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Die Wahrheit des einen ist die Lüge des anderen.

Ein Mord, der nie aufgeklärt wurde. Ein Buch, das nicht zu Ende geschrieben wurde. Ein Rätsel, das niemand lösen kann.

 

Das Buch der Spiegel 

Originaltitel: The Book of Mirrors
Autor: E.O. Chirovici
Übersetzer: Sylvia Morawetz und Werner Schmitz
Verlag: Goldmann
Erschienen: 02/2017
ISBN: 978-3442314492
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Literaturagent Peter Katz erhält eines Tages ein Manuskript, geschrieben hat es Richard Flynn und es handelt von einem Mord, der vor mehr als 25 Jahren geschah und der nie aufgeklärt wurde. Katz ist fasziniert und versucht, den Autor zu kontaktieren, denn das Manuskript ist nicht vollständig. Doch Flynn ist inzwischen verstorben und Katz steht mit leeren Händen da. Doch er gibt nicht auf und versucht auf eigene Faust herauszufinden, was damals geschah. Je mehr der seinerzeit Beteiligten er aufspürt, desto verwirrender wird das Ganze und Katz bezweifelt, dass er jemals die Wahrheit herausfinden wird…

E.O. Chirovici hat versucht, eine vielschichtige Geschichte rund um einen ungeklärten Mordfall zu spinnen, leider gelingt ihm die Umsetzung nur sehr bedingt und das Ganze erinnert doch sehr an „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“, ohne allerdings eine ähnliche Spannung erzeugen zu können. Dabei ist die Grundidee gar nicht mal schlecht, es geht darum, wie Erinnerung sich gestaltet und ob wir uns immer darauf verlassen können, an was wir uns erinnern oder eben auch nicht. Dieser Gedankengang wird aber nach dem ersten Drittel deutlich weniger konsequent fortgeführt und verläuft irgendwann im Sande, so dass am Ende eben doch nur ein sehr glatter Krimi dabei herauskommt.


Stil und Sprache
Das Buch der Spiegel ist in drei Teile aufgeteilt, die von unterschiedlichen Personen jeweils aus deren Ich-Perspektive erzählt werden: Der erste Teil gehört Literaturagent Peter Katz, dann ermittelt der von ihm beauftragte Journalist John Keller und im dritten Teil erzählt der ehemalige Polizist Roy Freeman. In allen drei Teilen ist die Sprache auffallend einfach gehalten, was vermutlich damit zu tun hat, dass die Originalsprache des Romans englisch ist und diese nicht die Muttersprache des Autors. Auch bemerkt man als Leser kaum, dass jeweils völlig unterschiedliche Personen agieren, vielmehr klingen alle Erzählstränge gleich und lassen das Ganze ziemlich monoton und belanglos wirken.

Spannung sucht man zudem vergeblich und auch wenn Das Buch der Spiegel nicht als Krimi deklariert ist, geht es immerhin um einen grausamen Mord und dessen Aufklärung. Ein bisschen mehr Grundspannung hätte da schon sein dürfen. Hinzu kommt außerdem, dass die Schrift sehr groß ist und der Zeilenabstand ebenfalls üppig ausfällt. Die aktuell knapp 385 Seiten wären bei entsprechendem Satz und Druck also deutlich weniger geworden und mir erscheint der Roman dadurch künstlich aufgebläht.


Figuren
Peter Katz hat zwar mit den längsten Erzählstrang, dennoch ist er kein Protagonist im eigentlichen Sinne, denn sein Teil des Buches besteht wiederum zu großen Teilen aus dem ihm zugesandten Manuskriptfragment. Richard Flynn hingegen erzählt in seinem Manuskript nur das über sich, was seiner Wahrheit entspricht und das ist alles andere als objektiv. Auch er ist also nur teilweise greifbar und gewinnt nur wenig an Kontur.

Das gilt leider auch für alle anderen Beteiligten, sie wirken blass und unscheinbar und die Identifikation mit ihnen fällt schwer, so dass man das ganze Geschehen nur sehr distanziert betrachtet und die Geschichte nicht wirklich berührt.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch mit Schutzumschlag und Lesebändchen zeigt die gespiegelte Silhouette einer Kathedrale oder etwas ähnlichem in dunklen Rottönen. Der Rest des Umschlags ist weiß, ebenso wie das Lesebändchen. Innen gibt es drei große Teile und am Schluss eine längere Danksagung des Autors.


Fazit
Das Buch der Spiegel ist leider deutlich weniger großartig, als die aufwändige Werbung dafür es vermuten ließ. Belanglos und unspektakulär ist die Geschichte, dabei wirkt vieles „geklaut“ und zu Genüge bekannt, daher keine Empfehlung von mir.


2 Sterne


Hinweise
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