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Lieutenant Lindsay Boxer steht unter Anklage: Selbst von zwei Kugeln getroffen, hat sie in Notwehr eine jugendliche Mörderin erschossen. Auf der Flucht vor der Hetzkampagne der Presse zieht Lindsay Boxer sich ins idyllische Half Moon Bay zurück. Als dort ein Mord geschieht und alles auf einen Serientäter deutet, setzt sich ein Alptraum nahtlos fort, der Lindsay seit ihrem allerersten Mordfall nie mehr losgelassen hat ...

 

Die 4 Frau 

Originaltitel: 4th of July
Autor: James Patterson
Übersetzer: Andreas Jäger
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Oktober 2007
ISBN: 978-3-442-36756-6
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nach einer wilden Verfolgungsjagd eines verdächtigen Fahrzeugs geht alles schief. Im verunfallten Wagen sitzen zwei Teenager, verängstigt und verletzt. Doch das dicke Ende kommt noch: Kaum sind sie aus dem demolierten Auto befreit, eröffnen die beiden Kinder das Feuer auf Lindsay und ihren Partner. Am Boden liegend, kaum mehr bei Bewusstsein, schießt Lindsay zurück und trifft. Vom reichen Vater der Kinder wird Lindsay anschließend vor Gericht gezerrt und muss sich eine Auszeit nehmen. Doch der idyllische Ort an der Küste entpuppt sich bald als Schauplatz einer schrecklichen Mordserie, die auffällige Merkmale besitzt zu Lindsay erstem Fall ihrer Karriere, der noch immer nicht aufgeklärt ist …

Wieder überaus spannend mit packenden Szenen vor Gericht, für die es sich bereits lohnt, den Band zu lesen.


Stil und Sprache
Lindsay Boxer steckt wieder mal mitten in den Ermittlungen, als die Handlung beginnt, und landet auch schnell in der größten Katastrophe ihrer Laufbahn. Wie gewohnt wird die Spannung und Neugier sofort geweckt und die immer wieder eingefügten Sequenzen der Vorverhandlung und des Prozesses durchbrechen den ebenfalls spannenden Handlungsstrang der Mordserie in Half Moon Bay.

Der Schreibstil ist wieder eher knapp und liest sich flüssig. Die kurzen Kapitel tragen mit dazu bei, dass die Geschichte zügig vorangetrieben wird. Lindsay erzählt in Ich-Form den Hauptteil der Wendungen. Andere Figuren unterbrechen ihren Part in der dritten Person. Auch die Mörder fügen sich hier ein, ohne einen Rückschluss auf ihre Identität zuzulassen. Gleich mehrere Male überschlagen sich die Ereignisse: Im Prozess, bei Anschlägen auf Lindsay und der Jagd nach den Mördern. Dazwischen plätschern die Ereignisse zuweilen vor sich hin, nur um wieder rasant anzuziehen. Gegen Ende hin nimmt das Tempo wieder zu und kommt zu einem überraschenden Ende, mit dem ich mich nicht anfreunden kann. Zum einen die Art, wie Lindsay auf die Spur der Täter stößt und zum anderen die Täter selbst und ihr Motiv. Wirklich schade, denn ansonsten ist der Band überaus stark.


Figuren
Lindsays Karriere steht auf dem Spiel! Sie wird einerseits verklagt, andererseits macht sie sich tatsächlich Vorwürfe, weil sie ein Kind erschossen hat. Wäre es vermeidbar gewesen? Diese Zweifel und die angespannte Atmosphäre im Prozess sind wunderbar eingefangen, auch wenn es bei so einer starken Persönlichkeit wie Lindsay nur kurze Momente sind. Sie wirkt dadurch menschlicher als in anderen Bänden. Im beschaulichen Küstenort hingegen kann es Lindsay nicht lassen, selbst Nachforschungen anzustellen und trifft auf so manche außergewöhnliche Figur. Einzelne sind leicht überzogen, so zum Beispiel der unsympathische Ex-Pornostar Dennis Agnew, der ein Nein nicht akzeptieren will. Andere verbergen ihre wahre Natur dermaßen gut, dass man später völlig überrascht ist, als sie als Täter überführt werden.

Im Prozess wird Lindsay von Yuki Castellano vertreten, einer jungen Anwältin mit viel Potential und einem messerscharfen Verstand. Auch die Gegenseite und Zeugen sind fesselnd dargestellt, ihrer Rolle entsprechend sympathisch oder, was meistens der Fall ist, unsympathisch und knallhart.


Aufmachung des Buches
Eine brennende Laterne steht auf einem ausgetrockneten Boden in der Zahl Vier, die wie gewohnt in einer glänzenden Lackschicht auf dem schwarzen Untergrund aufgetragen wurde. Mein Buch hat wiederum einen roten Sticker mit dem Signet des „Women’s Murder Clubs“, das auch auf der Rückseite in feinen Linien aufgedruckt wurde. Auf der schwarzen Rückseite ist ansonsten nur die Inhaltsangabe zu sehen.


Fazit
Die Spannung schwankt extrem, von einem packenden Justizthriller zu einer Kleinstadt, die von einer schrecklichen Mordserie heimgesucht wird. Die Auflösung kam für mich dann völlig überraschend und ich kann mich mit dem Ende nicht wirklich anfreunden, was sich auch auf die Bewertung des ansonsten ausgezeichneten Bandes ausgewirkt hat.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der 1. Mord
Band 2: Die 2. Chance
Band 3: Der 3. Grad

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