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Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfindet, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ausbeuten. Unter Lebensgefahr schließt er sich dem Widerstand an und lässt sich selbst zum Goldenen verwandeln. Nun lebt er mitten unter seinen Feinden und versucht, die ungerechte Gesellschaft aus ihrer Mitte heraus zum Umsturz zu bringen. Doch womit Darrow nicht gerechnet hat: Auch unter den Goldenen findet er Freundschaft, Respekt und sogar Liebe. Zumindest solange ihn niemand verrät. Und der Verrat lauert überall.

 

Red Rising Im Haus der Feinde 

Originaltitel: Golden Son
Autor: Pierce Brown
Übersetzer: Bernhard Kempen
Verlag: Heyne
Erschienen: 06/2016
ISBN: 978-3-453-53442-1
Seitenzahl: 558 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Darrow hat die Gunst seines Hauses verloren. Die Ausbildung an der Akademie hat ihm zu ungewolltem Glanz und Ruhm verholfen, doch seine letzte Schlacht endete in einer Katastrophe. Zu viele Intrigen, Feinde und Neider bekämpfen den Emporkömmling, ziehen alle Register und nutzen jede Schwäche, um ihn in den Untergang zu zwingen. Doch Darrow kommt aus einer Welt der Entbehrungen und des Hungers. Ein starker Wille ist ihm praktisch angeboren und sein Überlebensinstinkt ist so präsent wie seine implantierten Siegel der Goldenen.

Sprachgewaltig beschreibt der Autor eine Welt, die an das Römische Reich und das Kastensystem von Indien erinnert.


Stil und Sprache
Der Leser wird durch die Ich-Perspektive von Darrow in eine Welt geschleudert, in der Macht, Reichtum, Dekadenz, Arroganz und Eitelkeit regieren. Wer Schwäche zeigt oder gar Herz, der wird gnadenlos ausgelöscht.

Auf der einen Seite ist die Welt der Goldenen von Geld, Kälte und Intrigen geprägt, auf der anderen von Ignoranz, Stolz und einer Verschwendung, wie man sie selten sieht. Nur wer stets auf der Sonnenseite des Lebens ist, kann mit Unterstützung und der Hilfe anderer Häuser rechnen. Die Menschen in dieser Welt sind so unfähig, für sich und ihre Meinung einzustehen, wie es die Mächtigen sind zu denken, ihre Position wäre für die Ewigkeit.

Pierce Brown zeigt in eindrucksvollen Bildern, wie es ist, wenn ein Volk gegen die Sklaverei aufbegehrt, wenn plötzlich das Alltägliche nicht mehr selbstverständlich ist und sich die Menschen wie Fähnchen nach dem Wind richten. Dabei bleibt der Tonfall stets ruhig, klingt besonnen. Selbst in den blutigsten und grausamsten Szenen bleibt das so. Auf diese Weise entsteht in der Handlung eine unglaubliche Eindringlichkeit, die aber der Geschichte selbst nicht den Platz nimmt.


Figuren
Darrow hat die letzten drei Jahre in einer Welt der Kriegsplanung, des Schlachtgetümmels und der Strategieplanung verbracht. Sein Spielplatz: das Weltall. Für ihn ist es alles andere als sicher, auch wenn er den Schutz des mächtigen Erzgouverneurs des Hauses Mars genießt. Doch Cassius sinnt auf Rache. Will nicht nur den Tod des kleinen Bruders rächen, sondern auch die Schmach, die er in der letzten Prüfung auf dem Planeten ihrer Strategieausbildung erlitten hat.

Seine Kindheit, die Werte die man ihn gelehrt hat und seine Ausbildung zum Höllentaucher helfen Darrow, sich in der Welt der Goldenen zu bewegen. Doch seine Andersartigkeit bleibt bestehen. Er ist ein Charakter, der sich selbst, trotz aller Verwandlung, nicht verloren hat. Auch wenn er Dinge tun muss, die er nicht wirklich mag.

Pierce Brown hat starke Charaktere erschaffen, die nicht immer so sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Da wird mit einer Intensität geliebt, gehasst, gekämpft und getötet das man stellenweise nur noch mit offenem Mund zuschauen kann.


Aufmachung des Buches
Die Optik dieser Klappenbroschur ist dem des Originals sehr ähnlich. Ein von Flammen ummantelter Lorbeerkranz, der sich wunderbar glänzend vor dem mattschwarzen Hintergrund beinahe zu bewegen scheint. Der Trilogie Name ist senkrecht in glänzenden Großbuchstaben abgebildet, während der eigentliche Buchtitel relativ klein und unscheinbar danebensteht. Sehr wirkungsvoll, aber nicht übertrieben. Im Inneren sind eine Erklärung der Farben sowie deren Entstehung abgebildet.


Fazit
Zugegeben, am Ende war ich schockiert, fassungslos und habe nur noch gedacht „Oh nein!“ ob der dramatischen Szenen, die sich da vor meinem Auge abgespielt haben. Doch der Autor versteht es auch ausgezeichnet, für den letzten Teil seiner Trilogie eine Grundlage zu geben, die auf ein weiteres fantastisches Buch von ihm hoffen lässt. Somit hinterlässt dieser zweite Band einen bildgewaltigen und sehr brutalen Eindruck, der aber auch seine sanften und wunderschönen Momente hat. Für Pierce Brown Fans ein Muss. Einfach lesen.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Red Rising

 

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