Nach den Ferien veranstaltet die Schule eine Feier für Call, Aaron und Tamara, weil sie den Feind des Todes abgewehrt haben. Doch noch während der Festlichkeiten greift ein Unbekannter sie an. Wer steckt hinter dem Anschlag? Auf der Suche nach Antworten treffen sie drei unter der Erde erneut auf den Verschlungenen. Sie ahnen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der zweite Teil der schrecklichen Prophezeiung wahr wird, die er ihnen im ersten Schuljahr mit auf den Weg gegeben hat. Doch vielleicht wenden sich die Dinge doch noch zum Guten, wenn sie nur rechtzeitig herausfinden, wer ihnen nach dem Leben trachtet!
Originaltitel: The Bronze Key |
Die Grundidee der Handlung
Die obenstehende Verlagszusammenfassung gibt einen guten Eindruck von Calls drittem Schuljahr. Die erhoffte Ruhe, um sich auf die Schulaufgaben zu konzentrieren, gibt es für ihn nicht und stattdessen schlittern die Freunde von einer brenzligen Situation in die nächste. Niemandem können sie trauen und schließlich spitzt sich alles zum großen Finale hin zu. Cassandra Clare und Holly Black haben ihre Magisterium-Reihe wirklich großartig fortgeführt – gefühlt werden die Bücher von Band zu Band nochmal besser. Alle Jugendfantasy-Fans sollten sich die Reihe auf keinen Fall entgehen lassen!
Stil und Sprache
Die Handlung von „Der Schlüssel aus Bronze“ wird in der dritten Person aus Calls Perspektive erzählt. Während der Einstieg noch relativ ruhig ist – wir erleben Call während seiner Sommerferien – nimmt die Handlung danach schnell Fahrt auf. Bis dahin hatte man genug Zeit, sich wieder in Calls Welt zu Recht zu finden und bekommt auch genügend Hinweise, um sich zu erinnern, was im letzten Band genau passiert ist. Die Autorinnen finden im Folgenden eine wunderbare Mischung aus vertrauten Elementen – wie dem merkwürdigen Schulessen und der Konkurrenz zwischen Call und Jasper – und neuen Elemente, wie einigen neuen Charakteren und Gefahren. So warten viele Überraschungen und spannende Wendungen auf den Leser. Ich konnte das Buch nach dem ersten Angriff auf Call tatsächlich kaum aus der Hand legen und habe es fast in einem Rutsch gelesen. Zum Ende hin wird zwar immer deutlicher, wer hinter allem steckt, aber das tut der Spannung keinen Abbruch, denn das Finale bietet nochmal einen dramatischen Kampf. Das Buch endet schließlich mit einem absoluten Schock und ich kann kaum glauben, dass ich jetzt noch ein Jahr warten muss, bis es weiter geht.
Der Schreibstil der Autorinnen wird ebenfalls von Band zu Band besser. Mittlerweile ist es wieder die von Cassandra Clare gewohnte Mischung aus Humor und ernsthaften, detailreichen Beschreibungen. Die Welt von Call wird vielfältiger und die Wortwahl kann da mithalten und lässt die Wunder und das Grauen der Magie vor den Augen der Leser entstehen.
Figuren
Seit Call die Einsamkeit abgelegt hat und seinen Freunden vertraut, ist er ein viel zugänglicher Charakter geworden und macht auch dem Leser die Identifikation leichter. Das ist den Autorinnen gelungen, ohne Calls Charakter zu verdrehen – er ist immer noch volle Selbstzweifel und Misstrauen, aber mittlerweile kann er besser damit umgehen und darauf reagieren. Er ist stärker geworden und ich bin schon sehr gespannt, wie er auf die Ereignisse zum Schluss des Buches im nächsten Band reagieren wird.
Calls Freunde, Aaron und Tamara, stehen wie gewohnt an seiner Seite, rücken aber bei all den rasanten Entwicklungen ein wenig in den Hintergrund. Dafür wurde aber ein kommender Konflikt für Tamara angedeutet, der noch einiges an Potential bietet. Die anderen Nebenfiguren wurden ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet. Besonders gelungen fand ich die Mutter von Alex, die erstmalig eine größere Rolle bekommt und eine sehr ambivalente Figur ist. Aber auch Calls Vater hat mir wieder sehr gut gefallen, trotzdem er eine eher kleine Nebenrolle hatte.
Aufmachung des Buches
Wie die bisherigen Bände der Reihe ist auch „Der Schlüssel aus Bronze“ außergewöhnlich gestaltet. Der Schutzumschlag des Hardcovers hat ein weiteres Mal den üblichen schwarzen Hintergrund mit den weißen Verzierungen. Reihenschriftzug, Autorennamen und Titel sind diesmal in einem Metallic-Grün-Ton gehalten. Auch der Buchschnitt ist in diesem Ton, sodass das Buch von außen rundum glänzt. Wirklich gelungen! Ein Lesebändchen rundet den positiven Gesamteindruck ab.
Fazit
Mit „Der Schlüssel aus Bronze“ setzen Cassandra Clare und Holly Black ihre Magisterium-Reihe spannend und absolut überzeugend fort. Man fliegt geradezu durch die Seiten, leidet mit Call und seinen Freunden und kann im Anschluss den vierten Band kaum erwarten. Eine absolute Leseempfehlung für alle Jugendfantasy-Fans!
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Weg ins Labyrinth
Band 2: Der kupferne Handschuh