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Der Winter naht. Erbitterte Kämpfe, blutige Fehden und feingesponnene Intrigen durchziehen die Sieben Königslande von Westeros. Nach dem Tod von König Robert Baratheon entladen sich die lange schwelenden Spannungen unter den Adelshäusern im Krieg um die Herrschaft über Westeros. Wer wird den riskanten Kampf um den Thron am Ende für sich entscheiden, wer dem Ränkespiel am Hof zum Opfer fallen? Und wie lange wird die Nachtwache die Nordgrenze des Reiches noch gegen den sich wappnenden Feind behaupten können?

Band 1: Die letzten Tage des Sommers sind gekommen. Eddard Stark, Herrscher im Norden des Reiches, weiß, dass der nächste Winter Jahrzehnte dauern wird. Als der engste Vertraute des Königs stirbt, folgt Eddard dem Ruf an den Königshof und wird dessen Nachfolger. Doch um den Schattenthron des schwachen Königs scharen sich Intriganten und feige Meuchler. Eddard sieht sich von mächtigen Feinden umzingelt, während seine vielköpfige Familie in alle Winde verstreut wird. Die Zukunft des Reiches steht auf dem Spiel ...

 

 

Das Lied von Eis und Feuer 1 Die Herren von Winterfell  Originaltitel: A Game of Thrones / A Clash of Kings / A Storm of Swords
Autor: George R.R. Martin
Übersetzer: Jörn Ingwersen, Andreas Helweg
Sprecher: Reinhard Kuhnert
Verlag: Random House Audio
Erschienen: 12.10.2015
ISBN: 978-3-8371-3235-9
Spieldauer: ca. 7669 Minuten, 20 mp3-CDs; ungekürzte Lesung

 


Die Grundidee der Handlung
Die Zusammenfassung des Verlags erlaubt bereits einen guten Einblick in die Geschehnisse des Auftaktbands dieses Fantasy-Epos' aus der Feder George R.R. Martins. Und doch kratzen die Worte nur an der Oberfläche, denn wie hier nach und nach die kleinen und großen Zahnrädchen ineinander greifen und eine winzige Handlung regelrecht eine Lawine nach sich ziehen kann, das ist einfach faszinierend zu beobachten. Während im Norden ein gutes Miteinander herrscht, sind es am Hofe des Königs die Intrigen, die den Alltag bestimmen und doch so gut unter schmeichelhaften Worten getarnt sind, dass es manchmal eine Herausforderung ist, die wahre Bedeutung dahinter zu erkennen. Was der Autor mit "Das Lied von Eis und Feuer" zu Papier gebracht hat, sucht seinesgleichen.


Darstellung des Hörbuchs
Reinhard Kuhnert hat sich dem Mammutprojekt gestellt, Das Lied von Eis und Feuer als Hörbuch einzulesen und seine tiefe, kräftige und charismatische Erzählstimme passt sehr gut zu diesem Epos. Er unterstreicht die atmosphärische Dichte der Geschichte und klingt geheimnisvoll, wenn es angebracht ist. Das Erzähltempo fällt eher ruhig, ja fast schon behäbig aus und hätte in spannenden und actionreichen Szenen ruhig deutlich temporeicher sein dürfen, um die Dramatik auch über die Stimme zu übertragen.

Das Stimmspiel ist nicht übermäßig ausgeprägt, aber durch leichte Variationen in Stimmfarbe und Betonung doch ausreichend, um für eine lebendige Lesung und unterscheidbare Charaktere zu sorgen. So klingt Ned Stark besonders tief, ja rau, wohingegen seinem Sohn Bran(don) sein junges Alter anzuhören ist. Nicht ganz so gut gelungen sind die Stimmen von Kindern, insbesondere Mädchen, da diese etwas Künstliches an sich haben. Auch an Tyrion Lannisters recht hohe, quäkige Stimme muss man sich zunächst gewöhnen (auch wenn sie prinzipiell zu einem Zwerg passen mag). Teilweise hätte sich Kuhnert jedoch ruhig ein wenig mehr in die Figuren hineinversetzen dürfen, denn beispielsweise bei Schlachtrufen fehlt es spürbar an Kraft und Intensität, um authentisch zu wirken.

Ein weiterer Aspekt, der auffällt: Im Gegensatz zur bekannten Fernsehserie sind die Namen und Orte nicht ins Deutsche übertragen worden. So heißt Theon Graufreud Theon Greyjoy und Casterlystein Casterly Rock. Da die Übersetzungen jedoch sehr wörtlich sind, findet man sich schnell zurecht. Deutlich irritierender ist hingegen die eigenwillige Aussprache vieler Namen, denn Reinhard Kuhnert spricht ein C wie ein K aus, sodass aus Cersei Lannister Kersei Lannister wird. Ein Y wird zum Ü, was aus Arya Stark Arüa Stark macht. Und ein ae wird nicht fließend, sondern jeder Buchstabe für sich gesprochen, was dazu führt, dass Daenerys Da-enerüs ausgesprochen wird. Hier hätte sich der Sprecher wahrlich am Original orientieren sollen.

Das Hörbuch endet sehr abrupt, was dem Umstand geschuldet ist, dass für die deutsche Ausgabe die amerikanischen Originaltitel zweigeteilt wurden; d.h., Band 1 und 2 im Deutschen entsprechen dem ersten Band im Original. Somit liegt mit "Die Herren von Winterfall" nur der halbe erste Band vor.


Aufmachung des Hörbuchs
Die drei mp3-CDs sind Teil der Box Der Krieg der Könige, die die Bände 1 bis 6 des Fantasy-Epos auf insgesamt 20 mp3-CDs enthält. Die Box ist ansprechend und stabil gestaltet, die Datenträger stecken in Papphüllen, von denen jeder Band in einer anderen Farbe gehalten ist. Das Booklet enthält Zusammenfassungen der enthaltenen sechs Bände sowie einige Zeilen zu Autor und Sprecher.


Fazit
Ein grandioser Auftakt eines vielschichtigen Fantasy-Epos, der für sich genommen volle fünf Sterne verdient hat. Leider wird der Sprecher dem Werk nicht vollends gerecht, obwohl man ihm dennoch gut zuhören und der Geschichte lauschen kann, wenn man erst ein wenig mit ihm warmgeworden und sich insbesondere an die eigenwillige Aussprache gewöhnt hat.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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