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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Lange bevor es die Menschen und ihre fliegenden Schiffe gab, herrschten die ArChaon über die Welt. Sie begründeten eine mächtige Zivilisation und enträtselten mit ihrer Magie die Geheimnisse des Kosmos. Doch ihre Wissensgier war so groß, dass sie eines Tages einen verhängnisvollen Fehler begingen – und das Wolkenmeer sie verschlang. So will es zumindest die Legende.

Als dem Gelehrten und Abenteurer Corren von Dask eine Karte in die Hände fällt, auf der die mythische Stadt ThaunasRa verzeichnet ist, versammelt er die mutigsten Abenteurer der Küstenlande um sich und rüstet eine Flugschiff-Expedition aus. Es wird eine Reise in die lichtlosen Tiefen des Wolkenmeers. Doch sollte man wirklich wecken, was dort seit Äonen ruht?

 

Der Weltenfinder 

Autor: Bernd Perplies
Verlag: Fischer TOR
Erschienen: 23.05.2018
ISBN: 978-3-596-70116-2
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Corren van Dask verfolgt seit Jahre das Ziel, die geheimnisvolle Stadt TaunasRa, in der die ArChaon gelebt haben sollen, ausfindig zu machen. Mit dem Diebstahl einer uralten Karte rückt seine Expedition in greifbare Nähe, allerdings gestaltet es sich als schwierig, eine Mannschaft für eine Reise in die Tiefen des Wolkenmeers zusammenzustellen. Schließlich ist kaum jemand lebendig von dort zurückgekehrt …

„Der Weltenfinder“ ist der zweite Band rund um das Wolkenmeer, dabei allerdings durchaus unabhängig vom zehn Jahre vorher spielenden Vorband „Der Drachenjäger“ lesbar – und steht diesem in keinster Weise nach.


Stil und Sprache
Die Geschichte wird in der 3. Person überwiegend aus Sicht der im Mittelpunkt stehenden Figur Corren von Dask erzählt, einige Szenen werden zudem aus Sicht Grimmeisens und seiner hünenhaften Schwester Orsa wiedergegeben. Dass sich die beiden Handlungsstränge später nicht nur kreuzen, sondern vereinen, überrascht dabei nicht.
Zunächst scheint die Geschichte – bis auf die von Perplies erschaffene Welt – nichts mit dem Vorband zu tun zu haben, was sich mit fortschreitender Handlung jedoch ändert. So begegnet man dem Taijirin Ialrist wieder, der im ersten Band eine wesentliche Rolle inne hatte, hier nun jedoch nur eine Randfigur ist, die die Handlung ein Stück weit vorantreibt und einige Hintergrundinformationen einbringt. Auch Lian, die Hauptfigur in „Der Drachenjäger“, nimmt eine Nebenrolle ein, ebenso wie der Drache NockNock.

Perplies‘ Schreibstil ist unverkennbar mit seiner bildreichen, teils altertümlich angehauchten Sprache. Mit treffenden Worten schafft der Autor atmosphärische Dichte und lässt Schauplätze und Figuren vor dem inneren Auge des Lesers erstehen. Ruhige Passagen werden von temporeichen Szenen abgelöst, sodass der Spannungsbogen stets gespannt bleibt. Zum Ende hin spitzt sich die Lage dermaßen zu, dass es unmöglich ist, das Buch aus der Hand zu legen. Ein schlüssiges, emotionales Finale, das Raum für weitere Abenteuer im Wolkenmeer lässt.


Figuren
Corren van Dask ist ein Mann mit einem unbändigem Forschergeist, löblichen Prinzipien, Stolz und einer gehörigen Portion Neugier gepaart mit verbissenem Durchhaltevermögen. Da verwundert es nicht, dass er das Unmögliche zu schaffen glaubt: ThaunasRa entdecken und dort einen ganz besonderen Schatz von unvorstellbarem Wert heben. Ihm zur Seite steht bei all seinen Abenteuern sein treuer und findiger Adlatus Zamashuras, dessen Begeisterung für alles Neue die von Corren noch übersteigt. Neben diesen beiden sind es vor allem der Söldner Grimmeisen und seine Schwester Orsa sowie Shai’dana und ihr Begleiter, die wichtige Rollen einnehmen. Orashanos gibt einen skrupellosen Antagonisten ab, allerdings sind es daneben auch andere, die der Expedition im Wege stehen. Ein farbenfroher Haufen unterschiedlichster Figuren, die mit ihren Ecken und Kanten zu dreidimensionalen Charakteren werden.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist im Fischer TOR-Verlag erschienen und überzeugt mit einer qualitativ hochwertigen Aufmachung. Der Buchrücken weist nach dem Lesen keinerlei Knicke auf, die hochglänzenden Flächen auf dem ansonsten matt gehaltenen Cover sorgen für das gewisse Etwas. Insgesamt ist die Covergestaltung sehr ansprechend und weckt die Neugier des Betrachters. Schade ist nur, dass es keine Karte des Schauplatzes gibt.


Fazit
Bernd Perplies nimmt seine Leser einmal mehr mit in die faszinierenden Weiten des Wolkenmeers, bezaubert mit seinen liebevoll ausgearbeiteten Schauplätzen und einer spannenden Geschichte.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Drachenjäger