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Ein Befehl, und das Licht gehorcht. Ein Wink von ihr, und Sonne, Mond und Sterne fallen auf die Knie und erheben sich wieder. Sie ist Lia, Königstochter von Morrighan. Am Tag ihrer Hochzeit entflieht sie ihrem goldenen Käfig und lässt ihr bisheriges Leben hinter sich. Weit entfernt von Morrighan heuert Lia in einer Taverne an. Dort lernt sie eines Abends zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Die beiden sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt Lia sich zu beiden hingezogen. Und ahnt nicht, dass sie längst in größter Gefahr schwebt ...

 

Der Kuss der Luege 

Originaltitel: The Remnant Chronicles. The Kiss of Deception
Autor: Mary E. Pearson
Übersetzer: Barbara Imgrund
Verlag: One
Erschienen: 02/ 2017
ISBN: 978-3-8466-0036-8
Seitenzahl: 556 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Lia hat viel im Sinn, aber bestimmt nicht einen unbekannten Prinzen zu heiraten und in einem fernen und feindlichen Königreich zu leben. Zusammen mit der Dienerin Pauline flieht sie und versucht, sich in einem Gasthof ein neues Leben aufzubauen. Doch ihr Vater, der König, hat andere Pläne. Er will den Tod seiner Tochter als Ausgleich für die Schmach, die Lia über ihn und sein Reich brachte. Aber auch ein anderer will Lia tot sehen, und dieser Jemand ist Lia wesentlich näher als der König und seine Gefolgschaft.

Mit ruhigem aber nachdenklichem Ton hat die Autorin Der Kuss der Lüge geschrieben.


Stil und Sprache
Von der ersten Szene an ist der Leser voll im Geschehen drin. Lia wird für ihre Hochzeit vorbereitet und jede Menge Traditionen und starre Rituale beherrschen die Handlung. Aus der Ich-Perspektive von Lia beginnt der Leser zu erahnen, dass der Roman Geheimnisse, Verrat und noch so einiges mehr bietet.

Mary E. Pearsons Schreibstil ist sanft, leicht verhalten und sehr nachdenklich. Es kommt zu viele grausamen Szenen und auch zu einigen ekligen. Aber es bleibt immer wunderbar lesbar und harmonisch was den Lesefluss und die Wahl der Worte angeht.

Schon im ersten Drittel gibt es einen Perspektivwechsel zum Prinzen, die aus seiner Sicht ist, und dessen Namen der Leser aber erst viel später erfährt. Auch die Kapitel um den Attentäter sind aus dessen Perspektive verfasst. Auch seinen Namen erfährt der Leser erst gegen Schluss. Durch diese Wechsel bekommt die Geschichte eine ganz besondere Spannung und Atmosphäre, was dem Roman einen besonderen Touch gibt. 

Allein die Art, wie die Autorin die unterschiedlichen Landschaften und Szenen beschreibt, sorgen entweder für Gänsehaut, Nachdenklichkeit oder offene Empörung. In Lias Welt sind die Söhne, in dem Fall ihre älteren Brüder, nicht das Maß aller Dinge. Die Erste Tochter ist, was zählt. Hat sie dann auch noch "die Gabe" ist der König wunschlos glücklich.


Figuren
Was die einzelnen Figuren und deren Motive betrifft, erfährt der Leser erst so nach und nach was diese antreibt. Da ist viel Leid zu erspüren, das eine oder andere harte Leben und auch viel Not. Hass, Vorurteile, falsche Vorstellungen und Lügen sind an der Tagesordnung. Und mit den kurzen Figurenbeschreibungen hat die Autorin Charaktere voller Tiefgang und Vielschichtigkeit erstellt. Das wird aber nicht auf einen Schlag gezeigt.

Lia ist eine selbstbewusste, junge Prinzessin, die das Herz auf der Zunge trägt und nichts von den althergebrachten steifen Traditionen hält. Sie hat viele Fragen, stellt diese auch und eine ihrer dringendsten ist zu erfahren, warum der Ministerrat ihres Vaters sie so sehr hasst. Ihr Mut ist unglaublich und im Handlungsverlauf macht sie eine Wandlung durch, die nicht nur überzeugt, sondern auch stichhaltig ist.

Rafe ist ein junger, mutiger Mann, der gleich begreift, dass er die Dinge selbst in die Hand nehmen muss, will er seine Ziele erreichen. Seine Ausstrahlung ist enorm, und seine Sicht die Welt und alles was sich darin befindet, zu sehen, hat was für sich.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist in einem hellen Moosgrün gebunden, mit einem silbernen Leseband versehen und hat einen Schutzumschlag, der sich herrlich soft und doch stabil anfühlt. Eine junge, blonde Frau bildet den Motivmittelpunkt. Im Hintergrund sind Vögel, ein Pferd, ein Mann sowie eine Frau zu sehen. Ein bewölkter Himmel verspricht etwas Bedrohliches. Der Buchtitel ist in silbernen, erhobenen, glänzenden Buchstaben abgedruckt. Eine kurze Romanbeschreibung steht in weißen Buchstaben vor einem stark bewölkten Himmel auf der Rückseite des Schutzumschlags. Im Inneren findet man auf dem vorderen und hinteren Buchdeckel eine gezeichnete Karte die alle Königreiche und einige vermummte Gestalten zeigt. Eine optische Gestaltung, die mir sofort positiv ins Auge fiel. Absolut gelungen. Zumal sie auch dem englischen  Original entspricht.


Fazit
Der Kuss der Lüge ist kein Roman, den man einfach mal so nebenbei liest. Dazu gibt es viel zu viele tolle Szenen, Überlegungen der Protagonistin und eine sagenhafte Landschaft zu bestaunen. Hier verweilt man durchaus länger. Und der Schluss ist so toll, dass ich mich schon so richtig auf den zweiten Band freue. Lesen!


4 5 Sterne


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