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Max Bischoff ist der Neue bei der Mordkommission in Düsseldorf. Er ist jung und schwört auf moderne Ermittlungsmethoden, was nicht immer auf Gegenliebe bei seinem Partner Horst Böhmer stößt. Sein erster Fall beim KK11 hat es in sich. Auf dem Präsidium taucht ein verwirrter Mann auf, von oben bis unten mit Blut besudelt. Er kann sich an nichts erinnern, die letzte Nacht ist wie aus seinem Gedächtnis gelöscht. Wie sich herausstellt, stammt das Blut auf seiner Kleidung nicht von ihm selbst, sondern von einer Frau, die vor zwei Jahren spurlos verschwand. Die für tot gehalten wird. Ist der Mann, der vor Max Bischoff steht, ihr Mörder? Als kurz darauf eine Leiche am Rheinufer gefunden wird, verstricken Max Bischoff und Horst Böhmer sich immer tiefer im Dickicht der Ermittlungen, um einen Fall zu lösen, in dem lange nichts zusammenzupassen scheint …

 

Tiefe Narbe 

Autor: Arno Strobel
Verlag: Fischer
Erschienen: Janaur 2017
ISBN: 978-3596296163
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mehr als die obenstehende Verlagszusammenfassung es bereits tut, möchte ich auch nicht von „Tiefe Narbe“ vorweg nehmen. Der neueste Thriller von Arno Strobel ist der Auftakt zu einer Reihe, die sich um den Ermittler Max Bischoff drehen wird. Der zweite Band ist bereits für den Februar 2018 angekündigt. Da der Fall in diesem Band jedoch abgeschlossen wird, kann man ihn auch als Einzelband lesen – allerdings war ich nach dem Lesen so begeistert, dass ich mich wirklich freue, weitere Fälle mit Max Bischoff zusammen lösen zu können.


Stil und Sprache
Wie der Reihentitel „Im Kopf des Mörders“ schon vermuten lässt, erlebt man in „Tiefe Narbe“ einen Teil der Handlung aus der Ich-Perspektive des Täters. Der Autor nutzt diese Szenen gezielt zum Spannungsaufbau und gibt gleichzeitig dezente Hinweise, wer hinter den grausamen Taten steckt. Die Haupthandlung wird aber aus der Sicht von Max Bischoff in der dritten Person erzählt. Der Schreibstil liest sich in beiden Perspektiven, wie von Arno Strobel gewohnt, leicht und man fliegt geradezu durch die Seiten. Die Beschreibungen der Opfer und der Handlungen des Täters sind ziemlich blutig und nichts für zartbesaitete Leser, halten sich aber noch in vertretbaren Grenzen.

Für Spannung ist von Beginn an gesorgt und sie wird auch durchgängig hoch gehalten. Es dauert zwar ein wenig, bis die Ermittlungen Fahrt aufnehmen, aber so hat man Gelegenheit, Max, seinen Partner und das Umfeld der Ermittlungen ein wenig kennenzulernen. Sobald die erste Leiche auftaucht und klar wird, dass der Täter bereits das nächste Opfer ausgewählt hat, geht es aber zügig voran und ich konnte das Buch bis zum Schluss kaum aus der Hand legen. Das Ende überrascht, auch wenn ich den Täter schon eine Weile vor dem Finale erraten hatte. Wie oben bereits erwähnt ist der Fall in sich abgeschlossen, es wird jedoch schon ein weiterer Fall angedeutet, der dann sicher in einem der kommenden Bände wieder aufgegriffen werden wird.


Figuren
Max Bischoff ist Oberkommissar in Düsseldorf und seit kurzem bei der dortigen Mordkommission. Im Gegensatz zu vielen seiner alteingesessenen Kollegen schwört er auf moderne Ermittlungsmethoden, Profiling-Techniken und psychologische Analyse. Er lässt sich von der Skepsis seiner Kollegen nicht ausbremsen und hat vor, sich die nächsten Jahre ganz auf die Karriere zu konzentrieren. Dank seines sympathischen Humors wirkt er trotzdem nicht zu steif auf den Leser, sondern wie ein glaubwürdiger Ermittler, der auch eine interessante menschliche Seite hat.

Insbesondere das Zusammenspiel von Max und seinem Partner Horst Böhmer hat mir gut gefallen. Dieser ist natürlich ein Ermittler der alten Schule und macht anfangs seine Meinung zu dem modernen Schnickschnack und seinem unerfahrenen Kollegen mehr als deutlich. Zum Glück wird das dann aber nicht zu einem klischeehaften Gerangel der beiden ausgebaut, sondern entwickelt sich zu einer ordentlichen Zusammenarbeit.

Die Nebenfiguren sind größtenteils entweder Zeugen beziehungsweise Verdächtige oder Opfer. Sie wurden ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet und bilden einen realistischen Rahmen für die Handlung. Der Täter hat mir gut gefallen, man nimmt ihm die Tat ab und kann die Motive am Ende nachvollziehen.


Aufmachung des Buches
Der Fischer Verlag bleibt auch bei „Tiefe Narbe“ dem Designkonzept der Arno-Strobel-Romane treu. Der Fokus liegt dank des schwarzen Hintergrunds auf dem farblich und haptisch hervorgehobenen Titelschriftzug. Daneben sieht man lediglich in schwarzweiß einen Teil eines Frauenkörpers. Die Gestaltung ist schlicht, aber passend und hebt sich angenehm vom klassischen Thriller-Design ab.


Fazit
Arno Strobel ist einer der beliebtesten deutschen Thriller-Autoren und zeigt mit seinem neuesten Buch „Tiefe Narbe“ ein weiteres Mal, warum. Spannend bis zur letzten Seite, mitreißend beschrieben und voller überraschender Wendungen – für alle Thriller-Fans ist „Tiefe Narbe“ auf jeden Fall ein Pflichtkauf und ich freue mich schon auf weitere Fälle von Max Bischoff.


4 5 Sterne


Hinweise
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