Smaller Default Larger

Tessa hat immer gewartet – auf den perfekten Moment, den perfekten Jungen, den perfekten Kuss. Weil sie dachte, dass sie noch Zeit hat. Doch dann erfährt das 17-jährige Mädchen, dass es bald sterben muss. Tessa ist fassungslos, wütend, verzweifelt – bis sie Oskar trifft. Einen Jungen, der hinter ihre Fassade zu blicken vermag, der keine Angst vor ihrem Geheimnis hat, der ihr immer zur Seite steht. Er überrascht sie mit einem großartigen Plan. Und schafft es so, Tessa einen perfekten Sommer zu schenken. Einen Sommer, in dem Zeit keine Rolle spielt und Gefühle alles sind …

 

Mein bester letzter Sommer  
 

Autor: Anne Freytag
Verlag: Heyne fliegt
Erschienen: März 2016
ISBN: 978-3453270121
Seitenzahl: 368 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Todkrankes Mädchen trifft scheinbar perfekten Jungen und verliebt sich unsterblich in ihn, obwohl ihr nicht mehr viel Zeit bleibt – der Plot von „Mein bester letzter Sommer“ klingt erstmal bekannt und passt perfekt in die regelrechte Flut der sogenannten „Sick Lit“-Romane, die gerade erscheint. Aber Anne Freytag gelingt es, der scheinbar vorhersehbaren Geschichte eine beeindruckende emotionale Tiefe zu geben und vor allem durch die Kombination mit Roadtrip-Elementen etwas Neues zu kreieren. So vergisst man beim Lesen schnell, wie viele andere Bücher mit ähnlicher Thematik man schon gelesen hat und versinkt voll und ganz in Tessas und Oskars bewegender Geschichte.


Stil und Sprache
Nach einem kurzen Prolog setzt die Handlung von „Mein bester letzter Sommer“ damit ein, dass Tessa den Leser mit in ihr Gedankenkarussell rund um das Thema Sterben mitnimmt. Schnell wird klar, dass ihr nur noch wenig Zeit bleibt und sie diese vorrangig damit verbringt, sich in ihrem Zimmer einzusperren und über ihren nahenden Tod und all die verpassten Chancen nachzudenken. Dabei wird die Verbindung zwischen Leser und Protagonistin schnell aufgebaut, auch gestärkt dadurch, dass Tessa in der ersten Person von ihrem Schicksal erzählt. Man erlebt ihre Wut, ihre kaum unterdrückte Angst und auch ihren Frust dank des großartigen Schreibstils von Anne Freytag geradezu hautnah und taucht vollkommen in die Gedanken der 17jährigen ein. Die Emotionen, von denen die Geschichte lebt, bringt die Autorin während des gesamten Romans perfekt rüber und es überrascht entsprechend kaum, dass man immer wieder zum Taschentuch beim Lesen greifen muss.

Die Handlung lief für meinen Geschmack ein wenig zu langsam an, aber als Oskar erstmal auf der Bildfläche erschienen war und einen größeren Handlungsanteil hatte, nahm sie Fahrt auf. Atemlose Spannung passt natürlich nicht ins Genre, aber die Bedrohung durch Tessas Krankheit und das eine oder andere schlummernde Geheimnis sorgen dafür, dass es bis zur letzten Seite interessant bleibt und den Leser fesselt. Der Schluss kommt natürlich nicht unerwartet, kann aber absolut überzeugen und berührt in seiner dramatischen und trotzdem unkitschigen Art.


Figuren
Tessa ist 17 Jahre alt. Eigentlich sollte ihr Leben gerade erst beginnen, aber leider ist es schon so gut wie vorbei. Eine Krankheit lässt ihr nur noch wenig Zeit und auf einmal bereut sie es, dass sie bisher eine brave Musterschülerin war und immer allen Regeln gefolgt ist. Wütend und verzweifelt wendet sie sich von allen Plänen und ihren Mitmenschen ab und verpasst dabei fast auch noch den letzten Rest ihres Lebens. Bei diesem Schicksal ist Tessa die Sympathie des Lesers natürlich gewiss, aber ich fand es sehr gelungen, dass Anne Freytag ihre Protagonistin nicht verklärt sondern sehr realistisch dargestellt hat. Die Art, wie sie mit ihrer Mutter umgegangen ist, ihre Abwehrhaltung gegen Oskar, der Streit mit ihrer Schwester – all das macht aus Tessa einen authentischen Charakter und sorgt dafür, dass man schnell vergisst, dass man da eigentlich eine fiktive Geschichte liest. Stattdessen schließt man Tessa ins Herz, leidet und freut sich mit ihr.

Ebenso ging es mir mit Oskar. Man muss ihn einfach gern haben, denn es ist herzerwärmend, was er alles für Tessa tut. Aber auch ihm wurden ein paar Ecken und Kanten mitgegeben, sodass er nicht zu perfekt sondern lebensecht wirkt. Die anderen Nebencharaktere gehen neben diesen starken Protagonisten verständlicherweise und beabsichtigt ein bisschen unter. Sie bilden den Rahmen der Geschichte und haben ihren Rollen entsprechend die passende Detailtiefe erhalten.


Aufmachung des Buches
„Mein bester letzter Sommer“ erschien als Hardcover mit Schutzumschlag. Dieser fängt das Reisemotiv des Romans ein und zeigt eine Zeichnung von Tessa und Oskar auf dem Autodach. Im Buchinneren wartet nicht nur eine Karte der Reisestationen auf den Leser, sondern auch noch eine passende Playlist. Wunderschön – es freut mich, dass diese tolle Geschichte die verdiente hochwertige Aufmachung erhalten hat.


Fazit
Anne Freytags bewegender Roman „Mein bester letzter Sommer“ sticht aus der Flut der sogenannten „Sick Lit“-Neuerscheinungen positiv hervor. Überzeugende Charaktere, ein wunderschöner Schreibstil und eine berührende Geschichte beeindrucken und rühren zu Tränen. Für alle Fans des Genres auf jeden Fall eine uneingeschränkte Leseempfehlung.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo