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Ein grausiger Fund erschüttert das Leben auf der beschaulichen Urlaubsinsel Rügen: Die aufstrebende Ballerina Sandrine treibt in einem Schwimmbecken – tot, mit abgeschnittenen Füßen und umgeben von weißen Schwanenfedern. Die 17-jährige Clara liest in der Lokalzeitung von dem Mord. Als sie kurze Zeit später eine bedrohliche anonyme SMS erhält, wird ihr klar, dass es jemand auch auf sie abgesehen hat. Etwa Sandrines Killer? Was plant er als Nächstes? Clara beginnt zu recherchieren und schaut hinter die Fassade der Ballettwelt, in der ein harter Konkurrenzkampf herrscht. Dabei ahnt sie nicht, dass ein Spiel begonnen hat, bei dem nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Freunde in tödlicher Gefahr ist.

 

Schwanentod 

Autor: Corina Bomann
Verlag: Coppenrath
Erschienen: Juli 2016
ISBN: 978-3649616832
Seitenzahl: 368 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der ausführlichen obenstehenden Verlagszusammenfassung gibt es inhaltlich nichts hinzuzufügen, sie vermittelt einen guten ersten Eindruck der Handlung. „Schwanentod“ ist der zweite Jugendthriller von Corina Bomann. Das Buch schließt inhaltlich an „Krähenmann“ an, behandelt aber weitestgehend einen neuen Fall – den oben erwähnten Mord an der Ballerina Sandrine. Corina Bomann hat mit der Ballettwelt ein spannendes Setting für ihren Fall gewählt und setzt dieses gelungen um.


Stil und Sprache
Um die Geschichte von „Schwanentod“ zu erzählen wählt Corina Bomann zwei unterschiedliche Erzählperspektiven. Der Großteil der Handlung wird in der ersten Person von der Protagonistin Clara erzählt, zwischendurch sorgen aber immer wieder Passagen in der dritten Person aus der Perspektive der Täterin für Nervenkitzel. Für Spannung ist generell von Beginn an gesorgt, denn die Eröffnungsszene ist direkt der erste Mord. Danach wird schnell klar, dass Clara gezwungen sein wird, eigene Ermittlungen aufzunehmen. Da bereits kurz darauf der nächste Vorfall geschieht, flacht die Spannung zwischendurch auch nicht ab, sondern führt den Leser gezielt zum großen Finale und der Lösung der Mordfälle. Immer wieder gibt es dabei Verknüpfungen zum ersten Band der Reihe, „Krähenmann“. Clara denkt oft daran zurück und auch die bekannten Figuren treten natürlich wieder auf. Man versteht die meisten Zusammenhänge zwar auch, ohne den ersten Band zu kennen, weil der Fall komplett neu ist, aber da es einige fortgeführte Fragen gibt, sollte man die Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen. Ebenso wie beim ersten Band ist auch am Ende von „Schwanentod“ der Hauptfall des Bandes gelöst, aber bezüglich der Hintermänner bleiben Fragen offen. Ich gehe also davon aus, dass Corina Bomann mindestens noch einen weiteren Band der Reihe plant.

Inhaltlich konnte mich die Thriller-Handlung überzeugen und auch der Schreibstil konnte da durchaus mithalten. Corina Bomann verwendet eine einfache, der Zielgruppe angemessene Sprache. Dadurch liest sich ihr Roman angenehm, ohne zu oberflächlich zu wirken. Sie schafft es vor allem, die Ängste und Sorgen ihrer Protagonistin zu transportieren.

Weniger überzeugt bin ich von der Liebesgeschichte, sie wirkte teilweise ein wenig fehl am Platz. Zwischen Leiche und Morddrohung noch schnell Platz fürs erste Mal zu schaffen, halte ich doch für eher unrealistisch und es war für die Handlung auch wirklich unnötig. Deutlich besser umgesetzt waren die Hinweise auf die Vergangenheit von Claras Eltern – die hätten gerne noch mehr Raum bekommen können.


Figuren
Clara kommt nach den Ferien zurück auf ihr Internat und freut sich eigentlich auf den ruhigen Schulalltag nach all dem Grauen aus „Krähenmann“. Doch schon erhält sie den Hinweis auf das nächste Verbrechen und wird durch geschickte Erpressung dazu gebracht nachzuforschen. Schnell wird dabei klar, dass sie ein Gespür für Verbrechen hat, die richtigen Fragen stellt und aufmerksam beobachtet. Ansonsten bietet sie eine gute Identifikationsfigur für jugendliche Leser und mit ihrer tragischen Vergangenheit sind ihr die Sympathien wahrscheinlich sowieso gewiss. Mit Ausnahme der oben bereits erwähnten Liebesgeschichte fand ich Claras Handeln logisch und glaubwürdig aufgebaut. Sie ist eine starke Protagonistin und interessant genug, dass man ihr auch noch durch weitere Bände folgen möchte.

Die Nebencharaktere setzen sich vor allem aus Internatsbewohnern und den Verdächtigen rund um das Tanzstudio zusammen. Sie sind ihren Rollen entsprechend im benötigten Detailgrad ausgearbeitet. Dabei baut Corina Bomann natürlich auf dem vorangegangenen Band auf, aber auch als Neuling findet man sich schnell in die Beziehungen ein. Besonders gelungen fand ich die psychologische Ausarbeitung der Täterin, auch wenn für mich recht früh klar war, um wen es sich handelt.


Aufmachung des Buches
„Schwanentod“ wurde vom Coppenrath Verlag als Klappbroschur herausgebracht. Das Covermotiv passt großartig zum Inhalt, denn es zeigt den schwarzen Scherenschnitt einer Ballerina. Dank des blutroten Hintergrunds vermittelt es direkt die bedrohliche Stimmung des Thrillers. Zusätzlich ist es mit Relieflack veredelt. Eine wirklich sehr gelungene Aufmachung! In den Innenklappen findet man jeweils den Klappentext und eine Kurzbiografie der Autorin. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass man weder außen noch innen den geringsten Hinweis darauf findet, dass es sich um einen zweiten Band handelt. Selbst in der Biografie von Corina Bomann ist lediglich erwähnt, dass sie bereits einen anderen Jugendthriller geschrieben hat, aber es lässt sich nicht darauf schließen, dass dieser inhaltlich mit „Schwanentod“ zusammenhängt.


Fazit
Corina Bomanns zweiter Jugendthriller „Schwanentod“ besticht durch eine spannende Handlung, eine überzeugende Protagonistin und einen angenehmen Schreibstil. Trotz kleinerer Schwächen sollten Fans von Jugendthrillern auf jeden Fall einen Blick riskieren – allerdings am besten erst nach dem Lesen des ersten Bands der Reihe.

3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Krähenmann

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