Mercy Thompson ist stolze Besitzerin einer kleinen Autowerkstatt. Und sie ist eine Walkerin – das heißt, sie verfügt seit Geburt an über die Gabe, sich in einen Kojoten zu verwandeln. Manchmal wäre sie gerne eine ganz normale junge Frau, mit normalen Freunden. Doch ihre Welt ist dunkel und gefährlich. Wie sehr, erfährt Mercy, als ihr attraktiver Nachbar, ein Vampir, ihre Hilfe benötigt …
Originaltitel: Blood Bound |
Die Grundidee der Handlung
Zur Begleichung einer Schuld soll Mercy in der Gestalt des Kojoten den Vampir Stefan zu einem Treffen begleiten, um unerkannt als stille Zeugin zu fungieren. Verschiedene Morde wurden den Vampiren in die Schuhe geschoben, die Serie jedoch begann mit dem Auftauchen eines mächtigen Zauberers in der Stadt. Wie mächtig, erkennen Stefan und Mercy viel zu spät, denn das Treffen endet in einem Blutbad …
Spannend und mit vielen verschlungenen Wendungen wurde der zweite Band perfekt in Szene gesetzt.
Stil und Sprache
Mitten in der Nacht klingelt Mercys Telefon, weil Stefan seinen Gefallen einfordern will, und schon ist man mitten in der Handlung. Mercy zeigt sich gleich von ihrer sarkastisch-mürrischen Seite ob der nächtlichen Störung und ich musste bereits auf der ersten Seite schmunzeln. Auch später gibt es immer wieder Szenen zum Lachen, aber auch sehr berührende oder schreckliche Momente, die den Protagonisten und fast auch dem Leser das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Die Spannung und Neugier ist ebenfalls von Beginn weg da und wird bei zahlreichen gefährlichen Szenen, brutalen sowie blutigen Kämpfen in die Höhe getrieben. Ein Dämon ist in der Stadt und verfolgt seinen ganz eigenen Plan, bei dem im Hintergrund jemand die Fäden gezogen und verloren hat. Niemandem ist zu trauen, Vampire und Gestaltwandler werden entführt, verletzt oder gar getötet. Die Emotionen kochen über, das Böse hinterlässt Spuren in seinem Umfeld und treibt einige Personen an ihre Grenzen.
Daneben schreiten auch die Handlung an sich voran, entwickeln sich persönliche Beziehungen weiter und die Welt um Mercy herum nimmt immer mehr Gestalt an. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt zuweilen Fahrt auf. Aus der Ich-Perspektive erzählt Mercy ihre Sicht der Dinge und wiederum sind die Schauplätze nur knapp eingefügt. Die Übersetzung ist diesmal besser gelungen, wenn auch noch nicht ganz einwandfrei, einzelne Fehler haben sich wiederum eingeschlichen.
Figuren
Mercy soll als Kojote getarnt Zeuge eines Treffens sein, eigentlich eine einfache Sache, die aber gründlich schief geht. Mercy fühlt sich für den Tod einer Frau verantwortlich, wird bedroht und bekommt von Adam einen Aufpasser. Die Vampirkönigin selbst sitzt ihr im Nacken und ein Dämon versucht, sie zu vernichten. Dies alles lässt Mercy mürrisch werden, Wut und Angst kochen zuweilen hoch und die Sorge um verschwundene Freunde bringt sie an ihre Grenzen. Keine einfache Situation, in der Mercy steckt, und dann sind noch die beiden Werwölfe, die um ihr Herz buhlen sowie über sie bestimmen wollen. Mercy ist keine einfach gestrickte Protagonistin und auch kein Übermensch, dem alles gelingt. Ihre Figur hat viel Tiefe und überzeugt in allen Situationen. Man begleitet sie gerne und durch den personalen Erzählstil lernt man Mercy immer besser kennen.
Den Vampiren wurde in diesem Band mehr Platz eingeräumt, einerseits Stefan, der aus seiner Sippe heraussticht und umgänglicher ist, als für Vampire sonst üblich. Es sind einige Vampire vorhanden, die kleinere und größere Nebenrollen einnehmen. Sie sind mit den nötigen Facetten ausgestattet und man kann sie durch ihre differenzierten Charaktereigenschaften ausgezeichnet auseinanderhalten. Auch die Werwölfe und vereinzelt Menschen greifen ins Geschehen ein. Adam, Warren sowie Samuel haben dabei den größten Anteil und ich kann mir die drei mittlerweile sehr gut bildlich vorstellen. Der Bösewicht glänzt mit wenigen Auftritten, die eindrücklich im Gedächtnis haften bleiben.
Aufmachung des Buches
„Bann des Blutes“ zeigt ein ähnliches Cover wie der erste Band, diesmal in orange-gelben Farbtönen. Wiederum ist ein Tor darauf abgebildet, wo zwei rotglühende Augen durchsehen. Der rote Titelschriftzug ist mit einer Lackschicht versehen und auf schwarzem Grund gedruckt. Auf der Rückseite kann das Wolfsgesicht zu den Augen besser erkannt werden, darunter auf dunklem Grund ist die Inhaltsangabe zu sehen. Das Innere des Buches ist ebenfalls gleich gestaltet, eine Karte zeigt die Tri-Cities und über jeder Kapitelzahl ist eine mythische Tierabbildung eingefügt.
Fazit
Auch der zweite Band ist ausgezeichnet gelungen mit zahlreichen spannenden Wendungen, Verschwörungen im Hintergrund und packenden Kämpfen, die Opfer fordern. Daher von mir eine klare Leseempfehlung.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Ruf des Mondes