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Seit über fünfzig Jahren herrschen die Dschinne über die Wüste zwischen Samarkand und Bagdad. Nur todesmutige Schmuggler wie Tarik al-Jamal mit ihren fliegenden Teppichen wagen sich hinaus in die Einöde. Bis Tariks Geliebte Maryam ein Opfer der Dschinne wird. Seither besteht Feindschaft zwischen ihm und seinem Bruder Junis. Est als die geheimnisvolle Sabatea Junis dazu bringt, sie durchs Dschinnland nach Bagdad zu bringen, beschließt Tarik, die beiden zu beschützen - auch gegen Junis Willen. Eine mörderische Jagd durch die Wüste beginnt, mitten in den Krieg zwischen Dschinnen und Sturmkönigen.

 

  Autor: Kai Meyer
Sprecher: Andreas Fröhlich
Verlag: Lübbe Audio
Erschienen: September 2008
ISBN: 978-3-7857-3751-4
Spieldauer: 438 Minuten, 6 CDs; gekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
Tarik ist ein echter Meister auf dem fliegenden Teppich. Bei den wöchentlich stattfindenden, illegalen Teppichrennen ist er der unangefochtene Favorit. Ausgerechnet sein Bruder Junis versucht ihm dies streitig zu machen. Seinem Bruder gelingt dies nicht, doch der Zusammenprall mit einer Frau und deren dararuffolgende Rettung vor Dieben macht ihm den Garaus. Schon bald wird ihm klar, dass dieser Zusammenstoß kein Zufall war und die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen. Obwohl er nie wieder in die, von Dschinnen beherrschte, Wüste wollte, findet er sich schon bald auf dem Weg nach Bagdad wieder. Eine Reise voller Gefahren beginnt und die Vergangenheit holt ihn schon bald ein.

Zu Beginn entwickelt sich die Handlung ein wenig hopplahopp, dies könnte aber auch an der Kürzung des Textes liegen. Später entwickelt sich die Erzählung sehr schön und besitzt hohen Unterhaltungswert. Das Tempo ist angenehm hoch, so manches Ereigniss kam für mich aber wenig überraschend und wirkt auf mich ein wenig zu sehr typisch fantasymäßig. Trotz allem wird hier gute Unterhaltung geboten.


Darstellung des Hörbuches

Andreas Fröhlich liest routiniert und zeigt so gut wie keine Schwächen. So unterscheiden sich die Dialogpassagen mit Sabathea kaum von denen mit Tarik oder Junis. Der Narbennarr hingegen ist perfekt gesprochen. Er bekommt eine völlig eigene Stimmlage, überlagert von einem heiseren Kratzen. Sehr passend und gelungen. Auch die anderen Dschinne unterscheiden sich deutlich von den menschlichen Protagonisten.
Große Stimmenvielfalt hat Andreas Fröhlich noch nie ausgezeichnet. Die langjährige Erfahrung zeichnet ihn aus. Lesetempo, Betonung, Pausen, Absätze - bei alldem leistet er hervorragende Arbeit und es macht viel Spass ihm zuzuhören. Zudem ist der Text zu großen Teilen von Musik unterlegt. Diese unterstreicht spannende Passagen sehr gut. Das Lesetempo von Andreas Fröhlich harmoniert hier sehr gut mit den musikalischen Untermalung und alles verschmilzt zu einer harmonischen Einheit. Die Musik wirkt nicht aufgesetzt und das Lautstärkeverhältnis zu den gesprochenen Inhalten wurde gekonnt abgemischt, so dass der Text stets gut verständlich bleibt. Auch Geräusche werden immer wieder beigemischt, diese passen auch wunderbar zu den jeweiligen Textstellen. Als Musik hören wir orientalische Klänge, die das Sujet wunderbar ergänzen. Hier wurde gute Arbeit geleistet, selten passen Sprache und Musik so gut zusammen.


Aufmachung des Hörbuches
Das Hörbuch kommt in der Standardverpackung von Lübbe Audio. Diese aufklappbare Papphülle ist nicht wirklich toll. Schnell wirkt sie schmuddelig, der Rücken bekommt nach kürzester Zeit Knicke und wölbt sich durch. Die Einschübe für die CDs reißen sehr schnell aus bzw. leiern aus, so dass die CDs einfach herausfallen, wenn man nicht aufpasst. Die gewählte Materialstärke ist einfach viel zu dünn. Bitte in Zukunft ein paar Cent mehr investieren und eine haltbare und wertige Verpackung produzieren.

Das Ganze wurde hier im Hochglanzdruck bedruckt. Das Covermotiv entspricht dem Buchcover, es ist stimmig und passt zum Text. Ein Booklet gibt es auch nicht, dafür finden sich auf jedem CD-Einschub-Platz Informationen zum Buch und eine Kurzvita mit Bild von Autor und Sprecher.


Fazit
Inhaltlich lässt Dschinnland kaum Wünsche offen. Wer mit musikalischer Untermalung bei Hörbüchern aus Gründen der Verständlichkeit seine Probleme hat, sollte von Dschinnland die Finger lassen. Gut und gerne zwei Drittel des Textes werden von Musik oder Geräuschen begleitet. Wer es mag, sollte zugreifen, denn selten erlebt man eine so harmonische Verbindung von Sprache und Musik.

Aufgrund der schlampigen Verpackung ziehe ich bei der Bewertung einen Punkt ab, denn ein wenig dickerer Karton würde den Gewinn kaum schmälern.



Hinweise
Rezension von Thomas Lang


Dieses Hörbuch kaufen bei: amazon.de

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