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„Wer bin ich? Und was habe ich getan?“

In der Nähe von Montpellier werden zwei angeschossene Jugendliche und eine bewusstlose Frau gefunden. Während die Jugendlichen um ihr Leben ringen, hat die Frau lediglich eine harmlose Kopfverletzung davongetragen, kann sich allerdings nicht einmal an ihren Namen erinnern. Undercoverermittler Cédric Douchet gibt sich als ihr Ehemann aus, um ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Gemeinsam beziehen die beiden eine traumhaft schöne Ferienwohnung. Schon bald muss Cédric feststellen, dass ihn die geheimnisvolle Unbekannte alles andere als kaltlässt – und dass sie ganz eigene Pläne verfolgt…

 

Im Licht der Erinnerung 

Autor: Silke Ziegler
Verlag: grafit
Erschienen: 05/2018
ISBN: 978-3894255800
Seitenzahl: 448 Seiten


Die Grundidee der Handlung
…ist einerseits der Fall der angeschossenen Jugendlichen und der Frau ohne Gedächtnis, andererseits geht es um die junge Ärztin Danielle, die ihrer an Demenz erkrankten Mutter eine Niere spenden will und während der Voruntersuchungen herausfindet, dass sie nicht das leibliche Kind ihrer Eltern ist. Wie die beiden Geschichten zusammenhängen, die lange Zeit mehr oder weniger parallel nebeneinander her laufen, das zeigt sich erst ganz am Ende…

Silke Ziegler ist ja mittlerweile eine Art Spezialistin für verwickelte Geschichten rund um ihre Protagonistinnen, die meist einen deutsch-französischen Hintergrund haben. Leider hebt sich „Im Licht der Erinnerung“ nicht wirklich von den bisher erschienenen Romanen ab, die Idee dahinter wirkt etwas zu konstruiert, obwohl der Fall an sich nicht uninteressant ist.


Stil und Sprache
Wie es sich für einen echten Sommerkrimi gehört, schreibt Silke Ziegler locker und leicht, man findet sich als Leser sofort zurecht und die Figuren sind schnell vertraut. Die Kapitelüberschriften weisen jeweils darauf hin, wer gerade „dran“ ist und zu welcher Zeit die jeweilige Handlung stattfindet. Der Teil mit Danielle spielt nämlich vier Wochen vor den Ereignissen um die am Strand angeschossenen Jugendlichen und außerdem in Montpellier selbst, während die Polizeiermittlung am Strand des kleinen Ortes Le Grau-du-Roi ihren Anfang nimmt. Den stetigen Wechsel zwischen diesen beiden Handlungsebenen bekommt man schnell hin, auch wenn sich so die Spannung nicht wirklich zügig aufbauen lässt. Erst zum Ende hin wird es interessant, vorher dümpelt besonders die Geschichte rund um Cédric Douchet und die geheimnisvolle Unbekannte ziemlich lange vor sich hin.

Nein, so ein richtiger Krimi ist das nicht, dafür gibt es zu viele unwichtige Nebenschauplätze. Dennoch ist die Auflösung leidlich spannend gemacht, wenn auch etwas konstruiert, vor allem was das Motiv des Täters angeht. Das wirkt doch recht weit hergeholt.


Figuren
Einzelne Protagonisten auszumachen ist in diesem Krimi recht schwierig, da sind einfach zu viele Charaktere, die auf ihre Art wichtig sind. Danielle Sigrand und ihr Freund Maxime, Cédric Douchet und seine Exfrau Colette, die unbekannte Frau ohne Erinnerung; außer diesen Fünfen gibt es noch etliche weitere Polizisten, Ärzte, Freunde und Angehörige, die alle ihren Platz haben, aber zumindest zu Beginn für etwas Verwirrung sorgen, muss man doch als Leser irgendwie entscheiden, wer wichtig ist und wer nicht.

Angesichts der Fülle der Personen sind alle soweit gut ausgearbeitet, trotzdem ist es nicht leicht, sich mit irgendwem zu identifizieren. Selbst die sich zart andeutende Liebesgeschichte zwischen Cédric und Julie, wie sie zunächst genannt wird, berührt nur oberflächlich, eben weil man nicht genau weiß, wer hier gut und wer böse ist. So bleibt man als Leser am Ende zwar halbwegs zufrieden zurück, so richtig glücklich wird man aber dann irgendwie doch nicht.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover einen Strandabschnitt mit Dünen, einem kleinen Leuchtturm sowie Flamingos, die darüber fliegen. Jede Menge blauer Himmel weckt Assoziationen an einen Urlaub in Südfrankreich. Innen gibt es zwischen Prolog und Epilog 82 nummerierte und mit Zeit und Ort der Handlung überschriebene Kapitel.


Fazit
Eine nette Mischung aus Krimi und Liebesgeschichte, nicht übermäßig spannend, aber eine schöne Urlaubslektüre, vor allem wenn der Urlaub in Südfrankreich stattfindet!


3 5 Sterne


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