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Es ist ein bizarrer Fund: Als man eine Mumie auf einer Mülldeponie im schottischen Oldcastle entdeckt, vermutet die Polizei, dass sie aus einem Museum entwendet wurde. Bis eine weitere mumifizierte Leiche gefunden wird, und Röntgenaufnahmen beweisen, dass die Toten keineswegs antik sind: Die Männer wurden Opfer eines Killers, der mit höchster Grausamkeit vorging und dessen Werk noch nicht vollendet ist...

 

Der Totenmacher 

Originaltitel: A Dark So Deadly
Autor: Stuart MacBride
Übersetzer: Andreas Jäger
Verlag: Goldmann
Erschienen: 19. Februar 2018
ISBN: 978-3-442-48567-3
Seitenzahl: 832 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Polizei geht von einem Scherz aus, als auf der Mülldeponie eine mumifizierte Leiche gefunden wird. Kein Wunder also, dass der Fall an die Abteilung abgetreten wird, in der auch Callum auf Grund eines Fehlverhaltens gelandet ist. Doch schon bald stellt sich heraus, dass die Mumie nicht antik, sondern noch ziemlich frisch ist – und es wird nicht bei der einen Entdeckung bleiben...

Stuart MacBride hat immer wieder skurrile Ideen, die er in seine Bücher integriert. Auch „Der Totenmacher“ besitzt eine schier wahnsinnige und doch großartige Grundidee, in deren Umsetzung es allerdings ein wenig hapert, weil er sich zu sehr von seinen eigenen Gedanken mitreißen lässt.


Stil und Sprache
Wer bereits Werke aus der Feder Stuart MacBrides kennt, weiß, dass der gute Herr das ein oder andere Mal zu ausschweifenden Erläuterungen und Darstellungen neigt. So auch in diesem Fall, der zunächst als Einzelband daher kommt. Ob sich eine neue Reihe anschließt, ist bisher nicht abzusehen. Es ergeben sich Passagen, die auf Grund ihrer langwierigen Erzählweise mitunter ermüdend wirken. Allerdings gibt der Leser die Hoffnung nicht auf, denn in schöner Regelmäßigkeit wird das Tempo merklich angezogen, die Spannung gesteigert und man selber regelrecht mitgerissen von einem Geschehen, das absolut unglaublich erscheint. Die Grundidee ist genial, und genau das ist es, was den Leser dazu anhält, sich auch durch langweilige Sequenzen zu quälen.

Sprachlich gesehen darf man keinesfalls zimperlich sein, denn, auch dafür ist der Autor bekannt, Stuart MacBride nimmt kein Blatt vor den Mund, so kommt es häufig zu verbalen Ausbrüchen, derben Anschuldigungen und Beleidigungen jedweder Art. So manches Mal würde man gerne dazwischengehen und für Ruhe und Ordnung sorgen, der Stresspegel droht gefährlich anzusteigen. Dann muss man sich erstmal wieder sammeln und zur Raison rufen, schließlich ist man eigentlich nur ein Betrachter von außen.

Schwankungen im Spannungsniveau ergeben sich aus den bereits erwähnten Tempowechseln und ausufernden Beschreibungen, die sich ab und an so weit vom eigentlichen Geschehen entfernen, dass man sich ob der Haupthandlung gar nicht mehr sicher ist. Nichtsdestotrotz gelingen diverse Überraschungsmomente und Wendungen, wodurch der Leser für sein Durchhaltevermögen belohnt wird.


Figuren
DC Callum MacGregor ist auf den ersten Blick weder sehr sympathisch noch unsympathisch. Vielmehr weiß man nicht so recht, was man von ihm halten soll. Dies ändert sich jedoch im Laufe des Geschehens, denn es gibt einiges hinter der Fassade zu entdecken, von dem er selbst keine Ahnung hatte. Somit begibt man sich gemeinsam mit der Figur auf eine Reise in die Vergangenheit, die einiges in einem anderen Licht erscheinen lässt. Inwiefern sich dadurch eine nähere Bindung zum Charakter einstellt, muss jeder Leser für sich entscheiden. Allerdings wird sein Handeln auf alle Fälle verständlicher.

So sehr sich der Autor normalerweise in Details verliert, umso weniger gibt er von den agierenden Figuren preis, egal ob Haupt- oder Nebencharakter. Zwar entwickeln die Charaktere sich stetig im weiteren Verlauf, auch werden zusätzliche Informationen eingestreut, die ein konkreteres Bild ergeben, dennoch ist man zunächst verwirrt ob der Fülle an Personen, die nicht sofort zweifelsfrei zugeordnet werden können.


Aufmachung des Buches
Trotz des Umfangs kommt der Titel aus dem Goldmann Verlag als Taschenbuch daher. Das Cover ist in einem schlichten Steingrau gehalten, der Buchtitel füllt fast die gesamte Fläche aus. Mittig, über und unter der Schrift, ist ein Fisch zu erkennen, dessen Flossen Spuren von Blut aufweisen. Ob er noch lebendig oder schon tot ist, lässt sich nicht zweifelsfrei erkennen. Innerhalb der vorderen und hinteren Klappen befindet sich jeweils ein Stadtplan der Umgebung, in der Callum und seine Kollegen unterwegs sind, so dass man sich zumindest von den Entfernungen ein besseres Bild machen kann. Allzu aussagekräftig ist das Cover nicht, und doch ist es passend gewählt.


Fazit
Die abschließende Meinung fällt zwiegespalten aus. Denn als Fan des Autors ist auch dieses Werk ein Muss, man wird sofort den üblichen Touch, das gewohnte Flair wiederfinden, weshalb man von Stuart MacBride begeistert ist. Wer allerdings bisher kein Buch des Autors kennt, wird eventuell schon früh abgeschreckt und kann sich nicht auf das Geschehen einlassen.


3 5 Sterne


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