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Es sollte ein Tag der Hoffnung werden – es wurde ein Tag der Vernichtung

Das Reich von Peredain verdankt seine Macht dem mystischen Abendvolk. Alle 23 Jahre öffnet sich ein Tor, und der Imperator von Peredain lädt die Gesandten des Abendvolks zu einem Fest ein. Als Dank erhält er eine Gabe der Magie oder überlegenes Wissen, mit dessen Hilfe die Familie des Imperators ihr Reich errichtet hat. Doch dieses Jahr tritt nicht das elfengleiche Abendvolk aus dem Tor, sondern riesige Bestien, die sich sofort auf die Anwesenden stürzen. Nur Kronprinz Lar und einige seiner Freunde können dem Gemetzel entkommen. Können sie verhindern, dass das Imperium zerbricht, und die Invasion aufhalten?

Die Pforte der Schatten 

Originaltitel: The Way into Chaos
Autor: Harry Connolly
Übersetzer: Michaela Link
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Mai 2016
ISBN: 978-3734160875
Seitenzahl: 606 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In Erwartung, dass das Abendvolk nach 23 Jahren wieder aus dem Tor tritt, ist keiner auf die eigenartigen Bestien vorbereitet, die an dessen Stelle das Tor verlassen und alle um sich herum töten, darunter den König und die Königin Peradains. Kronprinz Lar sieht sich nun damit konfrontiert, die Herrscherposition schneller einzunehmen, als er jemals gedacht hätte. Es liegt nun an ihm, Verantwortung zu übernehmen und sein Reich zu retten.

Der Auftakt zu einer Trilogie lässt sich als originell und neuartig bezeichnen, jedoch kann die Handlung den Leser leider nicht durchgehend fesseln.


Stil und Sprache
In einem schnörkellosen und klaren Schreibstil ist das Buch in der dritten Person aus der Sicht der jungen Cazia Freibrunn sowie aus der Sicht des älteren Waffenmeisters und Leibwächters des Kronprinzen Tejohn Treygar geschrieben. Die Handlung ist also in nicht mehr als zwei Strängen unterteilt und die jeweiligen Perspektiven wechseln sich ab. Der Klappentext lässt vermuten, dass der Kronprinz die Hauptrolle im Buch einnimmt und dass es sich um eine Coming-of-Age Geschichte handeln könnte, bei welcher der Leser den Wandel des Prinzen zu einem kompetenten König mitverfolgen kann. Dies ist jedoch nicht der Fall und wer mit dieser Erwartung das Buch zu lesen beginnt, könnte enttäuscht werden. Der Autor bedient sich im Buch jedoch kaum Klischees und somit fällt die Wahl mit Cazia und Tejohn auf eher untypische Protagonisten. Auch das Setting lässt sich als originell und neuartig bezeichnen. Beispielsweise beruht das Magiesystem auf den Geschenken und deren Abwandlungen, die das Abendvolk dem Reich von Peredain gibt.

Trotz des interessanten Settings vermag das Buch den Leser jedoch nicht immer zu fesseln. Während kurz nach Beginn der Geschichte die eigenartigen Bestien das Tor verlassen und somit viel Spannung erzeugt wird, kommen hinterher immer wieder Längen auf. Leider fällt es dem Leser daher trotz der Unvorhersehbarkeit der Handlung leicht, das Buch aus der Hand zu legen. Das Ende lässt sich als sehr abrupt bezeichnen und das Buch ist nicht in sich abgeschlossen, da noch einige Fragen offen bleiben, die wohl in den nächsten beiden Bänden geklärt werden.


Figuren
Cazia ist erst fünfzehn und führt sicherlich kein einfaches Leben, obwohl sie die Cousine des Prinzen ist, denn ihr Vater ist ein Verräter, der versucht hat, die Krone an sich zu reißen. Kronprinz Lar ist jedoch eine der wenigen Personen, die sich ihr gegenüber freundlich und wohlgesonnen verhalten, während sich Cazia vor allen anderen, insbesondere den Bediensteten, in Acht nehmen muss. Die junge Protagonistin ist sympathisch und selbstbewusst. Ungeachtet der vielen Schwierigkeiten mit denen sie zu kämpfen hat, lässt sie sich nicht unterkriegen.

Auch Tejohn hat bereits viel durchmachen müssen und sieht sich mit Herausforderungen konfrontiert, die alle bisherigen übersteigen. Aufgrund der Umstände können Cazia und er sich zunächst nicht leiden, doch die Feindseligkeit nimmt im Verlauf der Geschichte ein wenig ab. Tejohn ist genauso dreidimensional wie Cazia und seine Handlungen und Motive sind nachvollziehbar.

Der Autor führt eine Vielzahl von Nebenfiguren ein, denen er genauso wie den Protagonisten kein Leid erspart und von denen einige sterben. Nicht alle von ihnen sind dreidimensional und einige sind nur für kurze Zeit präsent.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit Klappbroschur hat ein Cover, das interessenerweckend ist. Zu sehen sind zwei tote Soldaten in voller Rüstung, die auf dem Boden eines großen Saals liegen. In der Ferne befindet sich eine Person in einem zerrissenen Umhang, die den Saal durch eine Pforte verlässt. Das einströmende Licht, welches die Schatten vertreibt, gibt dem ganzen etwas Besonderes. Im Innenteil gibt es jeweils direkt am Anfang und am Ende eine Karte, die einen Überblick über das im Buch beschriebene Reich ermöglicht. Ein Personenverzeichnis gibt es trotz hoher Anzahl an Figuren leider nicht, doch der Leser findet sich dennoch zurecht.


Fazit
Das Buch hat es leider nicht geschafft meinen Geschmack zu treffen. Trotz der interessanten Charaktere und des Settings kann die Handlung leider nicht durchgehend überzeugen.


3 Sterne


Hinweise
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