Wild, leidenschaftlich und absolut gefährlich geht es auch im zweiten Band der Edie-Spence-Serie weiter: Diesmal tauscht Edie ihre Schicht und hilft auf der Station für Werwesen aus. Doch dass sie nicht weniger blutrünstig sind als ihre untoten Patienten, bekommt sie allzu bald zu spüren: Nach einem schrecklichen Unfall liegt der Anführer des lokalen Werwolfrudels im Sterben, aber Edie wittert einen Mordanschlag. Erneut ermittelt die mutige Nachtschwester auf eigene Faust – und entdeckt dabei nicht nur eine unglaubliche Verschwörung, sondern auch ihre ausgeprägte Vorliebe für Vollmondnächte …
Originaltitel: Moonshifted |
Die Grundidee der Handlung
Durch Zufall ist Edie zur richtigen Zeit am richtigen Ort und rettet dem Werwolfalpha der Stadt das Leben. Doch er ist noch lange nicht über den Berg und Edie wird in die Intrigen der möglichen Nachfolge hineingezogen. Und auch die Vampirnation ist noch lange nicht mit Edie fertig. Edie soll als menschliche Abgesandte bei der Initationszeremonie der Vampirin Anna beiwohnen und bis dahin ein wichtiges Artefakt aufbewahren. Dass es dabei nicht ruhig bleibt und kaum etwas in den gewohnten Bahnen verläuft, versteht sich von selbst. Aber Edie lässt sich auf keinen Fall unterkriegen …
Der zweite Band gefällt mir in der Umsetzung besser, zumal man die meisten Figuren bereits kennt und es nahtlos weitergeht. Somit kann man die Handlungen besser verstehen und die vielen Wendungen ausgezeichnet genießen.
Stil und Sprache
Wie im ersten Band präsentiert Edie die Ereignisse aus der Ich-Perspektive und lässt den Leser auch an ihren Gedanken teilhaben. Mehrere Handlungsstränge sind ineinander verwoben, wobei man zuerst nicht wirklich erfassen kann, wer die Fäden zieht und wer wirklich Freund oder Feind ist. Die Spannung ist daher von Beginn weg hoch und die Neugier treibt den Leser von einem Kapitel zum nächsten. Wiederum begibt sich Edie öfters in Gefahr, manchmal bewusst, meist jedoch aus einer Situation heraus, die im Voraus nicht abgeschätzt werden konnte. Verschwörung, Mord und Totschlag lassen Blut fließen und jagen nicht nur Edie einen Schrecken ein. Niemandem ist wirklich zu trauen und erst das ultimative Opfer zeigt die wirklichen Verbündete. Der Showdown am Schluss ist ein gewaltiger Aufmarsch mit packenden sowie chaotischen Szenen, die über mehrere Kapitel und heftigen Kämpfe ausgetragen werden. Ausgezeichnet gelungen.
Der Schreibstil ist flüssig, transportiert die Emotionen wie im ersten Band jedoch noch immer zurückhaltend. Bei den packenden, blutigen Szenen mag dies gut sein, ansonsten hätte ich mir etwas stärkere Emotionen gewünscht. Die Schauplätze sind ebenfalls eher knapp beschrieben. Es gibt wiederum humorvolle Szenen oder solche, die das Leben mit Familie und Freunden zeigen.
Figuren
Bin ich im ersten Band mit Edie nicht richtig warm geworden, versteht man sie diesmal besser und kann ihre Reaktionen gut einschätzen. Zudem reagiert Edie oft auf äußere Situationen, die sie selbst nur wenig beeinflussen kann. Edie ist offener geworden, zeigt verschiedene Facetten und fügt sich in ihrem Job gut ein. Ihr Liebesleben ist noch immer entweder nicht vorhanden oder in kurzen Schüben chaotisch. Da Weihnachten ist, kommt unverhofft ihre Familie bei ihr zu Besuch, was zu einigen interessanten Szenen führt.
Zahlreiche Werwölfe tummeln sich in diesem Band und keinem ist wirklich zu trauen. Sie streiten sich um die Nachfolge des schwer verletzten Alphas, was zu Intrigen und Anschlägen führt. Den Vampiren kann man ebenfalls nicht vertrauen. Anna hat eine größere Rolle erhalten, weil sie durch den neuen Status nicht nur Macht gewonnen hat, sondern sich schnell zu einer jungen, gefährlichen Frau entwickelt hat. Ihre Rolle hat mir ausgezeichnet gefallen.
Die Nebenfiguren haben insgesamt zugenommen und auch an Substanz gewonnen. Sie sind ein bunter Haufen mit zahlreichen Facetten und oftmals für eine Überraschung gut.
Aufmachung des Buches
Perfekt zum ersten Band passend zeigt das Cover den gefüllten Blutbeutel, der mit Spitze verziert wurde und bei dem auf der Etikette die Schriftzüge angeordnet sind. Das eingerahmte Wort „Nightshifted“ ist wie der rote Kussmund mit einer dezenten Lackschicht versehen. Die Rückseite zeigt wiederum ein Blatt, das auf einer Schreibunterlagen angeheftet ist und auf dem eine Schere mit blutigem Tupfer liegt. Außer der Inhaltsangabe ist noch ein roter Mund zu sehen. Der Blutbeutel in verkleinerter Form dient im Buchinnern als Kapitelnummerierung.
Fazit
Der zweite Teil der Nightshifted-Serie gefällt mit besser als der Auftaktband und bietet eine spannende Handlung mit zahlreichen packenden Szenen und sehr interessanten Haupt- und Nebenfiguren.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Medizin um Mitternacht