Keeley Rae Murdock will morgen ihren Verlobten heiraten. Doch der vernascht beim Probedurchlauf im Country Club kurzerhand die Trauzeugin. Keeley verliert die Fassung: Sie verpasst der Trauzeugin einen saftigen Fausthieb, wirft Gläser an die Wand, zerkratzt das Auto ihres Verlobten und schleudert dem Pfarrer das Beweismaterial mitten ins Gesicht – einen roten Stringtanga. Danach ist nichts mehr, wie es war. Aber Keeley lässt sich nicht unterkriegen. Sie nimmt den Designauftrag eines jungen Mannes an, der neu in der Stadt ist. Für ihn soll sie ein altes Haus in eine Traumvilla für zwei verwandeln. Doch was ist mit ihrem ganz persönlichen Traum – ihrem Traum von der ganz großen Liebe?
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Originaltitel: Hissy Fit |
Die Grundidee der Handlung
Keeley traut ihren Ohren nicht, als sie ein ihr nur allzu bekanntes Geräusch hinter einer geschlossenen Tür im Club vernimmt. Hinter der Tür bietet sich ihr ein schockierendes Bild: sie hat gerade ihren Verlobten einen Tag vor der Hochzeit in flagranti mit ihrer besten Freundin erwischt. Die Hochzeit wird abgeblasen, der Verlobte flieht buchstäblich außer Landes und Keeley ist dem Hohn, Spott und der Rache ihres Beinahe-Schwiegervaters allein ausgesetzt.
Sehr spritzig, unterhaltsam und mit einer grandiosen Hauptfigur hat Mary Kay Andrews diesen Roman in Szene gesetzt.
Stil und Sprache
Mary Kay Andrews hat einen sehr leichten, einfachen Schreibstil, in dem sie mit Humor, viel Ironie und einem gewaltigen Schuss Krimi eine Geschichte erzählt, die die typische Struktur einer Südstaatengesellschaft in einer Kleinstadt hat. Jeder kennt praktisch jeden, Geld regiert und Hass, Neid, Intrigen, Eifersucht und verbotene Leidenschaften sind an der Tagesordnung.
Aber nur so lange, bis eine Person aus der Reihe tanzt, weil sie es einfach nicht einsieht, sich dem von ihr erwarteten Bild durch die zukünftige Schwiegermutter entsprechend zu verhalten. Und plötzlich kommt ein wohlgeordnetes und sorgfältig geplantes Lebensbild durcheinander und Wahrheiten ans Tageslicht, die besser verborgen geblieben wären. Das alles präsentiert die Autorin auf amüsante Art, mit stellenweise sehr überzogen dargestellten Charakteren, was das Ganze noch um ein Stück vergnüglicher macht.
Geschildert wird das alles aus der Sicht von Keeley, die einem oftmals durch ihre fantastischen Gedankengänge ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Da kommt man genauso ins Schwitzen wie sie, wenn sie sich an einem heißen Nachmittag auf den Weg zur Post macht oder mit ihren dünnen Sommersandalen über den glühend heißen Gehsteig läuft.
Figuren
Blond muss nicht unbedingt gleich dumm sein. Aber dennoch greift die Autorin bei einigen ihrer Charaktere gewaltig in die Klischeekiste und zeigt auf äußerst unterhaltsame Weise, wie es aussehen kann, wenn sich zwei Menschen in ihrer Meinung deutlich voneinander unterscheiden, sich das aber nicht eingestehen können. Allein die Szene mit dem Gartenbrunnen ist ein meisterhaftes Beispiel dafür und von Mary Kay Andrews oscarreif dargestellt.
Überhaupt versteht es die Autorin ausgezeichnet, ihren einzelnen Figuren das gewisse Etwas zu geben. Egal ob Nebenfigur oder Hauptfigur. Da passt alles perfekt zueinander und ist stimmig.
Keeley ist keine Frau, die sich gerne in ein bestimmtes Schema pressen lässt. Auch wenn ihre zukünftige Schwiegermutter das gerne täte. Die hat sogar schon die zukünftigen Enkelkinder im Geiste entworfen. Anders kann man das nicht mehr nennen. Für Keeley eine albtraumhafte Vorstellung. Nicht, dass sie keine Kinder möchte, das schon, aber nicht so, wie es sich die Mutter ihres Zukünftigen vorstellt. Keeley ist grandios im Entwerfen und Gestalten von Innenräumen. Das tut sie schon, seit sie denken kann, und damit verdient sie sich ihr Geld – und lebt nicht schlecht davon.
Will ist reich, will eine Fabrik im Ort wieder auf die Beine bringen und verliebt sich über das Fernsehen in seine Zukünftige. Die hat von ihrem Glück nur leider keine Ahnung. Und dass seine Traumfrau im Grunde nur an seinem Geld, seinem Status und der Vorstellung von einem Leben mit ihm in der Stadt und nach ihrer Ansicht verliebt ist, das will er nicht sehen. Erst als er mit einem Albtraum von Gartengestaltung durch seine Liebste mit der nüchternen Realität ihrer beider Vorstellungen konfrontiert wird, ist er Manns genug sein Rückgrat auszupacken und sich den Tatsachen zu stellen.
Aufmachung des Buches
Anders als das Original ist die deutsche Taschenbuchversion farblich eher dezent gehalten. Sanfte Blau-, Orange-, und Rosétöne prägen das Covermotiv, das einen Holztisch mit etwas Garn, einer Schere und einer gefüllten Porzellantasse zeigt. Die Rückseite des Buches ist in hellem Rosé gehalten und zeigt eine kurze Zusammenfassung des Romaninhalts. Nicht unbedingt mein Geschmack, aber auch nicht wirklich schlecht.
Fazit
Köstlich, einfach nur köstlich! Mit herrlicher Ironie, einem gewaltigen Schuss Krimi und vielen amüsanten Gedanken der Hauptfigur, ist dieser Roman Lesevergnügen pur. Unbedingt lesen!
Hinweise
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