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Saubere Hunde und eine schmutzige Familiengeschichte

Aus dem Phoenix-See wird die Leiche Marina Schrotts gezogen. Angesichts des Fundorts ist die Todesursache nicht überraschend: Tod durch Ertrinken. Allerdings enthalten die Lungen der „Mutter Teresa von Bierstadt“ kein Seewasser – das Wasser stammt aus einem ihrer Läden. Denn Marina Schrott war nicht nur für ihre Hilfsbereitschaft und die aufopferungsvolle Pflege ihrer schwer kranken Tochter Venus bekannt, sondern managte darüber hinaus ein Hundesalon-Imperium. Für Reporterin Maria Grappa wird die Sache richtig interessant, als sie schmutzig wird – eine Familiengeschichte mit allem Drum und Dran: zwei Vätern, zwei Töchtern, gnadenloser Selbstsucht und dem Kampf ums Erbe…

 

Grappa und die Venusfalle 

Autor: Gabriella Wollenhaupt
Verlag: grafit
Erschienen: 05/2017
ISBN: 978-3894254872
Seitenzahl: 218 Seiten


Die Grundidee der Handlung
…wird auf dem Buchrücken schon sehr gut beschrieben und ich kann hier nicht weiter ins Detail gehen, ohne zu viel zu verraten. Das tut schon die Inhaltsangabe bei einem großen Online-Buchhändler und so etwas finde ich immer ärgerlich.

Also nur so viel: Maria Grappa muss wieder einmal einen komplizierten Fall lösen und gleichzeitig mit einigen Unwägbarkeiten des Lebens zurechtkommen – ein Interims-Chef, der es übertreibt, ein Teilzeit-Lebensgefährte mit Macken, ein verliebter Fotograf mit Gewissensbissen. Das macht einfach Spaß und ist erfrischend leichte Krimilektüre, ohne flach zu sein.


Stil und Sprache
Maria Grappa liebt es flapsig und gerade heraus und diese Art prägt auch die Krimis ihrer Schöpferin. So liest sich die Geschichte locker und leicht und der unbefangene Leser kann so manchen ruhrgebietsspezifischen Wortwechsel aufschnappen: „Frau Schmitz, wie isses?“ – „Muss, Frau Grappa. Und selbst?“ – „Muss.“ (S. 36).

Bei aller Lockerheit ist die Geschichte dennoch nicht ohne, es gibt diverse Tote und jede Menge Intrigen. Spannung gibt es daher von der ersten Seite an, einige unerwartete Wendungen halten sie hoch bis zum Schluss und das Finale ist sehr passend. Ein weiterer Knaller-Fall für die Kriminalreporterin aus dem Ruhrgebiet, der neben Spannung auch jede Menge typischen Humor bietet!


Figuren
Ich begleite Maria Grappa nun schon etliche Jahre lang und muss zugeben, dass sie mir von Fall zu Fall besser gefällt. Mittlerweile hat sie eine Menge Lebenserfahrung, wirkt „angekommen“ in ihrem Leben und weiß in der Regel, was sie tut. Das hält sie nicht immer davon ab, auch mal nicht ganz legale Wege einzuschlagen, normalerweise kommt sie aber gut damit durch.

Auch viele  andere Bekannte trifft man wieder, besonders das Wiedersehen mit Perihan aus einem der letzten Fälle hat mir gut gefallen. Sie hat sich deutlich weiterentwickelt und spielt zwar nur eine Nebenrolle in diesem Fall, aber unwichtig ist ihre Anwesenheit ganz und gar nicht. Auch Anneliese Schmitz hat wieder ihre Auftritte, ebenso wie Wayne Pöppelbaum und diverse Kollegen Grappas aus der Redaktion. Neu ist hingegen Doreen Raupenstrauch, bei deren Erschaffung die Autorin einmal mehr ihre Vorliebe für vollkommen unmögliche Namen zeigt. Das ist auch das einzige, was mir an dieser Reihe nicht so gut gefällt, weil es einfach nicht zum Rest zu passen scheint.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist komplett schwarz, lediglich das knallig pinkfarbene Logo eines Hundesalons mit einem geschorenen Königspudel darin macht es zu einem Hingucker. Sehr gelungen! Innen gibt es sehr kurze Kapitel, die jeweils knapp überschrieben sind.


Fazit
Schon wieder hat Maria Grappa einen Volltreffer gelandet! Eine wendungsreiche Geschichte, gewürzt mit trockenem Humor und jeder Menge Ruhrgebietsfeeling, der perfekte Sommerkrimi!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 22: Grappa lässt die Puppen tanzen
Band 23: Grappa und die Toten vom See
Band 24: Grappa sieht rosa
Band 25: Grappa und die stille Glut
Band 26: Grappa greift durch

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