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Katzen in Japan ist ein packender Bildband des französischen Fotografen Alexandre Bonnefoy, der die Felltiger im urbanen Lebensraum in sensationellen Momentaufnahmen porträtiert hat. Alles ist echt. Man bemerkt sofort das besondere Gespür, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ob mitten im urbanen Dschungel von Tokio, in der Behaglichkeit eines Katzencafés, schlafend auf einem Stapel Holz auf dem Lande oder auf frischen Fisch wartend am Hafen – von Okinawa bis Hokkaido, man trifft einfach überall auf Katzen in Japan. Neben den vielen Fotos ist der Bildband zusätzlich noch mit zahlreichen Zeichnungen zauberhafter Katzen von Delphine Vaufrey liebevoll illustriert.

 

Katzen in Japan 

Originaltitel: NEKO LAND
Fotograf: Alexandre Bonnefoy
Illustrator: Delphine Vaufrey
Verlag:  Edition Reuss
Erschienen: September 2015
ISBN: 978-3-943105-33-9
Seitenzahl: 240 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Hello Kitty und die glücksbringende Winkerkatze sind hinlänglich bekannt, im japanischen Shinto-Glauben werden Katzen sogar als Gottheiten verehrt – Japaner lieben ihre Katzen, keine Frage! Dennoch haben es die kleinen Felltiger in Japan oft nicht leicht. Sie leben in beengten Wohnsituationen, in so genannten Katzencafés oder auf der Straße. Die Verweildauer in Tierheimen ist meist nur von kurzer Dauer, ihr Ende ist nah. Der Fotograf Alexandre Bonnefoy ist mit offenen Augen und flinker Kamera durch moderne wie traditionelle Viertel Tokios spaziert und hat dabei allerlei Samtpfoten, glücklich oder gebeutelt, auf frischer Tat ertappt. Der daraus resultierende Bildband gliedert sich in sechs Kapitel.

  • NORA NEKO, übersetzt Streuner-Katze, beinhaltet eine Mixtur des sprichwörtlichen leben und leben lassen, ein Sammelsurium von Mensch und Tier auf engem Raum. Bonnefoys Momentaufnahmen, vor allem manche Details, stimmen nachdenklich!
  • YORU NEKO, Katzen bei Nacht, widmet sich Vierbeinern in Ruhestellung, aber auch bei ihrer Jagd durch dunkle Gassen. Die Fotos zeigen Katzen zwischen Licht und Schatten.
  • MANEKI NEKO ist die Winkerkatze, die uns Glück bringt oder einlädt. Katzen auf den Spuren vieler Legenden locken in Restaurants und Geschäfte oder verführen zum Streicheln.
  • Wahres Glück vermitteln Katzen im NEKO CAFE. Die Idee: Felltiger in Spiellaune als Ersatz für das eigene Haustier. Eine Reihe lebendiger Aufnahmen, hier geht es Mensch und Tier vergleichsweise gut. Japaner nehmen das Angebot der vierbeinigen Gesellschaft gerne an.
  • INAKA NEKO macht einen Ausflug zu den Katzen auf dem Lande. Die Dörfer zeugen von Armut und Verfall. Katzen sind oft die einzigen Bewohner verkommener Gebäude.
  • Das letzte Kapitel, SHIMA NEKO, zeigt Samtpfoten auf Tashirojima, der Insel der Katzen. Auch hier ein Bild des Jammers. Nach dem Tsunami machen wenige Fischer und viele Katzen das Beste aus ihrer Situation vor Ort.

248 Fotografien nehmen im übertragenen Sinne kein Blatt vor den Mund. Alexandre Bonnefoy belegt mit seinen Bildern, wie das Leben nun einmal aussieht. Real und ungeschönt, einfach ehrlich. Willkommen sind dem Auge des Betrachters die begleitenden Illustrationen von Delphine Vaufrey. Sie zeigen, dass auch in Japan nicht alles schwarz oder weiß ist, sondern beispielsweise im Elend auch Gutes entsteht.


Aufmachung des Buches
“Katzen in Japan – Eine Reise durchs Land der Schmusetiger” erscheint als Hardcover im Buchverlag EDITION REUSS. Das Querformat in den Maßen 24 x 19,5 cm liegt gut in der Hand. Die enthaltenen Fotografien und Illustrationen sind unterschiedlich groß, teils formatfüllend, teils formatübergreifend und mal auch zu mehreren auf einer Seite angeordnet. Hochwertiges Papier und satte Farben zeugen von guter Qualität. Matt gehalten, sind die Seiten wenig anfällig für Fingerabdrücke. Verspielte Vor- und Nachsatzpapiere zieren die Katzen von Delphine Vaufrey.


Fazit
„Katzen in Japan – Eine Reise durchs Land der Schmusetiger“ eignet sich vor allem für Katzenfreunde und Japaninteressierte. Alexandre Bonnefoy gewährt authentische Einblicke in das Leben vor Ort. Dementsprechend enthält dieser Bildband auch Aufnahmen, die zu Herzen gehen. Niedliche Illustrationen von Delphine Vaufrey lockern die Schwermut etwas auf. Alles in allem ein informatives Buch, das die Augen vor dem Ernst des Lebens nicht verschließt.


5 Sterne


Hinweise
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