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Er sammelt aus Leidenschaft.
Knochen. Menschliche Knochen.
Doch das Herzstück fehlt ihm noch in seiner Sammlung ...

In London macht der Knochensammler Jagd auf den kleinen Jackey, der am Münchmeyer-Syndrom leidet, einer Krankheit, die seinen Körper langsam verknöchern lässt. Und ihn einschließt in ein Knochen-Gefängnis. Der Knochensammler ist gut vorbereitet. Er hat bereits ein Kind entführt. Er kommt Jackey jeden Tag ein Stückchen näher, unbemerkt, unerkannt. Und dann schlägt er zu. Jackey ist verschwunden, und der Wettlauf um sein Leben beginnt …

 

Der Knochensammler 01 

Originaltitel: Rattle
Autor:  Fiona Cummins
Übersetzer:  Birgit Schmitz
Verlag: Scherz
Erschienen: März 2017
ISBN: 978-3-651-02499-1
Seitenzahl: 477 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Lillith und Erdman Frith führten einst ein unbeschwertes Leben. Spaß und Liebe bis zum Abwinken. Ihr Glück sollte mit der Geburt ihres Kindes gekrönt werden. Stattdessen bestimmen allerdings Sorge und Angst ihren Alltag. Jackey Frith leidet an Fibrodysplasia Ossificans Progressiva, kurz FOP. Seine Lebenserwartung ist gering. Erst recht nachdem ein Serienkiller auf ihn aufmerksam wird. Ebenso wie auf Clara Foyle, der an beiden Händen die drei mittleren Finger fehlen. Beiden ist also eine Deformierung ihrer Knochen gemein. Besonderheiten, die dem Sammler seltener Knochen in seinem Ossarium fehlen. Wenig später fehlt auch von den Kindern jede Spur…

Gut recherchierte Krankheitsbilder und ein interessanter Storyaufbau führen die Leserschaft wie im Flug durchs Geschehen.


Stil und Sprache
Nach einem unheilschwangeren Prolog beginnt Fiona Cummins die Geschichte um Jackey Frith und den Knochensammler mit einer Reihe hätte, wenn und aber. 101 kurze Kapitel spiegeln den Ablauf von insgesamt zwölf Tagen wider und sind mit genauen Uhrzeiten versehen. Erzählt wird in dritter Person Singular aus wechselnden Perspektiven. Das Ziel des Thrillers ist durch die Inhaltsbeschreibung auf der Rückseite des Buches und den Klappentext von vornherein klar. Nichtsdestotrotz gelingt es der Autorin, eine konstante Spannung aufrechtzuerhalten und schlussendlich das Tempo zum vorläufigen Finale rapide anzuziehen. Das teils offen gehaltene Ende weckt zweifelsohne Neugier auf die Fortsetzung in „Der Knochensammler – Die Rache“.


Figuren
Die Ereignisse lassen sich durch vielerlei Augen beobachten. Allen voran kommt der Leser den Frith‘, Jackey und seinen Eltern, sehr nahe. Darüber hinaus gewährt Fiona Cummins natürlich auch den Foyles Gehör. Beides Familien, die durch die Krankheitsbilder ihrer Kinder sehr gefordert werden und schließlich durch deren Entführung an die Grenzen des Abgrunds gelangen. Detective Sergeant Fitzroy, die im Zentrum polizeilicher Ermittlungen steht, ist ebenfalls in mehrfacher Hinsicht vorbelastet und hat ein persönliches Interesse, den Täter nicht nur zum Wohle der Kinder schnellstmöglich zu fassen. Besonders interessant wird das Geschehen aus der Perspektive des Knochensammlers. Seltsamerweise wirkt er hin und wieder fast sympathisch.


Aufmachung des Buches
„Der Knochensammler – Die Ernte“ erscheint als Paperback bei Scherz, einem der S. Fischer Verlage. Auf dem Cover kreuzen sich zwei Knochen, in der Mitte spaziert ein kleines Mädchen eine schmale Gasse entlang. Eine rötliche Schattierung der Szene sowie die rote Farbe des Buchtitels, beides in Spotlack, lassen Unheil erahnen. Rückseite und Innenklappen verraten mehr über Thriller und Autorin. Ein leichtes Rundlesen bleibt selbst bei vorsichtiger Lektüre aufgrund der Seitenzahl nicht aus.


Fazit
„Der Knochensammler – Die Ernte“ ist ein interessanter wie spannender Auftakt um ungewöhnliche Opfer und einen Täter mit einer skurrilen Obsession. Fiona Cummins gewährt ihrer Leserschaft Einblicke in Gedanken und Handlungen der Opfer, der Ermittlerin sowie des Bösewichts. Fesselnde Unterhaltung – macht Lust auf mehr!


4 5 Sterne


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