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Kategorie: Dystopien

Als das Casting begann, war Eadlyn wild entschlossen, sich nicht zu verlieben und keinen der Bewerber an sich heranzulassen. Doch nun muss sie sich eingestehen, dass einige von ihnen doch Eindruck bei ihr hinterlassen haben: Henri, der charmante Lockenkopf, und sein bester Freund Erik. Der aufmerksame und rücksichtsvolle Hale. Der selbstsichere und attraktive Ean. Und natürlich Kile, Eadlyns Lieblingsfeind aus Sandkastenzeiten, der sie zu ihrem Ärger immer wieder aus der Reserve lockt.

Sie alle haben es geschafft, einen Platz in Eadlyns Welt zu erobern. Aber wird es auch jemand in das Herz der Prinzessin schaffen?

 

Selection Die Krone 

Originaltitel: The Crown
Autor: Kiera Cass
Übersetzer: Susann Friedrich, Marieke Heimburger
Verlag: Sauerländer
Erschienen: August 2016
ISBN: 978-3737354219
Seitenzahl: 352 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Eadlyns wohlgeordneter Plan für ihr Leben ist kräftig durcheinander geraten. Nicht nur, dass sie mehr oder weniger unfreiwillig mittels Casting ihren Traumprinzen finden soll, sie beginnt nun auch noch völlig ungeplante Gefühle für einige der Teilnehmer zu entwickeln. Währenddessen entgleitet ihr das Volk immer mehr und ihre Sympathiewerte sinken in den Keller. Doch die junge Prinzessin gibt nicht auf und kämpft für ihr Land, ihr Volk und ihre Familie. Beinahe zu spät erkennt sie dabei, dass sie auch sich selbst nicht völlig aus dem Blick verlieren darf …

Mit dem fünften Band führt Kiera Cass ihre Selection-Reihe zu einem Abschluss und die Auflösung aller offenen Fragen wird von Fans der Reihe schon sehnsüchtig erwartet. Die Umsetzung kann mit den hohen Erwartungen leider nicht ganz mithalten, aber die Fans sollten sich das Finale trotzdem nicht entgehen lassen.


Stil und Sprache
Der Einstieg in „Die Krone“ fiel mir wirklich schwer. Irgendwie konnte ich mich kaum an Details aus dem Vorgängerband erinnern und Kiera Cass baut dem Leser auch nur wenig Brücken, um sich wieder zwischen all den Charakteren zu Recht zu finden. Erschwerend kam noch hinzu, dass die Handlung zwar am Ende des vierten Bandes ansetzt, aber nicht direkt spannend weitergeht, sondern zuerst ein wenig vor sich hinplätschert. Erst nach und nach nimmt sie Fahrt auf und man fühlt sich wieder in Eadlyns Situation und ihre Emotionen hinein. Dabei treten die allgemeinen politischen Spannungen eher in den Hintergrund und stattdessen wird ein konkreter Gegenspieler aufgebaut. Der gab der Handlung nochmal das gewisse etwas und zusammen mit der ebenfalls interessanter werdenden Liebesgeschichte ergibt sich so ein unterhaltsames Finale. Für geübte Leser des Genres hielt es zwar nicht viele Überraschungen bereit, aber insgesamt wurden alle losen Fäden zufriedenstellend verwoben und zum Abschluss gebracht. Insbesondere die Liebesgeschichte, die im vierten Band ja sehr konstruiert wirkte, wurde glaubwürdiger und rührt am Ende trotz der Vorhersehbarkeit. Ein bisschen schnell geht es allerdings, aber da die eigentliche Handlung nur 325 Seiten umfasst, war das abzusehen. Alles in allem ist „Die Krone“ ein passender Abschluss der Selection-Reihe, zumindest wenn man sich durch den eher langweiligen Anfang erst mal durchgearbeitet hat und über den einen oder anderen Schwachpunkt in der Handlung hinwegsehen kann.

Hinsichtlich Schreibstil und Erzählperspektive bleibt der Band dem gewohnten Muster der Vorgänger treu. Die Handlung wird in der ersten Person aus Eadlyns Perspektive erzählt und überzeugt mit einem einfachen, flüssig lesbaren Schreibstil. Kiera Cass arbeitet mit passenden Bildern und wird dabei nicht zu kitschig, sondern bleibt im genreangemessenen Rahmen.


Figuren
Wie schon der vierte Band leidet auch „Die Krone“ ein wenig darunter, dass Eadlyn keine ganz einfache Protagonistin ist. Sie wirkt oft unnahbar, geht sehr sachlich an die Entscheidungen heran und obwohl das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben ist, konnte ich mich nicht wirklich in sie hineinversetzen. Das Problem ist zwar schon geringer geworden, aber noch immer kann sie nicht hundertprozentig überzeugen. Erst zum Schluss nimmt man ihr ihre Gefühle wirklich ab. Die Entwicklung bis dahin ist glaubwürdiger als im letzten Band.

Die männlichen Kandidaten werden zu Beginn ziemlich ausgesiebt, sodass man sich im Folgenden auf die wenigen verbliebenen konzentrieren kann. Sie bleiben trotzdem ein wenig blass. Das trug auch dazu bei, dass ich sie lange nicht wirklich unterscheiden konnte und der Funke nicht so ganz übersprang. Erst zum Schluss bekamen sie mehr Farbe und Details. Ein bisschen schade, dass es bis dahin so lange gedauert hat, denn da wurde einiges Potential verschenkt.

Ein Highlight für die Fans sind sicher die vielen aus dem ersten Teil der Reihe wieder auftauchenden Charaktere. Man trifft einige liebgewonnene Figuren wieder und erfährt, was aus ihnen geworden ist.


Aufmachung des Buches
Der finale Band der Selection-Reihe erschien ebenso wie die vorangegangenen Bände als Hardcover bei Sauerländer. Das Cover zeigt wieder eine junge Frau in einem edlen Ballkleid und im Hintergrund ihre Reflexion. Grundsätzlich passt es gut zur Reihe und zum Inhalt, ich finde das Motiv selbst aber leider gar nicht gelungen. Die junge Frau guckt ausgesprochen merkwürdig und die Körperhaltung sieht ebenfalls nicht elegant aus. Auch das Kleid scheint nicht richtig zu passen und so ist das für mich zweifellos das schwächste Cover der Reihe. Wirklich schade, der Abschlussband hätte eigentlich etwas Schöneres verdient gehabt.
Als Extra ist am Ende des Buches noch eine Leseprobe zum nächsten Titel von Kiera Cass, „Siren“, abgedruckt.


Fazit
Nach einem schwachen Anfang wird „Die Krone“ doch noch zu einem würdigen Finale der Selection-Reihe und bietet einen unterhaltsamen Abschluss. Ein paar Schwächen haben zwar sowohl Handlung als auch Charaktere, aber allen Fans der Reihe kann ich das Buch trotzdem empfehlen.

3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Selection
Band 2: Selection - Die Elite
Band 3: Selection - Der Erwählte
Band 4: Selection - Die Kronprinzessin