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All diese verschwundenen Mädchen. Sie verfolgen Kriminalkommissar Sam Berger bis tief in seine Träume. Dann stößt er auf eine geheimnisvolle Frau, der jedes Mitgefühl zu fehlen scheint, und wähnt sich auf einer Spur. Doch da hat er sein Schicksal schon längst nicht mehr selbst in der Hand.

 

Sieben minus Eins 

Originaltitel: Utmarker
Autor: Arne Dahl
Übersetzer: Kerstin Schöps
Verlag: piper
Erschienen: 09/2016
ISBN: 978-3492057707
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Kriminalkommissar Sam Berger ist nicht besonders wohlgelitten bei seinem Chef und auch seine Kollegen können seinen abwegig klingenden Serienkiller-Theorien nicht mehr folgen. Mehrere verschwundene Mädchen in den letzten Jahren lassen ihn davon ausgehen, dass hier jemand sehr subtil zu Werke geht. Als er auf eine – wenn auch sehr dünne – Spur stößt, gerät er in eine Sache hinein, die sich als sehr viel größer entpuppt als befürchtet und die sehr eng mit Sams eigener Vergangenheit in Verbindung steht.

Ein Arne Dahl-Krimi ohne die Mitglieder der A-Gruppe oder des OPCOP-Teams? Eigentlich fast undenkbar und so ging ich etwas skeptisch an diese neue Reihe heran. Zu Unrecht, denn Arne Dahl ist das Kunststück gelungen, abseits seiner grandiosen Ermittlerteams etwas Neues zu gestalten, das mindestens genauso lesenswert ist. Ein überaus spannender Fall, zahlreiche überraschende Wendungen und großartige Figuren ergeben einen herausragenden Kriminalroman, der einen nicht loslässt, bis man die letzte Seite umgeblättert hat.


Stil und Sprache
Das erste Kapitel beginnt mit einem kurzen Prolog, der zurückführt in die Kindheit eines Jungen. Danach steigt man direkt ein mit einem Polizeieinsatz, der so spannend ist, dass man kaum Luft holen kann zwischendurch. Sam Berger erzählt die komplette Geschichte aus seiner Sicht in der dritten Person, lediglich an einigen Stellen wird seine Erzählung von den bereits im ersten Kapitel begonnenen Erinnerungsschnipseln unterbrochen.

Zum Glück habe ich vor der Lektüre dieses außerordentlichen Krimis die etwas ausführlichere Inhaltsangabe in der vorderen Klappe nicht gelesen, so dass der große Twist für mich tatsächlich überraschend kam. Ich will darüber jetzt nicht mehr verraten, würde aber ausnahmsweise dazu raten, vor dem Lesen auch nicht so genau hinzuschauen. Allerdings gibt es noch etliche weitere Wendungen in der Handlung, so dass man auch als „vorinformierter“ Leser noch genügend Spannung übrig behält. Ganz großartig!


Figuren
Sam Berger ist Einzelgänger und tut sich schwer damit, seine Intuitionen und Ahnungen anderen zu vermitteln. So ist er praktisch zu Alleingängen gezwungen, zumindest fühlt es sich für ihn so an. Er ist außerdem großartig darin, zwischen den Zeilen zu lesen und Untertöne herauszuhören, so dass Verhöre mit ihm – auf der einen oder anderen Seite, beides kommt vor – schnell zu regelrechten Psychoduellen werden, vorausgesetzt sein Gegenüber ist ähnlich aufmerksam wie er. Er hat eine Menge Potential und man weiß als Leser noch lange nicht alles von ihm, so dass man einfach ganz dringend eine Fortsetzung mit ihm erwarten muss.

Aber auch die übrigen Charaktere haben genug Tiefe, um noch einige Folgen dieser neuen Reihe zu tragen. Da ist einmal Desiré Rosenkvist, von Berger „Deer“ genannt und seine engste Kollegin, dann Molly Blom und auch Allan Gudmundsson, Bergers Chef und sehr auf korrekte Abläufe bedacht. Sie alle werden bestimmt wiederkommen in den nächsten Bänden…


Aufmachung des Buches
Das großformatige Taschenbuch in Klappbroschur ist eher schlicht aufgemacht und zeigt eine neblige Wasserlandschaft mit einem abgedeckten Ruderboot, das auf einem See dümpelt. Der Autorenname nimmt fast das gesamte Cover ein und ist in braunen und roten Lettern, getrennt durch ein nur schemenhaft zu sehendes, kurz vor dem Zerrreißen stehendes Seil. Innen gibt es 37 nummerierte Kapitel und keine weiteren Besonderheiten.


Fazit
Sieben minus eins ist der überaus vielversprechende Serienauftakt des Schöpfers der A-Gruppe und ein ganz großartiger Fall für den neuen Ermittler Sam Berger. Unbedingt lesen!


4 5 Sterne


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