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Kategorie: Liebes-, Frauen- und Erotikromane

Seit dem Tod ihres Mannes kümmert sich Gemma allein um ihre Ranch. Doch als der Vormann sie verlässt, weiß sie sich nur noch einen Rat. Sie braucht Hilfe, dringend. Annehmen möchte sie diese jedoch nur von einem Mann: Cash Big Crow. Er ist der Einzige, der es nach ihrem verstorbenen Ehemann wieder geschafft hatte, ihr Blut heiß durch ihre Adern zu peitschen. Er ist der Mann, der ihr mit seinen Blicken mehr versprochen hat, als sie sich jemals wieder zu träumen gewagt hätte …
Auf diesen Moment hat Cash schon seit Jahren gewartet. Die unglaublich attraktive Witwe Gemma bittet ihn, ihr neuer Vormann zu werden. Zwischen ihnen flogen schon vom ersten Moment an die Funken, doch Gemma machte immer wieder einen Rückzieher. Cash weiß, dass er nun nicht nur Klartext mit ihr reden muss, sondern auch die Fronten ein für alle mal deutlich machen muss. Sonst hat er jegliche Chance auf Gemma verloren. Er nimmt die Stelle bei Gemma an, unter der Bedingung, dass sie zwar tagsüber der Boss ist, aber dass das Kommando hinter der Schlafzimmertür in seiner Hand liegt.

 

Ein Traummann fuer Gemma 

Originaltitel: Rode Hard, Put Up Wet
Autor: Lorelei James
Übersetzer: Sylvia Pranga
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: Juli 2016
ISBN: 978-3-864435-66-9
Seitenzahl: 324 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Gemma, eine Witwe in ihren Mitvierzigern, versucht, ihre Ranch, die sie zusammen mit ihrem verstorbenen Mann geführt hat, weiterhin auf den Beinen zu halten. Was sich schwieriger herausstellt, als gedacht, da ihr ein fähiger Vorarbeiter fehlt. Als sie sich auf die Suche nach Cash macht, um ihn anzuwerben, ist sie fest entschlossen, ihn dazu zu bringen. Denn nicht nur, um ihre Ranch zu verbessern, wünscht sie sich den schweigsamen Indianer umsich. Und auch Cash kann nicht leugnen, das Gemmas Anfrage genau das ist, was er sich immer gewünscht hat.

Mit dem zweiten Band der Reihe Rough Riders präsentiert Lorelei James ein Buch, welches mit einer älteren Heldin aufwartet und einem männlichen Hauptcharakter, der sehr eigenwillig und dabei interessant ist. Durch ein weiteres wichtiges Pärchen in dem Buch kommt es zu weiteren spannungsgeladenen Momenten.


Stil und Sprache
In der dritten Person Präteritum geschrieben werden die Details sehr genau geschildert. Man ist sogleich in das Setting geworfen, welches man vom ersten Band kennt. Doch auch ohne Vorwissen des Vorgängerbandes bekommt man genug von den Figuren beschrieben, um es vollständig eigenständig zu lesen.

Die Spannung wird zunächst durch Gemmas Suche nach einem Vormann aufgebaut. Sobald sie Cash für sich gewinnt, ist es das Arrangement, welches sie eingehen, das, was die Spannung aufrecht erhält. So verlangt Cash, dass, wenn er akzeptiert, dass sie auf der Ranch das Sagen hat, er über sie im Bett bestimmen darf. Gemma, die sich nichts besseres vorstellen kann, als Cash endlich um sich zu haben, stimmt dem zu. Schon bald fliegen buchstäblich und wortwörtlich die Funken, Kleider werden von Leibern gerissen, die erotische Sensationen werden klar und deutlich, in ungeschönten Worten beschrieben. Stellenweise sind die erotischen Szenen sehr anregend, so mancher Aspekt im Buch ist vielleicht dem ein oder anderen Leser etwas zu erotisch, daher sollte man schon auf eine Menge Sex in Büchern stehen, ansonsten dürfte das Buch weniger was für einen sein. Wer aber dominante Figuren mag und auch damit klar kommt, sexuelle Praktiken zu lesen, in denen auf Hilfsmittel zurückgegriffen wird und in denen mehr als nur zwei Personen Sex haben, wird hier viel Spaß haben.

Es sei hier zu erwähnen, dass das Buch trotz des Titels nicht nur Gemma und Cash fokussiert ist. Ein weiteres Pärchen ist präsent, fast omnipräsent und mir stellenweise auch fast ein wenig zu viel ins Detail gerückt. Nicht dass Carter – der Bruder von Colby McKay, der Hauptfigur des ersten Bandes Long Hard Ride – Rodeo der Liebe – nicht interessant ist und sein Anbändeln mit Cashs Tochter Macie nicht heiß ist, aber angesichts des Titels hätte ich mir dann doch den Fokus stärker auf Gemma und Cash gerückt gewünscht. Sie werden leider im Vergleich zu dem anderen Paar weniger angeschnitten, was die Tiefe der Figuren in Mitleidenschaft zieht.


Figuren
Gemma als weibliche Hauptfigur, die deutlich älter als Cash ist – er 38, sie in den Mitvierzigern – ist erfrischend als Heldin und man lernt sie bereits im ersten Band kennen. Da man über sie dort bereits einiges erfährt, ist es schade, dass gerade in „ihrem“ Buch der Fokus nicht so auf sie gelegt wird, wie erhofft. Wie erwähnt, sind es Carter und Macie, denen viel Raum eingeräumt wird, die stellenweise in meinen Augen stärker reflektiert beleuchtet werden als Cash und Gemma.

Gerade bei Cash, dem schweigsamen Mann mit den indianischen Wurzeln, ist es schade, dass nur andeutungsweise sein Charakter präsentiert wird. Man lernt ihn im Umgang mit seiner Tochter Macie kennen, einer jungen schönen Frau, 22 Jahre alt und bildhübsch. Doch leider reicht dieser Einblick nur bedingt aus, um ihn mehr zu verstehen. Da er der Held der Story sein soll, ist das ein wenig enttäuschend.
Man hat auch eher das Gefühl, dass die Autorin lieber über Carter und Macie geschrieben hätte, Gemma und Cash hier fast nur als Auhänger benutzt hat. Sehr schade, da so in meinen Augen Potenzial verschenkt wird.

Die weiteren auftauchenden Nebenfiguren kennt man bereits stellenweise aus Band eins. Es ist schön, da ein kleines Wiedersehen zu haben, allerdings ist auch hier wieder das Problem: es wird dem gesamten Buch so viel Platz für Carter und Macie eingeräumt, dass andere Dinge unwillkürlich kürzer treten müssen.


Aufmachung des Buches
Sehr ansprechend anzusehen, aber nicht auf Cashs äußerliche Merkmale passend zeigt das Cover einen barbüstigen Mann, der ein Seil kraftvoll in den Händen hält. Angesichts der sexuellen Vorlieben ist es schon ein wenig passend gewählt, es macht auf jeden Fall als Motiv neugierig. Die Schrift, in einem hellblau gehalten, überdeckt einen großen Teil des Motives, etwas, was gegebenenfalls als zu überladen beschrieben werden könnte. Die Schriftart fügt sich gut in das Gesamtbild ein. Das als Softcover aufgemachte Buch enthält außer einer kurzzeiligen Autorenbeschreibung keine Extras.


Fazit
Obwohl der Titel unmissverständlich sein sollte, liegt der Fokus nicht, wie Buchtitel und Klappentext versprechen, allein auf Gemma und Cash. Es macht zwar Sinn, wie sich neben ihnen ein anderes Pärchen bildet, doch hätte man diesem einen anderen Raum bieten können. So ist die Geschichte zwar heiß und auch romantisch, doch leider bleiben die Figuren Gemma und Cash für mich dabei ein wenig auf der Strecke. Dennoch zu empfehlen und ein unterhaltsames Buch.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Long Hard Ride - Rodeo der Liebe