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Rot gegen Silber.

Mare, die rote Rebellin mit den Silber-Kräften, kehrt zurück an den Hof – doch dieses Mal nicht als falsche Prinzessin oder Spionin. Sie ist jetzt eine Gefangene der Krone, ein Spielball der Macht. Um sie herum spinnt der junge König sein Netzt aus Intrigen, Lügen und unerwarteten Bündnissen. So hofft er die Kontrolle zu behalten über ein Land, das an der Schwelle zur Revolution steht. Denn die Rebellen sind mehr als bereit für den offenen Kampf. Und Mare ist der Funke, der die Flamme entzünden könnte. Doch welchen Preis sie dafür zahlen muss, weiß nur einer, denn nur er kennt ihr Herz: Cal. Der verbannte Prinz wird alles tun – alles –, um Mare wieder an seine Seite zu holen.

  

Goldener Kaefig 

Originaltitel: Kings´s Cage
Autor: Victoria Aveyard
Übersetzer: Birgit Schmitz
Verlag: Carlsen
Erschienen:  06/2017
ISBN: 978-3-551-58328-4
Seitenzahl: 640 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mare ist ganz in der Hand von König Maven. Sie sitzt nun im sprichwörtlich goldenen Käfig und wird mit unvorstellbar grausamer Macht von ihm gequält. Für Mare eine tägliche Qual, die sie nur durch ihren Starrsinn erträgt. Doch als sie erkennen muss, dass Maven sie nie freigeben wird, selbst dann nicht, wenn er sein Ziel erreicht hat, wird in ihr etwas wach, was sie nie für möglich gehalten hätte. Sie öffnet sich für andere und macht sich den Feind zum Freund – wenn auch nur vorübergehend.

Sanft, oftmals sehr melancholisch und mit einem Schuss Ironie hat die Autorin diesen dritten Band in Szene gesetzt.


Stil und Sprache
Irgendwie ist das erste Drittel nicht einfach zu lesen. Da werden Ereignisse offenbar immer und immer wieder wiederholt und das Fokussieren auf die Handlung fällt denkbar schwer. Es ist nicht langweilig, nein, dazu passiert zu viel Unterschiedliches. Man kommt als Leser aber auch nicht wirklich in einen stetigen Leserhythmus hinein. Das ändert sich erst ab etwa der Hälfte des Romans.

Aus der Ich-Perspektive von Mare erlebt der Leser ihre unglückliche „Beziehung“ zu König Maven, der sie um jeden Preis an sich binden will. Da er sie aber nicht zu seiner Königin machen kann, muss ein anderer Weg gefunden werden. Einer, der für Mare grausame Qualen mit sich bringt und dem Land etwas vorspielt, was nicht der Wahrheit entspricht. Die Scharlachrote Garde ist derweil dabei, einen Plan auszuarbeiten, der sie alle ans Ziel bringt und das heißt klar: König Mavens Tod.

So abwechslungsreich das Buch auch geschrieben ist, so sehr hat es mich aber auch an die Handlung aus dem ersten Band erinnert. Oftmals dachte ich mir da auch: Das habe ich in ähnlicher Form doch schon mal gelesen. Nicht gerade gut für eine neue Geschichte.

Wie schon in den ersten beiden Teilen ist die Sprache leicht ironisch und der Schreibstil der Autorin sanft und ohne nennenswerte Überraschungen.


Figuren
Gegensätzlichere Charaktere und deren jeweiliger Charakter gibt es wohl kaum. Die Protagonistin versucht einerseits ihren Stolz zu bewahren, schwimmt andererseits aber ein paar Mal zu oft in Selbstmitleid. Und ihre große Liebe Cal ist so unentschlossen wie eh und je, wenn nicht sogar schlimmer. Gib ihm eine Aufgabe und er löst sie mit knallharter Entschlossenheit und eisernem Willen. Stell ihn vor die Wahl Thron oder Mare und er schwankt wie ein Blatt im Wind und geht stillschweigend davon. Und auch die restlichen Charaktere bieten alles, was die Palette der Charaktereigenschaften und Gefühle so hergibt. Da wird intrigiert, gelauscht und Komplotte geschmiedet und bei Bedarf ein Feind oder Mitspieler über die buchstäbliche Klinge geschubst, wie es nicht mehr besser geht.

Es gab mit Sicherheit mehr als eine Szene, wo man Cal am liebsten mit Genuss schütteln würde, nur um endlich, endlich ein klare Stellung von ihm zu erhalten. Ab einem gewissen Punkt kam in mir die Frage auf, ob er insgeheim nicht an einem eigenen Plan am tüfteln ist, der rein gar nichts mit dem der Scharlachroten Garde zu tun hat. Sein Verhalten ging mir oftmals auf die Nerven. Entschlussfreudig ist er jedenfalls nicht.

Mare kämpft gegen ihre Gefangenschaft und dass sie von Maven zum Werkzeug gemacht wird. Doch sie tut aber auch nicht viel, um einen Ausweg zu finden. Und mit ihrer einzigen Waffe, den gesammelten Informationen und ihren Worten, kommt sie auch nicht weit. Das wurde mit der Zeit zu einem richtigen Problem, denn irgendwann war es nicht mehr überzeugend.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist weiß gebunden, hat vorne und hinten je zwei goldene Seiten und einen Schutzumschlag, der sich wunderbar in die Optik der Vorgänger einfügt. Erneut sind verblasste Farben von Blau bis Rot zu sehen, eine junge Frau schaut nach unten und auf der linken Seite ziehen sich goldene, glänzende Gitterranken bis auf die Rückseite des Buches. Ein kleiner goldener Käfig ist direkt über dem Buchtitel abgebildet. Auf der Rückseite schaut die junge Frau den Betrachter fast anklagend an. Unterhalb ihres Gesichtes steht eine kurze Angabe zum Romaninhalt. Kein Vergleich zum edlen und klaren Eindruck, den das Original vermittelt.


Fazit
Am Ende war ich hin- und hergerissen und wusste nicht so recht, was ich von allem halten sollte. Der Schluss war eine böse Überraschung, während der Roman selbst sich fast wie ein Déjà-vu las. Als es dann im letzten Drittel so richtig actionreich wurde, kam wieder ein wenig Schwung rein und auch die Spannung stieg wieder. Aber im direkten Vergleich zu den beiden Vorgängerbänden ist dieser nicht ganz so gut. Alles in allem betrachtet ein durchaus lesenswertes Buch, aber ein sogenannter Pageturner ist das nicht.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Rote Königin
Band 2: Gläsernes Schwert

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