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Karriere, Heirat, Kinder. Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt ihre Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den legendären Familienring im Gepäck, den die Braut bei der der Trauung tragen sollte. Als ihre abergläubische Großmutter daraufhin der Ehe den Segen verweigert, besteigt Josefine notgedrungen den Flieger und gerät in den verregneten Highlands von einem Schlamassel in das nächste. Nicht nur einmal muss der charismatische Konditor Aidan der Braut in spe aus der Patsche helfen – dabei kann sie diesen Charmeur nicht einmal leiden. Aber der Zauber Schottlands lässt niemanden unberührt. Und schon bald passieren seltsame Dinge, die so gar nicht in Josefines Lebensplan passen …

 

Glueckssterne 

Autor: Claudia Winter
Verlag: Goldmann
Erschienen: Dezember 2016
ISBN: 978-3442485437
Seitenzahl: 416 Seiten

 


Die Grundidee der Handlung
Der Verlag hat die Handlung rund um Josefine und ihre Suche nach dem alten Familienring in der obenstehenden Zusammenfassung passend wiedergegeben. Claudia Winter erzählt in ihrem zweiten Goldmann-Roman, nach „Aprikosenküsse“, wieder eine wunderschöne Liebesgeschichte, die so viel mehr zu bieten hat als nur Romantik. Zum einen sind da die bezaubernden wie humorvollen Nebenhandlungen, sei es die der ausgerissenen Cousine oder das Schicksal der beiden Tanten. Zum anderen baut Claudia Winter beeindruckende Beschreibungen von Schottland ein und lässt dem Leser mit ihren Essensbeschreibungen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Mischung begeistert von der ersten bis zur letzten Seite – ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Romane der Autorin!


Stil und Sprache
Claudia Winter lässt Josefine ihre Geschichte selbst in der ersten Person erzählen. Die Ausnahme dazu bilden lediglich Prolog und Epilog, die jeweils aus der Perspektive von Josefines Tante geschrieben sind und einen guten Rahmen der Handlung bilden. Durch die gewählte Erzählperspektive im Hauptteil kommt die Protagonistin dem Leser schnell näher. Die Handlung beginnt direkt mit der Erkenntnis, dass der wertvolle Familienring verschwunden ist und schnell wird klar, dass die in drei Wochen geplante Hochzeit ohne ihn auf keinen Fall stattfinden kann. Claudia Winter macht dabei sehr deutlich, warum der Ring so wichtig ist, sodass es völlig logisch rüberkommt, als Josefine tatsächlich beschließt, auf der Suche nach ihm nach Schottland zu reisen. Man ahnt natürlich schnell, wer der männliche Held ihrer Geschichte werden wird, aber die Handlung ist im Folgenden zum Glück alles andere als vorhersehbar. Immer neue Steine wirft Claudia Winter ihrer Protagonistin in den Weg, wobei diese Schwierigkeiten keineswegs konstruiert sondern realistisch wirken. Realistisch und nicht zu kitschig ist auch das Happy End gelungen – nicht wie im Bilderbuch, sondern wie im wirklichen Leben und trotzdem voller Romantik.

Auch bei der Wortwahl verzichtet Claudia Winter erfreulicherweise auf Kitsch und Überdramatik. Ihre Beschreibungen sind klar und trotzdem berührt sie den Leser. Das richtige Maß hat sie auch bei den Landschaftsbeschreibungen getroffen, denn man bekommt Fernweh nach Schottland und fühlt die besondere Stimmung des Landes ohne das Gefühl zu haben, dass es sich eigentlich um einen verkappten Reisebericht handelt. Ergänzt wird die Handlung durch einige kulinarische Ausflüge, die zum einen das Gefühl für Schottland verstärken und zum anderen das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Zum Glück sind einige der tollen Gerichte mit Rezepten im Anschluss an den Roman vertreten, sodass man sie nach dem Lesen direkt nachkochen beziehungsweise –backen könnte.


Figuren
Die perfekt organisierte Anwältin, die aus ihrer Routine ausbrechen muss und dabei den Mann ihrer Träume findet – das klingt erstmal ein wenig nach wohlbekanntem Klischee. Aber Claudia Winter gibt ihrer Protagonistin Josefine zum Glück viele kleine Details mit, die sie aus der Masse abheben. So wirkt sie schon nach wenigen Seiten nicht mehr wie ein bekanntes Abziehbild, sondern unglaublich lebensnah. Man schließt sie ins Herz und begleitet sie gerne auf ihrer Reise, auch wenn man sie zwischendurch manchmal vor Frustration schütteln möchte, weil sie sich und ihrem Glück so im Weg steht. Gleichzeitig ist aber schön zu sehen, wie sie auch mal ein Wagnis eingeht und sich langsam öffnet.

Der Roman überzeugt nicht nur mit seiner Protagonistin, sondern auch mit den Nebenfiguren. Josefines Familie ist einfach großartig und im genau richtigen Maß unvorhersehbar und ein wenig verrückt. Allein für die beiden Tanten hat sich das Lesen eigentlich schon gelohnt. Ein weiteres Highlight ist Aidan, der es bei weitem nicht leicht mit Josefine hat und trotzdem immer wieder mit unglaublich romantischen Aktionen überzeugt, ohne dabei zu kitschig rüberzukommen. Leser von „Apriksonküsse“ werden in „Glückssterne“ auf einen bekannten Namen treffen, denn Claire hat zwar selbst keinen Auftritt, wird aber ein paar Mal erwähnt. Da sie die Protagonistin von Claudia Winters nächstem Roman werden soll, können wir uns also vielleicht auf ein kleines Wiedersehen mit Josefine und Aidan freuen.


Aufmachung des Buches
„Glückssterne“ erschien als Klappbroschur in Taschenbuchgröße im Goldmann Verlag. Das Covermotiv widmet sich mit Waffeln und Kirschen dem allgegenwärtigem Essen im Buch und passt gleichzeitig von der Aufmachung her zum ersten Roman von Claudia Winter bei Goldmann. Hübsch anzusehen ist das Cover auf jeden Fall, zumal der Titel und die Waffel erhaben geprägt sind, aber ich hätte mir mehr Nähe zum Inhalt gewünscht.
Als Extra sind nach dem Roman neben der Danksagung und einem kurzen Hinweis zum Handlungsort sowohl eine Leseprobe zu „Aprikosenküsse“ als auch einige Rezepte des Buches abgedruckt.


Fazit
Abwechslungsreich, romantisch, humorvoll, bezaubernd! „Glückssterne“ ist ein großartiger Roman und eine absolute Leseempfehlung von mir!


5 Sterne


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