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Profikiller Edward ist ein alter Freund von Anita Blake, und sie schuldet ihm einen Gefallen. Als in Santa Fé zwölf Menschen rituell ermordet werden, ist sie zur Stelle. Selbst die hartgesottene Vampirjägerin ist geschockt von der Grausamkeit der Morde. Beinahe genauso entsetzt ist sie jedoch, als sie herausfindet, dass Edward, den sie bisher für einen eiskalten Killer und Soziopathen hielt, ein Doppelleben als liebender Familienvater führt. Ihre Ermittlungen führen die beiden auf die Spur einer uralten Vampirin, die behauptet, eine aztekische Göttin zu sein, und es wird bald klar, dass die Morde nur der Auftakt des Grauens waren.

Herrscher der Finsternis 

Originaltitel: Obsidian Butterfly (Teil 2)
Autor: Laurell K. Hamilton
Übersetzer: Angela Koonen
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: Mai 2010
ISBN: 978-3-404-16442-4
Seitenzahl: 400 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der zweite Teil des Originalbandes „Obsidian Butterfly“ geht ohne Unterbrechung weiter. Noch immer ist weder Anita noch der Polizei klar, wer hinter den bestialischen Morden steckt. Die Polizei tippt auf einen Serientäter und einige Ermittler sind strickt dagegen, mit Anita und den vermeintlichen Kopfgeldjägern zusammen zu arbeiten. Daher werden ihre Warnungen in den Wind geschlagen und ein Blutbad im Krankenhaus ist die Folge. Doch das ist nur der Auftakt, denn das eigentliche Monster hat sich noch nicht einmal selbst erhoben, sondern nur seine Handlanger ausgeschickt …

Viele Mitspieler verderben zwar nicht die Handlung, aber der Einstieg fällt nicht gerade leicht, sofern man den Vorgängerband nicht eben erst gelesen hat. Auch ansonsten ist der Band sehr mysteriös, die Umsetzung aber ausgezeichnet gelungen.


Stil und Sprache
Der Band schließt nahtlos an den Vorgänger an, denn der Originalband ist lediglich in zwei Bücher aufgeteilt worden, ohne entsprechende Anpassungen oder Einstieg. Ein weiteres Opfer wurde aufgefunden und schon kriecht das Grauen nicht nur den Ermittlern den Rücken hinunter, sondern auch dem Leser. Im gewohnt detaillierten und bildhaften Schreibstil geht es zügig weiter, doch die Ermittlungen stecken noch immer lange Zeit fest.

Die Spannung ist natürlich von Beginn weg da und steigert sich in zahlreiche Spitzen, die aus unterschiedlichen Bedrohungen und Gegnern produziert werden. Diesmal hat Anita weder Vampire noch Gestaltwandler zur Unterstützung, sondern Edward, Bernardo und Olaf, alles Menschen und alle auf ihre Weise Psychopathen, vor denen Anita selbst nicht 100 % sicher ist. Ihnen gegenüber stehen Hexer, Vampire, Gestaltwandler und das Monster, das für die bestialischen Morde verantwortlich ist. Schon dieses Ungleichgewicht garantiert für zahlreiche katastrophale Zusammenstöße zwischen Ermittlern und Monstern. Die Spannung reißt nie ab, unerwartete Wendungen mit brutalen und blutigen Übergriffen schrecken den Leser entweder ab oder fesseln ihn ans Buch. Auch der Showdown ist packend und überzeugend, der Ausgang lange Zeit ungewiss und bietet eine Auflösung, die ich nicht unbedingt so erwartet hätte.

Wie gewohnt führt Anita aus der Ich-Perspektive durch die Ereignisse. Dabei werden auch ihre privaten Probleme und Gefühle eingebunden, was die Handlung zusätzlich dreidimensional erscheinen lässt.


Figuren
Anita steht an einem Scheideweg. Sie ist ausgebrannt, vermisst ihre beiden Männer, obwohl sie sich noch immer nicht entschieden hat. Sie will weder Jean-Claude noch Richard aufgeben, ist aber nicht bereit, Richard das gleiche Recht auf verschiedene Frauen einzuräumen. Daher lebt sie seit fast einem halben Jahr von ihnen getrennt. Zudem macht ihr immer mehr zu schaffen, dass sie wie Edward wird, ein eiskalter Killer, dem es nichts mehr ausmacht, wer im Gefecht getötet wird. Hat sie die Grenze zum Psychopathen überschritten?

Edward lernt man in diesem Band zusätzlich zum bisher bekannten Killer von einer ganz anderen Seite kennen. Er ist verlobt und lebt mit zwei Kindern zusammen, bei deren Erziehung er eine Rolle spielt. Die Veränderungen von Edward sind teilweise zu spüren, er liebt in dem Masse, wie er überhaupt fähig ist. Eine Fähigkeit, die Edward sich selbst abspricht und Anita nie für möglich gehalten hätte. Die Auseinandersetzungen deswegen zwischen den beiden haben mich teilweise genervt. Anita mischt sich da für meinen Geschmack zu sehr ein, obwohl sie selbst mehrmals sagt: Wer im Glashaus sitzt …

Die beiden anderen Kopfgeldjäger, verschiedene Vampire, Gestaltwandler sowie Menschen und ein bisher unbekanntes Ermittlerteam bilden die zahlreichen Nebenrollen. Sie alle wurden mit Ecken und Kanten ausgestaltet, was zuweilen etwas vom Kernpunkt ablenkt. Ihre Beweggründe sind vielfältig und einige verfolgen im Hintergrund eigene Ziele. Das eigentliche Monster verbreitet lange Zeit Schrecken und hinterlässt grässliche Opfer, die Auflösung seiner Identität hingegeben ist weniger gelungen.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches zeigt erstmals ein männliches Gesicht, das den Betrachter aus der Dunkelheit ansieht. Vom Hintergrund ist diesmal nichts zu erkennen. Die Rückseite ist noch dunkler und nur die Augenpartie ist noch zu erkennen. Die Inhaltsangabe ist darunter in heller Schrift abgedruckt.


Fazit
Im zweiten Teil von „Obsidian Butterfly“ überschlagen sich zuweilen die Ereignisse, die Spannung wird jedoch durch die zahlreichen neuen Figuren etwas gedämpft. Wer mehr über Edward erfahren will, kommt hier voll auf seine Kosten. Ansonsten ist es zwar ein eher schwächerer Band der Serie, aber noch immer sehr lesenswert.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 5: Bleiche Stille
Band 6: Tanz der Toten
Band 7: Dunkle Glut
Band 8: Ruf des Blutes
Band 9: Göttin der Dunkelheit

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