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Fiona Griffiths zwischen Leben und Tod

Sie ist wirklich eine Spitzenpolizistin. Die Ausbildung zur Undercover-Agentin hat sie als Beste absolviert. Natürlich. Doch keiner weiß, warum sie so mühelos in andere Rollen schlüpfen kann. Keiner weiß, womit ihr Vater sein Geld verdient. Keiner weiß, was für ein Mensch Fiona Griffiths ist.

 

Fiona als ich tot war 

Originaltitel: The Strange Death of Fiona Griffiths
Autor: Harry Bingham
Übersetzer: Andrea O'Brien
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 09/2017
ISBN: 978-3805200165
Seitenzahl: 512 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Fiona Griffiths muss als Neuling in der Abteilung eher die langweiligen Fälle bearbeiten. Umso aufgeregter ist sie, als im Zusammenhang mit einem Betrugsfall eine Leiche gefunden wird. Die alte Frau ist in ihrer Wohnung verhungert. Als ein zweiter Toter auftaucht, der offenbar in den Betrugsfall verwickelt war und einen Fehler gemacht hat, stellt sich heraus, dass es um sehr viel mehr Geld geht als zunächst angenommen. Fiona Griffiths soll nach ihrer gerade erst absolvierten Ausbildung zur Undercover-Agentin den Betrügerring infiltrieren und tritt als Putzfrau Fiona Grey ihren ersten Job an. Doch der erweist sich als äußerst gefährlich, sowohl für Fionas Leben als auch für ihre Psyche, denn Fiona hat ein Geheimnis …

Harry Bingham legt (zumindest im deutschen Sprachraum) nach über drei Jahren den dritten Band mit seiner ungewöhnlichen Heldin vor, der mit einem sehr komplexen Fall punkten kann. Wendungsreich und überwiegend spannend gemacht ist die Fortsetzung der erfolgreichen Reihe im Großen und Ganzen gelungen.


Stil und Sprache
Fiona Griffiths ist hier die Ich-Erzählerin, alle Geschehnisse werden ausschließlich aus ihrer Sicht erzählt – oder aus Sicht von Fiona Grey, die immer mal wieder die Führung übernimmt. Auch Jessica Taylor, in deren Rolle Fiona später schlüpfen muss, hat ihren ganz eigenen Charakter, der wiederum den Stil der Erzählung verändert. Das mag jetzt etwas verwirrend klingen, ist aber dem speziellen Wesen Fiona Griffiths‘ geschuldet, das der Autor sehr überzeugend in sprachliche Kniffe umzusetzen weiß. So spricht Fiona oft von „wir“, wenn sie Ereignisse schildert, wechselt dabei immer wieder die Zeiten, so dass man als Leser schnell begreift, wie ambivalent ihr Charakter wirklich ist.

Der Fall an sich ist leidlich spannend, besonders die detaillierten Schilderungen der Undercover-Arbeit faszinieren in ihrer Kompromisslosigkeit. Immer wieder gibt es jedoch auch Längen, wenn eben nicht wirklich etwas passiert und Fiona in ihrer Gefühlswelt versinkt. Insgesamt nicht schlecht, aber eben auch nicht atemberaubend spannend.


Figuren
Fiona Griffiths wird von der Presse mit Lisbeth Salander verglichen, der schrägen Heldin aus der Millennium-Trilogie Stieg Larssons. Und auch wenn Fionas Probleme ganz andere sind als die von Lisbeth, so kann ich mich dieser Sichtweise durchaus anschließen. Fiona Griffiths ist nicht leicht zu durchschauen und auch wenn man irgendwann ahnt, woran das liegt, kommt man ihr nicht gänzlich nahe. Unsicher und doch mutig ist sie, ehrgeizig und doch mitfühlend, rational und doch ungeheurer empathisch.

Gegen sie fallen die anderen Figuren fast etwas ab, und doch sind auch sie vielschichtig und komplex angelegt. Besonders Vic Henderson, Fionas Kontakt zur Betrügerbande, ist alles andere als nur böse, er zeigt Gefühle und hat viele Facetten, die Fiona durchaus gefallen könnten…

Es gibt außerdem jede Menge Nebenfiguren, die allesamt nur durch Fionas Augen betrachtet werden, da sie aber in dieser Hinsicht sehr scharfsinnig ist, bekommt man auch von ihnen ein gutes Bild.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt auf dem Schutzumschlag, der in schwarz und silberfarben gehalten ist, in großen Lettern das Wort „FIONA“, dabei wird das „I“ von einer jungen Frau dargestellt. Innen gibt es 56 nummerierte Kapitel, die teilweise noch mit Zeit und Ort der Handlung versehen sind. In einem Nachwort erklärt der Autor noch einige Details, die Fionas besonderes Wesen ausmachen. Ein silberfarbenes Lesebändchen komplettiert die hochwertige Aufmachung.


Fazit
Ein Krimi der etwas anderen Art, mit einer Ermittlerin, die selbst etwas anders ist. Absolut lesenswert!


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Fiona - Den Toten verpflichtet
Band 2: Fiona - Das Leben und das Sterben

 

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