Fleischküche erinnern, vermisst man nichts. Sie sind bunt und ausgewogen. Die Palette an Gerichten, die vielfältiger und gesünder sind, als der typische Dreiklang auf dem Teller – Fleisch, Gemüse, Sättigungsbeilage - ist breit gefächert. Als bekennende Liebhaberin von Waffeln, Donuts und Pfannkuchen kredenzt sie ihre Lieblingsrezepte in einem eigenen Kapitel. Von herzhaft bis süß ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Die Rezepte sind leicht nachzukochen und eher für Anfänger der gesunden Küche gedacht. Durch die Vielzahl an „altbewährten“ Rezepten der neuen gesunden Küche, die schon zuhauf im Internet zu finden sind, ist es ideal für Einsteiger. Wer sich tiefer in die Materie einarbeiten möchte, sollte die Vielzahl an informativen Blogs bemühen. Auf Lena Pfetzers Blog wird man leider nicht fündig.

Allein, dieses Kochbuch beweist mal wieder, vegan kochen muss nicht langweilig sein – ganz im Gegenteil. Man muss keine exotischen Zutaten zu Hause haben. Frisches Gemüse und Obst, ein paar Grundzutaten, die jeder im Haus hat, wie Öl, Mehl, Gewürze und für diejenigen, die glutenfrei kochen und backen, natürlich glutenfreie Mehle. Das war’s. Gesund kochen kann so einfach sein!


Aufmachung des Buches
Das Hardcoverbuch zeigt die Autorin in geselliger Runde mit den köstlichen Zutaten. Das Buch ist reich bebildert, zu jedem Rezept gibt es ein Foto, die alle von der Autorin selbst stammen. Die Rezepte sind für 1-2 Personen ausgelegt und sind in Zutaten und Zubereitung unterteilt. Die Zubereitung entspricht der Reihenfolge der Zutaten und ist übersichtlich und verständlich strukturiert. Ein Register am Ende des Buches listet sowohl die Rezepte als auch die einzelnen Zutaten auf, so lassen sich Rezepte schneller auffinden.


Fazit
Auch wenn der vollmundige, von Superlativen strotzender Rückseitentext ein bisschen übertreibt, ist es mit kleinen Abstrichen doch ein gelungenes und ansprechendes Kochbuch für Veganer und Nicht-Veganer. Hier findet jeder sein Lieblingsrezept.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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