Mondlicht ist pure Magie.
Das weiß jeder.
Es war einmal eine Stadt am Rande des dunklen Waldes. Dort lebte die Hexe Xan. Keiner hatte sie je gesehen, doch sie war böse. Und gefährlich. Das wusste jeder. Jedes Jahr holte sie sich das jüngste Kind und verschonte dafür die Stadt. Na gut, sie holte es sich nicht, die Bewohner der Stadt setzen es im Wald aus, und Xan nahm es mit. So war es immer gewesen. Bis in einem Jahr das Mädchen Luna an der Reihe war, Xan ihm aus Versehen Mondlicht zu trinken gab und Luna herausfand, dass die Geschichte über die böse Hexe eine einzige große Lüge war ...
Originaltitel: The Girl who Drank the Moon Autorin: Kelly Barnhill Übersetzer: Sandra Knuffinke, Jessika Komina Sprecher: Simon Jäger Verlag: Sauerländer Erschienen: 22.02.2018 ISBN: 978-3-8398-4173-0 Spieldauer: 431 Minuten, 5 CDs; autorisierte Lesefassung Altersempfehlung: ab 10 Jahre |
Die Grundidee der Handlung
Jedes Jahr am Tag des Opfers wird das jüngste Baby im Wald ausgesetzt und so der Hexe geopfert, damit diese die restlichen Bewohner der von Trauer umwölkten Stadt in Frieden lässt. Doch eine Opferung ändert alles, denn die Mutter des kleinen Mädchens weigert sich, ihr Kind herzugeben und wird, nachdem es ihr entrissen wurde, verrückt und in einen Turm gesperrt. Das Mädchen wiederum wird von der Hexe Xan mitgenommen und versehentlich mit Mondlicht gefüttert, was verheerende Folgen nach sich zieht ...
Kelly Barnhill hat mit "Das Mädchen, das den Mond trank" ein wunderschönes modernes Märchen zu Papier gebracht. Die vielschichtige und mit lebendigen Worten geschriebene Geschichte bezaubert junge wie jung gebliebene Leser gleichermaßen.
Darstellung des Hörbuchs
Simon Jäger ist ein hervorragender Hörbuchsprecher und beweist einmal mehr, dass er mit scheinbarer Leichtigkeit Geschichten zum Leben erwecken kann. Der Hexe Xan ist ihr fortgeschrittenes Alter an ihrer großmütterlichen Stimme anzuhören, während Luna angemessen kindlich klingt. Der überdrehte und naive Charakter des Ganz Und Gar Gigantischen Drachens Fyrian wird hervorragend über seine Art zu sprechen transportiert und steht im merklichen Gegensatz zur behäbigen Art des Sumpfbewohners Glerk. Die Stimmen der Ratsherren klingen so hochnäsig, wie es zu ihrer abfälligen Art allen anderen außer ihnen selbst gegenüber passt. Kurzum: Simon Jäger versteht es, mit viel Engagement und stimmlichem Variationsvermögen jede einzelne Figur ihrem Charakter entsprechend darzustellen und auch Emotionen über die Stimme zu vermitteln. Seine Erzählstimme selbst ist angenehm ruhig, sodass er sich nicht in den Vordergrund liest, sondern mit nur wenig Modulation atmosphärische Dichte schafft.
Schade ist, dass die Romanvorlage für dieses Hörbuch deutlich gekürzt wurde - immerhin hat das Buch 464 Seiten. Allerdings sind die Kürzungen wohldurchdacht vorgenommen worden, sodass man diese ohne Kenntnis des Buches nicht wahrnimmt.
Aufmachung des Hörbuchs
Die fünf schlicht bedruckten CDs sind in einem Digifile untergerbacht. Unter den Einstecklaschen der einzelnen CDs sind die Kapitel samt Titel und Tracknummern aufgeführt, auf der Rückseite befinden sich die Kurzbeschreibung sowie ein paar Sätze zu Autor und Sprecher. Auf ein Booklet wurde verzichtet.
Fazit
Simon Jäger ist ein begnadeter Sprecher und allein schon Grund genug, das Hörbuch zu hören. Dass die Geschichte zudem grandios ist, macht das Hörbuch zu einer kurzweiligen und durchweg empfehlenswerten Lesung.
Hinweise
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