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Eigentlich wünscht Jess sich für diesen Sommer nur ein paar entspannte Wochen in den Rockys. Doch dann trifft sie Cayden, den Jungen mit den smaragdgrünen Augen, und er stiehlt ihr Herz. Aber Cayden verfolgt seine eigenen Ziele. Der Göttersohn hat eine Vereinbarung mit Zeus. Nur wenn er ein Mädchen findet, das ihm widersteht, gewährt Zeus ihm seinen sehnlichsten Wunsch: endlich sterblich zu sein. Wird Cayden im Spiel der Götter auf Sieg setzen, auch wenn es Jess das Herz kostet?

 

Liebe mich nicht 

Autor: Marah Woolf
Verlag: Dressler
Erschienen: Februar 2017
ISBN: 978-3791500294
Seitenzahl: 464 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Mit „Liebe mich nicht“ hat Marah Woolf den ersten Teil einer Jugendbuch-Trilogie geschrieben, die die griechischen Götter in unsere Welt holt. Die sind in Jugendbücher ja recht häufig vertreten, aber es ist der Autorin gelungen, einen neuen Ansatz zu finden und auch viele kleine Details, die „ihre“ Götter von den bekannten Jugendbuch-Adaptionen abheben. Die Mischung aus der Liebesgeschichte und den actionreichen Elementen ist ebenfalls gelungen, sodass dem Leser einige spannende Lesestunden geboten werden.


Stil und Sprache
Nach einer sehr bedrohlichen Auftaktszene, die bereits den Fantasy-Anteil der Handlung einführt, ist der Einstieg danach eher ruhig. Marah Woolf lässt dem Leser die Zeit, Jess und ihr Umfeld kennenzulernen und sich gleichzeitig langsam an die Götter und die griechische Mythologie zu gewöhnen. Das gibt der Handlung den nötigen Rahmen und hat mir gut gefallen. Dass der Großteil der Handlung in der ersten Person aus Jess‘ Sicht geschrieben ist, sorgt dafür, dass man sich gut in Jess und ihre Situation einfinden kann. Gleichzeitig hat man ihr gegenüber einen erheblichen Wissensvorsprung, denn zwischen den Kapiteln sind immer wieder kurze Berichte von Hermes eingefügt, der das Geschehen gewissermaßen für die anderen Götter kommentiert.

Sobald Jess sich ein wenig im Camp zurechtgefunden hat, setzt auch der Spannungsaufbau ein. Immer wieder sorgen brenzlige oder emotionale Situationen dafür, dass es kurze Spannungshöhepunkte gibt und man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Der Gegenspieler kam für meinen Geschmack zwar noch ein wenig zu kurz, aber das, was angedeutet wurde, verspricht einiges für die kommenden zwei Bände. So ist das Ende dann auch relativ offen und man würde nach der letzten Seite am liebsten direkt weiter lesen.

Das liegt nicht zuletzt auch an dem Schreibstil von Marah Woolf. Er liest sich sehr flüssig und gibt sowohl Hermes als auch Jess glaubwürdige Stimmen. Ein paar viele Wiederholungen der überirdischen Schönheit von Cayden waren für meinen Geschmack enthalten, aber das lässt sich in dem Genre wohl nicht vermeiden.


Figuren
Jess wirkt auf den ersten Blick wie die typische Mädchen-von-Nebenan-Protagonistin, die man aus vielen Jugendromanen schon kennt. Sie ist sich ihrer eigenen Schönheit nicht bewusst, kleidet sich unscheinbar bis zurückhaltend, hat wenig Erfahrung mit den Jungs und an ihrer Seite eine starke beste Freundin, die diesbezüglich schon deutlich weiter ist. Auch ihr erstes Treffen mit Cayden passt noch in dieses Schema, aber dann wird zum Glück schnell klar, dass deutlich mehr in Jess steckt. Sie zeigt eigene Interessen, viel Verantwortungsgefühlt für ihre Schwester und kämpft auch um ihre Freundschaften. Mit jeder Seite mochte ich sie ein bisschen mehr und ich freu mich schon sehr darauf, ihre Geschichte in Band zwei weiter zu verfolgen.

Eine Besonderheit des Buches ist, dass der Leser von Beginn an mehr über Cayden weiß als die Protagonistin. Im Gegensatz zu Jess muss man nicht lange raten, was hinter Caydens Fähigkeiten steckt, sondern weiß von der göttlichen Abstammung. Das war mal eine erfrischende Abwechslung – auch wenn er mir trotzdem nicht so wirklich sympathisch war und ein wenig blass blieb. Dafür haben mir die anderen Nebencharaktere ausgezeichnet gefallen, vor allem die göttlichen. Sie waren nah genug an der bekannten Mythologie, um glaubwürdig zu sein, aber auch weit genug weg, sodass man was Neues entdecken konnte.


Aufmachung des Buches
Leider muss ich sagen, dass das Cover mich in diesem Fall regelrecht vom Buch abgeschreckt hat. Ich finde es schrecklich überladen, kann das dargestellte Mädchen nicht so wirklich von meinem Bild mit Jess in Verbindung bringen und sowieso nicht mehr viel mit diesen klassischen Mädchengesicht-Covern anfangen – aber das ist ja reine Geschmackssache. Unter dem Schutzumschlag versteckt sich zum Glück ein sehr hübscher Einband, der zwar auch die Ornamente vom Cover zeigt, aber ohne die vielen anderen Elemente dazu.

Im Buchinneren findet sich noch eine Karte vom Camp und ein Glossar der altgriechischen Begriffe und Götterfiguren. Zusätzlich ist eine Leseprobe enthalten, die die Vorfreude auf den zweiten Band weiter anfacht. Auch einen Götterstammbaum und eine Leseprobe von „Bookless“ – einer weiteren Reihe von Marah Woolf – wurde angehängt.


Fazit
Marah Woolf ist mit „Liebe mich nicht“ ein großartiger Auftaktband gelungen! Sie bringt einige neue Ideen in die bekannten Elemente der griechischen Mythologie und überzeugt auch dank einer spannenden Handlung und eines angenehmen Schreibstils. Für alle Romantasy-Fans auf jeden Fall zu empfehlen!


4 Sterne


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