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„Die Sonne wird sich in Finsternis wandeln und der Mond in Blut …“
Eine abgelegene Straße, rote Klinkerbauten, norddeutsche Provinz, triste Beschaulichkeit – bis ein äußerst brutaler Mord geschieht. Dann noch einer. Schließlich ein dritter, und jedes Mal bei Vollmond. In der Straße im ostfriesischen Dorum geraten die Bewohner in Panik. Doch als Ex-Kommissar Richard Winter ihnen helfen soll und zu ermitteln beginnt, stößt er auf Misstrauen und Ablehnung. Denn die Menschen aus der Straße ahnen: Es gibt einen guten Grund, dass es sie trifft …

  

Blutmond 

Autor: Thomas Vaucher
Verlag: Riverfield
Erschienen: März 2018
ISBN: 978-3-9524906-0-0
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Medienrummel um seinen letzten Fall beschert Richard Winter viele Aufträge mit okkultem Hintergrund, die sich meist einfach und auf konventionelle Art lösen lassen. Der Anruf des Bürgermeisters einer kleinen Stadt hingegen weckt Winters Neugier. Bei jedem Vollmond werden die Bewohner einer Straße in Angst und Schrecken versetzt und eine Person wird brutal ermordet. Richard Wagner beginnt zu ermitteln und diesmal ist er nicht allein, denn seine Schwester drängt ihm ihren Sohn auf, der sich begeistert in sein Praktikum stürzt. Winter stößt schnell auf Hinweise, die auf einen übernatürlichen Hintergrund hinweisen, doch die betroffenen Bewohner haben etwas zu verbergen und schweigen eisern. Und der nächste Vollmond steht kurz bevor …

Durch den neuen Handlungsort und die bisher unbekannten Nebenfiguren dauert es seine Zeit, bis Winter den Umständen auf den Grund gehen kann und das Vertrauen der Einwohner gewinnt. Ist dies gelungen, geht es jedoch Schlag auf Schlag und die Spannung wirkt wie ein Sog, dem man sich kaum mehr entziehen kann.


Stil und Sprache
Wie im ersten Band zeigt der Prolog eine kurze Szene aus der betroffenen Straße, die sowohl die Neugier weckt als auch den Spannungsbogen setzt. Danach steigt man in den Alltag von Richard Winter ein und kann von Beginn weg lesen, wie er zum neuen Fall kommt und worum es sich handelt. Diese Szenen und die ersten Ermittlungen verlaufen noch völlig ruhig, es dauert seine Zeit, bis man die Beteiligten kennenlernt und die Hintergründe des Falles erahnen kann. In diesem Bereich sind die Wendungen teilweise leicht hervorsehbar, die Tatsache, dass die Bewohner der betroffenen Straße etwas zu verbergen haben, sehr offensichtlich. Erst als Winter mit seinen Recherchen den Machenschaften auf die Spur kommt, wird es richtig spannend und das Tempo steigt an. Bald ist Vollmond, der nächste Mord steht vor der Tür und wer steckt hinter der ersten Tat, die alles ausgelöst hat? Winter und sein Neffe Michael bekommen die Gefahr hautnah zu spüren und finden sich mehr als einmal in einer schier ausweglosen Situation, in der es ums nackte Überleben geht. Die verschiedenen Showdowns werden immer dramatischer und überzeugen perfekt. Ab einem gewissen Punkt kaum man das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Die Auflösung birgt den auch mehr als nur ein Geheimnis und die offenen Fragen werden stimmig beantwortet.

Meistens führt Richard Winter in der dritten Person durch die Handlung. Ergänzt wird dies durch seine hervorgehobenen Gedanken und in Kursivschrift eingefügte Textstellen aus einem Buch mit Sagen und Märchen. Vereinzelt begleitet man kurz ein Opfer, das von den schrecklichen Ereignissen eingeholt wird.


Figuren
Der Ruhm um den gelösten Fall Harlekin hat für Richard Winter eine Flut an okkulten Aufträgen beschwert, die er mit kriminalistischem Gespür meist auf konventionelle Art schnell lösen kann. Winter hat sein Leben wieder im Griff, ist seit Monaten trocken und kommt mit den Aufträgen gut über die Runden. Er ist schon fast ein wenig zu ausgeglichen, gerät jedoch im Verlauf der Ermittlungen kurz an seine Grenzen und droht, wieder abzustürzen.

Unterstützung erhält er von seiner ehemaligen Kollegin bzw. Exfreundin und der Ermittlerin, die von außerhalb zugezogen wurde. Beide haben mir ausgezeichnet gefallen. Es knistert auch zuweilen und Eifersucht bringt zusätzlichen Zündstoff. Mit von der Partie ist auch Michael, Winters Neffe, der ihm für ein Praktikum von seiner Schwester aufs Auge gedrückt wird. Von ihm hätte ich gerne etwas mehr gelesen, aber was da ist, überzeugt.

Die Nebenfiguren aus der ostfriesischen Stadt Dorum sind ein bunter Haufen aus ganz verschiedenen Charakteren: Der Bürgermeister, der ganz auf der Seite von Winter steht und die Ermittlungen forciert. Die beiden Polizeibeamten, die sich auffällig im Hintergrund halten und die betroffenen Bewohner der Häuserzeile, die schweigend zusammenhalten und recht eigen sind. Besonders letztere haben etwas viel Eigenbrötlerisches an sich. Es passt jedoch ausgezeichnet in die Handlung.


Aufmachung des Buches
Wie der erste Band wurde „Blutmond“ als Hardcover mit einem Schutzumschlag herausgebracht. Auf der oberen Hälfte sind die verschiedenen Schriftzüge abgebildet, darunter ist durch ein zerbrochenes Fenster der rote Blutmond zu sehen. Die Rückseite ist ebenfalls fast komplett schwarz marmoriert. Darüber gelegt sind weiße Bruchlinien und die kurze Inhaltsangabe. Der feste Einband ist komplett schwarz und hat nur am Rücken die entsprechende Beschriftung. Ein Lesebändchen rundet die gelungene Aufmachung ab.


Fazit
Auch Winters zweiter Fall kombiniert Mystery mit einem knallharten Thriller, dessen erschreckende Hintergründe auch im aktuellen Weltgeschehen vorkommen könnten. Der Beginn ist eher gemächlich, doch sobald die Spannung richtig greift, lässt einen die Handlung nicht mehr los.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Akte Harlekin

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