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ERKENNE DEIN WESEN.
LINDERE DIE SCHMERZEN.
MIT TATEN, SO KALT UND REIN.

Die Angst geht um beim Los Angeles Police Department. Wer von ihnen wird das nächste Opfer sein? Ein brutaler Killer tötet Polizisten und formt aus ihren Körpern abscheuliche Figuren. Er versteht sich als Künstler. Und genau da setzen Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia mit ihren Ermittlungen an. Hunter weiß, wie Mörder denken. Und das könnte sein Todesurteil sein.

 

Totenkuenstler 

Originaltitel: The Death Sculptor
Autor: Chris Carter
Übersetzer: Sybille Uplegger
Verlag: Ullstein
Erschienen: März 2013
ISBN: 978-3-548-28539-9
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ein bestialischer Mörder zerstückelt seine Opfer und erstellt aus den Gliedmaßen skurrile Skulpturen. Sein erstes Opfer ist ein todkranker Staatsanwalt, sein zweites Opfer ein Polizist. Beide Männer haben sich anscheinend nicht näher gekannt und nur wenige Fälle des Polizisten wurden vom Staatsanwalt verhandelt. Wieso hat der Mörder eine dermaßen große Wut auf die beiden und wer ist das nächste Opfer? Hunter und Garcia stehen diesmal ganz besonders unter Druck, denn die Staatsanwaltschaft und die gesamte Polizei drängt nach Ergebnissen, und zwar am liebsten schon gestern …

Klar, dass der Bezirkstaatsanwalt und der Polizeichef sowie die Familienangehörigen Resultate sehen wollen und der Druck groß ist. Aber die Figuren sind überzogen, die Forderungen unangemessen und überstürzt. Das lässt die Spannung unnötigerweise in den Hintergrund treten. Leider nicht gelungen.


Stil und Sprache
Vorwiegend Robert Hunter führt in der dritten Person durch die Handlung. Vereinzelt wechselt die Perspektive zu anderen Ermittlern und den Opfern der Taten. Diese begleitet man, mit Ausnahme des ersten Falles, bei der Begegnung mit dem Mörder, von den Taten selbst, äußerst brutale Zerstückelungen, werden nur vereinzelte Szenen beschrieben. Doch auch so, durch die Beschreibungen der Ereignisse bei der Autopsie und den Ermittlungen, kann man sich das Grauen ansatzweise vorstellen. Es ist fast schon zu viel, zu blutig und brutal. Der Mörder passt in meinen Augen nicht zu den Taten, aber dazu mehr bei den Figuren.

Dies ist mittlerweile der vierte Fall, Hunter, Garcia und auch Captain Blake kennt man inzwischen, aber die Beschreibungen zu den Personen und deren Hintergründe wiederholen sich. Insbesondere bei Hunter, Garcia und Blake ist mir dies sehr aufgefallen, wo beinahe die gleichen Sätze verwendet werden. Bei Blake scheinen diese überdies noch immer nicht zum Auftreten und den Fragen zu passen. Die Spannung ist von Beginn weg da, das Grauen ebenso, und die Taten folgen rasch aufeinander. Zusätzlich hochgehalten wird der Spannungsbogen durch die zahlreichen Cliffhanger am Ende der Kapitel. Und auch diesmal muss man sich als Leser oftmals ein oder mehrere Kapitel gedulden, bis das künstlich erzeugte Rätsel aufgelöst wird. Zusammen mit den überzogenen Reaktionen der Figuren geht dies mit zunehmender Seitenzahl aber eher auf die Nerven. Alle drängeln, stellen oftmals naive Fragen und setzen das Können von Hunter herab, anstatt am gleichen Strang zu ziehen.

Die Ermittlungen werden in verschiedene Richtungen geführt und ein zusätzlicher, interessanter Handlungsstrang, der am Ende nichts mit den bestialischen Morden zu tun hat, wird eingeflochten. Der Täter selbst passt nicht und dessen Motiv ist ebenfalls überzogen. Im finalen Showdown geht Hunter die gewohnten Risiken ein, obwohl sie diesmal in meinen Augen vermeidbar gewesen wären, und die langatmige Unterhaltung mit dem Täter bringt zwar viele Hintergründe zu Tage, kann aber den Plot nicht retten.


Figuren
Robert Hunter und Carlos Garcia begleitet man wieder bei den belastenden Ermittlungen. Nur ganz kleine neue Häppchen aus der Vergangenheit werden präsentiert, meistens bleibt es bei den sehr ähnlichen Wiederholungen von bereits bekannten Tatsachen. Schade, eigentlich möchte man doch Neues erfahren über die beiden. Besonders Hunter wirkt immer mehr als Übermensch, täglich 18 bis 20 Stunden arbeiten und dabei aussehen wie ein Bodybuilder? Außer, dass er pro Buch ein bis zwei Mal Joggen geht, treibt er anscheinend keinen Sport und war auch bisher nie im Fitnesscenter, obwohl allgemein bekannt ist, dass man definierte Muskeln so nicht behalten kann.

Einige Nebenfiguren sind unglaubwürdig oder wirken überzogen. Barbara Blake, Leiterin des Morddezernats, wird als kompetente und durchsetzungsstarke Frau bezeichnet. Ihr Verhalten und die dummen Fragen passen nicht ins Bild. Sie ist aufbrausend, ungeduldig und hat außer überzogenen Anschuldigungen nichts beizutragen. Auch der Bezirksstaatsanwalt, der Hunter anfährt: „Haben Sie Sprachstörungen? Sind Sie in der Lage, vollständige Sätze zu bilden?“ (Seite 47), agiert nicht angemessen. Dabei stellt er doch eigentlich nur doofe Fragen und bekommt entsprechend kurze Antworten. Auch die Tochter des ersten Opfers zeigt übermäßige Reaktionen, indem sie zum Beispiel in der Befragung, wenige Minuten nach dem ersten Eintreffen von Hunter ihm wütend an den Kopf wirft: „Mit andern Worten, Sie haben keinen blassen Schimmer, was passiert ist“ (Seite 25). Solche und ähnliche Situationen mit ihr, Blake und dem Bezirksstaatsanwalt ziehen sich wie ein roter Faden durch die Handlung.

Die Identität des Mörders ist die letzte Überraschung. Es ist eine bekannte Person aus der Handlung und ich habe den Band nochmals überflogen, die relevanten Szenen nochmals gelesen, und doch passt das vorherige Verhalten nicht wirklich zum Motiv und zu den Emotionen im finalen Showdown.


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung des Taschenbuches ist das einzige, was mir wirklich gefällt. Der eigentlich schwarze Stacheldraht, der blutrot leuchtet, ist leicht erhaben und mit einer Lackschicht aufgedruckt, ebenso wie der Titel und Autorenname. Auf der Rückseite bildet der Stacheldraht einen roten Rand um den weißen Hintergrund. Unter der Inhaltsangabe sind die Covers der ersten drei Bände zu sehen.


Fazit
Äußerst brutale Morde, die trotzdem die Spannung nicht genügend halten können, überzogene Figuren und ein Täter, der für mich nicht wirklich passt. Leider nicht gelungen.


2 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Kruzifix-Killer
Band 2: Der Vollstrecker
Band 3: Der Knochenbrecher

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