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Eine Bar, ein schmutziger Hinterhof: Zwischen zwei Müllcontainern liegt die Leiche einer Stripperin. Vampirjägerin Anita Blake wird hinzugerufen, denn der Körper der Frau ist übersät von Bisswunden. Eine ganze Gruppe von Vampiren war hier am Werk, und mindestens einer von ihnen muss alt und mächtig sein. Anita weiß aus eigener Erfahrung, was für eine berauschende Erfahrung der Biss eines solchen Vampirs sein kann – berauschend genug, um wie das Opfer ohne Gegenwehr in den Tod zu gehen. Dieser Fall wird Anita an ihre Grenzen bringen – und darüber hinaus …
 

Schwarze Traeume 

Originaltitel: Incubus Dreams (Teil 1)
Autor: Laurell K. Hamilton
Übersetzer: Angela Koonen
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: Januar 2013
ISBN: 978-3-404-16740-1
Seitenzahl: 576 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die Inhaltsangabe gibt meiner Meinung nach in keiner Weise den Inhalt dieses Buches wieder. Zwar wird Anita zum Schauplatz des Verbrechens gerufen, aber das war es dann schon. Weder sind die Mörder vor, während oder nach der Tat in Erscheinung getreten, noch wird Anita zu den Ermittlungen beigezogen. Sie kommt lediglich an den Tatort, bestätigt, dass es sich um 5 verschiedenen Vampire handeln muss … und fertig.

Worum geht es dann in diesem Band? Um die persönlichen Beziehungen von Anita zu ihren Männern, die bisher bekannten Liebhaber sowie Freunde und - wie kann es mittlerweile bei der Serie sein – kommen bisher unbekannte oder kaum gesehene Männer dazu, die in der Not beim Sex einspringen. Durch die Aufteilung des Originalbandes bleibt hier nicht viel mehr als dieser Sex.


Stil und Sprache
Mittlerweile ist man im 12. Originalband der Serie angelangt, die mich meistens begeistern konnte. Dieser Band leider nicht. Was ist passiert? Der Aufbau ist wie gehabt, der Schreibstil flüssig und liest sich wunderbar. Anita führt wie gewohnt aus der Ich-Perspektive durch die Handlung. Zuerst ein neuer Fall der Animators Inc., diesmal sogar dramatischer als bisher, dann der Mordfall, soweit so gut. Dazu ist gegen Ende ein Job auf dem Friedhof zu erledigen und im letzten Abschnitt dieses ersten Teiles kommt der Anruf zum zweiten Mordfall. Die Handlung scheint ansonsten durch die Aufteilung des Originalbandes abhandengekommen zu sein. Keine neuen Feinde oder mächtige Gegner, nichts. Es dreht sich alles um die verschiedenen Beziehungen von Anita mit den Männern, bekannten und neuen. Eine Gefahr droht nur durch die verschiedenen Emotionen. Lust, Eifersucht und Selbsterkenntnis prägen die Charaktere, die erotischen Szenen stehen im Fokus und dazu die zahlreichen persönlichen Selbstfindungsgespräche von mehreren Beteiligten. Richtig Spannung kommt dabei nur kurz auf. Zudem sind die ausführlichen Beschreibungen der persönlichen Merkmale der Figuren ausgiebig und die Rückblenden zu vorangegangenen Ereignissen schon mehrfach in fast gleichen Worten bekannt.


Figuren
Anita braucht alle 12 Stunden einen Mann zum direkten oder indirekten Liebesspiel, damit sie die erotische Energie aufnehmen und die Begierde stillen kann. Da sie dabei die Partner völlig auslaugt, braucht sie dazu immer mehr verschiedene Männer und darf ohne entsprechende Begleitung nirgends hin. Arbeiten ist da fast nicht mehr möglich. Ihre Schuldgefühle und moralischen Vorstellungen muss Anita immer mehr über Bord werfen, denn Verzögerungen verzehren nicht nur ihre Energie. Durch die Verbindungen mit vier Männern – Anita ist mittlerweile in zwei Triumviraten – deren Kraft sie automatisch anzapft, kann sie schwächere Mitglieder sogar töten. Durch die neuen und gestärkten Verbindungen haben alle mehr Macht und einige zeigen Ansätze von neuen Fähigkeiten.

Von den Nebenfiguren sind die meisten bereits bekannt. Asher trifft man überhaupt nicht, Jean-Claude, Richard und Micah bleiben eher blass. Am besten gefallen hat mir Nathaniel, der zusammen mit Damian das zweite Triumvirat mit Anita bildet. Er ist sozusagen erwachsen geworden, übernimmt den größten Anteil am Haushalt und kann inzwischen Anita auch widersprechen oder an sie Forderungen stellen. Die Mörder sind in diesem Band gar nicht vorhanden. Man weiß durch die Bissspuren lediglich, dass es sich um fünf verschiedene Vampire handeln muss.


Aufmachung des Buches
Auch dieser Band ist wieder äußerst dunkel gestaltet. Eine Frau liegt scheinbar auf einem Steinboden und wird im Hintergrund von drei verschwommenen Männergesichtern betrachtet. Vom linken oberen Rand verlaufen Blutspuren nach unten, die man aber nur sieht, wenn man das Buch leicht schräg hält und die Lackschicht glänzt. Auf der fast schwarzen Rückseite sind nur Schatten zu erkennen, darüber ist die Inhaltsangabe.


Fazit
Die Aufteilung des Originalbandes ist hier überhaupt nicht gelungen, denn im ersten Teil passiert einfach zu wenig. Der Fokus liegt auf den verschiedenen Beziehungen von Anita und ihren Männern, den daraus resultierenden erotischen Eskapaden und dem dazugehörigen Selbstfindungsstrip. Schade.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band   9: Göttin der Dunkelheit
Band 10: Herrscher der Finsternis
Band 11: Jägerin des Zwielichts
Band 12: Nacht der Schatten
Band 13: Finsteres Verlangen

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